Belgien
Schulpflicht und Grundschule
Vor der Grundschule besuchen die Kinder in Bilgien einen Kindergarten mit angeschlossener Vorschule. In Belgien besteht eine Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Bis zum 15. Lebensjahr muss man die Schule in Vollzeit besuchen, danach ist auch ein Teilzeitbesuch der Schule möglich. Mit 15 Jahren können belgische Schüler auch mit einer Lehre beginnen. Diese dauert dann drei Jahre. Aber alle Kinder müssen bis 18 Jahre auf jeden Fall in eine Schule gehen. Bei einer Lehre wird dann beides verbunden. Die Grundschule heißt Primarschule und dauert insgesamt sechs Jahre. Im Anschluss gibt es ein Grundschulabschlusszeugnis.
Belgisches Schulsystem ab der Grundschule
Darauf folgt die Sekundarstufe, die in jeweils zwei Stufen eingeteilt ist, die je zwei Jahre dauern. Es beginnt mit der Beobachtungsstufe, dann folgt eine Orientierungsstufe und im Anschluss die Bestimmungsstufe. Innerhalb der Orientierungsstufe können sich die Schüler dann entscheiden, welche Haupt- und Nebenfächer sie wählen. Man unterscheidet hier noch einmal drei verschiedene Unterrichtsformen: den allgemeinbildenden, den technischen und den berufsbildenden Unterricht.
Ein Schuljahr beginnt in Belgien immer am 1. September und endet am 30. Juni. Ferien haben die Kinder im Juli und August, also immer zwei Monate. Ebenfalls Ferien gibt es an Weihnachten, an Ostern und an Fasching. Die belgischen Schulen sind Ganztagsschulen, der Unterricht dauert bis zum Nachmittag.
Erfolgreich im Schulvergleich!
Belgien schneidet bei Schulvergleichen immer sehr gut ab. Vor allem Flandern tut sich hier hervor. Die Förderung der Kinder beginnt hier schon im Kindergarten und die Grundschule dauert, im Unterschied zu den meisten deutschen Bundesländern, sechs Jahre, so dass die Unterschiede zwischen den Kindern über einen längeren Zeitraum angeglichen werden können.
Auch in Belgien gibt es soziale Unterschiede, aber die Folgen sind nicht so auffallend wie in Deutschland. Die Schulen in Belgien arbeiten sehr selbstständig und sind somit auch sehr viel stärker für den Erfolg oder den Misserfolg verantwortlich und strengen sich dementsprechend an. Lehrpläne gibt es keine, doch die Schulen bzw. die Lehrer werden alle paar Jahre überprüft, ob sie auch guten Unterricht machen.
Unterstützung für alle
So sitzen in manchen Schulen Kinder zum Beispiel in Mathe in der zweiten Klasse, gehen fürs Lesen Lernen aber zu den Erstklässlern, wenn ihnen Lesen und Schreiben noch Schwierigkeiten bereitet. Oftmals unterrichtet auch nicht nur ein Lehrer, sondern zwei Lehrer kümmern sich um eine Klasse. Auch die dritte und die vierte Klasse werden gemeinsam unterrichtet, so dass die Kinder - wenn sie langsamer lernen - nicht wie bei uns in Deutschland sitzen bleiben können.
Schularten in Belgien
Doch in Belgien gibt es viele verschiedene Schulen. Es gibt solche, die ganz vom Staat finanziert werden, und solche, die Zuschüsse vom Staat bekommen, Schulen der Gemeinden, Schulen der einzelnen Religionsgemeinschaften und freie Schulen. Privatschulen können die Kinder ebenfalls besuchen. Es kostet nichts, in eine staatliche Schule zu gehen.
Doch da die Schulen ja irgendwie in einem Wettbewerb miteinander stehen, wollen sie alle gut sein, damit die Schülerzahlen möglichst hoch liegen. Das wirkt sich dann durchaus positiv auf den Unterricht aus. So müssen Grundschüler in Deutschland genau dort die Grundschule besuchen, wo sie wohnen. In Belgien ist das anders, da entscheiden die Eltern selbst, wohin sie ihre Kinder auf eine Schule schicken.
In Belgien kommt dazu, dass es noch einmal Schulen für die unterschiedlichen Sprachgemeinschaften gibt. So gibt es Schulen´, die von den Flamen geprägt sind und schulen, die französisch geprägt sind. Vor allem in den Fremdsprachen unterscheiden sich dann diese Schulen.