Dänemark
Geschichte von Dänemark
Die Dänen waren ein Volk, das ursprünglich im heutigen Schweden lebte. Von dort flohen sie im 6. Jahrhundert und ließen sich im heutigen Gebiet von Dänemark nieder.
Sie verdrängten dort lebende germanische Stämme oder vermischten sich mit ihnen. Die Stämme bildeten einzelne Königreiche. Gorm der Alte vereinte diese schließlich zu einem Königreich unter seiner Krone. Gorm gilt somit als erster König von Dänemark.
Harald Blauzahn und die Wikinger in Dänemark
Im Jahre 958 folgte Gorms Sohn Harald Blauzahn (910-987) auf den dänischen Thron. 960 ließ Harald sich taufen. Der Norden Europas wurde nun christianisiert, das heißt die Heiden wurden zu Christen. Mit den deutsch-römischen Königen kam es zu Auseinandersetzungen um Schleswig, also um das Gebiet, das im Süden an Dänemark grenzt (und heute zu Deutschland gehört). Harald eroberte die Region bis zu den Flüssen Eider und Schlei, verlor sie aber 974 wieder.
Seit etwa 800 nannte man die Völker, die im heutigen Dänemark und im südlichen Norwegen lebten, Wikinger. Sie trieben Handel und waren bekannt für ihre Raubzüge durch ganz Europa. Als Seefahrervolk kamen sie bis ins Mittelmeer und um das Jahr 1000 bis nach Nordamerika. Ihre Zeit endet 1066.
Bis 1035 eroberten die Dänen große Teile Nordeuropas. Dazu gehörten auch Teile Norwegens und der britischen Inseln. Nach dem Tod des Königs Knuts des Großen (circa 995-1035) verfiel das Reich jedoch wieder. In den folgenden Jahrzehnten kamen immer wieder neue Besitztümer dazu und gingen wieder verloren.
Margarethe I. und die Kalmarer Union
Unter König Waldemar IV. (1321-1375) wurde die Eroberungspolitik fortgesetzt. Nach seinem Tod übernahm sein Enkel Olav die Herrschaft, doch regierte tatsächlich seine Mutter als Maragrethe I. für ihren noch minderjährigen Sohn, der zudem schon 1387 starb.
Unter Margarethes Herrschaft wurden die Königreiche von Dänemark, Norwegen und Schweden in der Kalmarer Union von 1397 vereinigt. Bis 1523 hatte die Union Bestand, dann wählte Schweden einen eigenen König und schied aus der Union aus.
Dänemarks Geschichte im 17. Jahrhundert
1537 wurde Dänemark mit der Reformation protestantisch. Während des Dreißigjährigen Krieges versuchte das Land im Dänischen Krieg (1623-1629) den Protestantismus zu schützen und das weitere Vordringen der kaiserlich-katholischen Heere verhindern. Das gelang nicht und Dänemark schied mit dem Lübecker Frieden aus dem Krieg aus.
Mit Schweden führte Dänemark bis ins 17. Jahrhundert Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Ostseeraum. Es gelang schließlich den Schweden, diesen Kampf für sich zu entscheiden. 1658 musste Dänemark nach dem Zweiten Nordischen Krieg ein Drittel seines Staatsgebietes an Schweden abtreten, darunter die (seitdem) schwedischen Provinzen Schonen, Blekinge und Halland.
Dänemarks Geschichte im 18. und 19. Jahrhundert
Im Großen Nordischen Krieg (1700-1720) konnte Dänemark zwar seine Gebiete nicht zurückerobern, doch verlor Schweden seine Vormachtstellung im Ostseeraum, während Russland an Macht gewann. Es folgte nun eine längere friedliche Epoche.
In den Napoleonischen Kriegen unterstützte Dänemark schließlich Frankreich. 1814 unterlag Dänemark Schweden und England und musste in der Folge Norwegen an Schweden abtreten. Damit endete die dänisch-norwegische Personalunion. Helgoland fiel an Großbritannien. Island hingegen blieb noch bis 1918 unter dänischer Oberhoheit.
1848 wurde Dänemark unter Frederik VII. von einer absolutistischen zu einer konstitutionellen Monarchie. Der König regierte also nun nicht mehr nur sich selbst verantwortlich und mit aller Macht in seinen Händen, sondern er war einer Verfassung verpflichtet.
Kriege
Christian IX. (1818-1906) kam 1863 auf den Thron. Im unter ihm geführten Deutsch-Dänischen Krieg verlor Dänemark 1864 Schleswig, Holstein und Lauenburg.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Dänemark neutral blieb, kam Nordschleswig nach einer Volksabstimmung 1920 wieder zu Dänemark.
Auch im Zweiten Weltkrieg blieb das Land neutral, wurde aber dennoch 1940 von den Deutschen besetzt. Im Oktober 1943 konnten auf Veranlassung des deutschen Diplomaten Georg Ferdinand Duckwitz 7000 dänische Juden nach Schweden geschmuggelt und so vor der Deportation (Verschleppung) gerettet werden (Rettung der dänischen Juden).
Dänemark heute
Von 1972 bis zum 14. Januar 2024 hatte Dänemark eine Königin: Margrethe II. Dann übergab sie die Krone an ihren Sohn Frederik. Der ist nun als Frederik X. König von Dänemark.
Dänemark trat 1973 der Europäischen Gemeinschaft bei. An der Europäischen Währungsunion nimmt Dänemark nicht teil, die Mehrheit der Dänen entschied sich dagegen. Darum gibt es in Dänemark nicht den Euro, sondern man bezahlt mit Kronen.