Palau
Warum spucken die Leute in Palau auf die Straße?
Wenn du Palau besuchst, kann es dir passieren, dass du auf der Straße Leute triffst, die andauernd auf die Straße spucken. Wahrscheinlich empfindest du das als eklig, denn Spucken ist bei uns keine Gewohnheit, die die Leute schätzen. Doch was spucken die Palauer da überhaupt aus?
In vielen Gebieten Asiens, aber auch hier in Palau, kauen die Menschen die Früchte der Betelpflanze. Diese wird mit weiteren Stoffen wie Kalk gemischt und wirkt in dieser Verbindung wie ein Rauschgift, das die Leute betäubt, aber auch froh macht.
Warum kauen die Menschen denn diese Nüsse?
Vor allem Menschen, die ansonsten wenige Dinge haben, über die sie sich freuen können, kauen solche Nüsse. Außerdem wird der Appetit gedämpft, die Menschen verspüren weniger Hunger. Und in den Ländern, in denen viele Menschen hungern, finden sie damit Erleichterung. Durch die Stoffe darin wird die Spucke rot. Das sieht dann ekelig aus. Auch das Zahnfleisch, das zurückgeht, färbt sich rot. Du siehst also ziemlich schnell, ob jemand diese Nüsse kaut, wenn du der Person in den Mund schaust. Oft ist das Kauen von Betelnüssen Teil alter Traditionen.
Naturschutz ganz groß!
Typisch für die Bevölkerung Palaus war schon immer der Schutz der Natur und der Umwelt. So lernen die Kinder sehr früh, dass sie die Natur und vor allem das Meer schützen sollen. Die Palauer schützen verschiedene Fischarten während der Laichzeiten, wenn also der Fischnachwuchs größer wird. In dieser Zeit fangen sie die Fische nicht. Mit dieser Methode sind die Palauer erfolgreich, weil sie ihre wichtigen Fischbestände erhalten und die Meere nicht leer fischen. Eine kluge Idee, die Nachahmer finden sollte. So wird auch das natürliche Gleichgewicht aufrechterhalten.
Dies gilt vor allem für die Haie, die sich zahlreich in den Riffen und den Gewässern Palaus tummeln (vgl. Tiere - Palau). So hat ein Präsident Palaus im Jahr 2003 ein Abkommen gegen das Abtrennen von Haiflossen unterzeichnet. 2009 erklärte ein weiterer Präsident die Gewässer um Palau zur Schutzzone für Haie. So durften nicht nur die Flossen nicht abgetrennt, sondern keine Haie mehr gefangen werden. Weitere Staaten folgten dem Vorbild Palaus.
Seit 2015 gibt es rund um Palau das größte Meeresschutzgebiet im ganzen Pazifik. Allerdings ist es leider nicht ganz einfach, das Schutzgebiet zu kontrollieren.
Körperbemalung
Tattoos, also Tätowierungen, hatten bis weit ins 20. Jahrhundert in Palau große Bedeutung. Anhand der Körpertattoos ließ sich die gesellschaftliche Stellung der jeweiligen Person erkennen. Frauen wie Männer trugen Tattoos, wobei die Tätowierungen selbst nur von Frauen vorgenommen wurden. Je mehr Tattoos jemand besaß, desto höher war die Stellung innerhalb der Gesellschaft.
Wer einen sozial niedrigeren Rang einnahm, konnte sich keine Tätowierungen leisten. Bei Männern wurden die Tattoos meist am Handgelenk gestochen, bei Frauen fast am ganzen Körper. Auf dem nebenstehenden Foto siehst du die Muster, die eintätowiert wurden.