Samoa
Die Kava-Kultur
Die KavaKultur wird nicht nur auf Samoa, sondern auch auf anderen südpazifischen Inseln praktiziert. Kava ist die Wurzel eines Pfefferstrauches. Ihr Inhalt hat leicht beruhigende, aber auch berauschende Wirkung. Früher hat man diesen Stoff bei uns in Medikamenten verwendet. Allerdings soll der Wirkstoff Schäden verursachen, deshalb ist Kava in Deutschland umstritten. Auf Samoa heißt Kava ava. Wir benutzen der Einfachheit halber weiter den Begriff Kava, der ja dasselbe benennt.
Eigentlich dürfen nur Männer Kava trinken
Auf Samoa kann man Kava überall kaufen. Allerdings trinken nur Männer Kava, Frauen selten, wobei hier mittlerweile wohl Ausnahmen gemacht werden. Vor allem in touristischen Regionen bietet man Kava auch Frauen an. Doch der Tradition entspricht das nicht, Kava war ein reines Männergetränk und die Kava-Zeremonie blieb allein Männern vorbehalten.
Die Zeremonie
Bei einer Kava-Zeremonie verwenden die Männer - junge Männer aus dem Dorf - eine spezielle Schüssel. Sie geben Wasser und ein Blatt hinein, in dem sich die Kavawurzel befindet, die vorher zerkleinert wurde. Daraus erstellt man einen Sud, den man meist aus halbierten Kokosnussschalen trinkt. Bei einer traditionellen Kava-Zeremonie gibt es bestimmte Rituale, die während der Zeremonie einzuhalten sind.
Kunst mit Schmerzen
Typisch für Samoa ist der Körperschmuck in Form von Tätowierungen. Es gibt Männer, deren Tätowierungen vom Oberkörper bis zu den Knien reichen. Die Zeichnungen - Ornamente - haben alle ihre eigene Bedeutung. So hängt es davon ab, wo jemand lebt.
Wir kennen diesen Schmuck unter der Bezeichnung "Tattoo". Dieses Wort entstammt der polynesischen Sprache und wurde abgeleitet von "tatau", was wieder so viel wie "Wunden schlagen" bedeutet.
Und ein Tattoo schlägt ja auch Wunden, denn die Zeichnungen, die in die Haut geritzt werden, verursachen Wunden, vor allem, wenn solche Tattoos noch traditionell mit scharfen Knochen erstellt werden. In den Wunden wird dann die Farbe verrieben und die bleibt und zeigt ein Leben lang das Tattoo.
Traditionelles Tattoo vom oben bis "fast unten"
Auf dem Foto siehst du einen Mann mit einem ganz traditionellen Tattoo aus Samoa, das vom Oberkörper bis zu den Knien reicht. Diese Verzierungen entsprechen dem Schönheitsideal von Samoa. Auch bei uns gibt es mittlerweile eine Reihe von Leuten, die sich Tattoos stechen lassen.
Ob das schön oder nicht schön ist, muss jeder für sich entscheiden. Jedenfalls geht es nicht mehr so leicht weg und man muss wissen, so ein Tattoo begleitet einen ein ganzes Leben lang, auch wenn man es einmal nicht mehr schön findet.