Dänemark
Woran zeigt sich der Klimawandel in Dänemark?
Mehr Regen und mehr Trockenheit - was zuerst wie ein Widerspruch klingt, ist eine Folge des Klimawandels, wie er sich auch in Dänemark zeigt. Es gibt längere Dürreperioden und wärmere Sommer. Wenn es dann regnet, regnet es aber besonders stark. Und so kommt es dann zu Überschwemmungen.
2023 war in Dänemark ein Rekordjahr, was das Wetter betrifft. So viel Regen wie 2023 gab es in Dänemark noch nie, seit es darüber Aufzeichnungen gibt. Außerdem gab es 2023 den wärmsten Januartag, den nassesten Novembertag, den sonnigsten Juni und den nassesten Juli. Im Oktober kam es zu Überschwemmungen. Menschen wurden evakuiert, der Strom fiel an vielen Orten aus. Extremwetter wird häufiger. Alle gemessenen Wärmerekorde liegen zwischen 1990 und 2024, alle Kälterekorde davor. In heißen Sommern wüten häufiger Waldbrände.
Besonders dramatisch zeigt sich der Klimawandel in Grönland, das ja auch zu Dänemark gehört. Grönland liegt in der Arktis und dort sind die Folgen der globalen Erwärmung besonders spürbar. In den letzten 50 Jahren stieg die durchschnittliche Jahrestemperatur hier schon um 4 Grad Celsius. Das Eis und die Gletscher schmelzen dadurch. Grönland verliert seit der Jahrtausendwende immer mehr Eis ans Meer. Der Lebensraum vieler Tiere ist in Gefahr. Eisbär oder Polarfuchs sind wie andere Tierarten vom Aussterben bedroht. Aber auch die Menschen, die hier leben, haben Probleme. Den Inuit wird ihre Nahrungsgrundlage entzogen, wenn sich das Meer erwärmt. Je mehr das Grönlandeis schmilzt, umso mehr wird auch der Meeresspiegel ansteigen.
Welche Folgen hat der Klimawandel in Dänemark?
Da Dänemark eine lange Küste an Nord- und Ostsee besitzt und zudem niedrig liegt, ist das Land vor allem von einem steigenden Meeresspiegel durch den Klimawandel betroffen. Einen gewissen Anstieg kann man durch moderne Deiche verkraften, doch die müssen bald gebaut werden. Steigt das Wasser mehr, werden viele Orte nicht mehr bewohnbar sein. Dazu kommen häufigere Stürme und Sturmfluten. In Grönland schmelzen die Gletscher, die größte Insel der Welt verliert immer mehr an Masse.
Energiewende in Dänemark
Dänemark ist ein Vorreiter in der Energiewende. Schon seit vielen Jahren arbeitet das Land daran, seine Treibhausgas-Emissionen zu senken und seine Erneuerbaren Energie auszubauen. Windkraft wird schon seit den 80er Jahren verstärkt genutzt. 2023 lag der Windanteil bei der Stromerzeugung bei 56 Prozent. 1986 betrug der Anteil noch 1 Prozent! Fernwärme, insbesondere aus Solarenergie gewonnen, und eine Förderung von Elektromobilität gehören ebenfalls zur Energiewende in Dänemark. Dänemark will seine Emissionen bis 2030 um 70 Prozent senken.
Seit 2022 steht Dänemark ununterbrochen auf Platz 1 im Klimaschutz-Index. Weil die Plätze 1 bis 3 nicht vergeben werden, um zu zeigen, dass bisher kein Land genug für den Klimaschutz tun, ist der offizielle Platz von Dänemark Platz 4. Deutschland steht 2024 auf Platz 11 (bzw. 14).
Bis 2050 will Dänemark die Förderung von Erdöl und Erdgas komplett beenden. Das wurde 2020 beschlossen. Diese Öl- und Gasfelder liegen alle in der Nordsee. Außerdem will das kleine Land bis 2050 seine gesamte Energie, für Strom, Wärme und Verkehr, nur noch aus erneuerbaren Energien zu ziehen. Schon 2011 wurde dieser Plan von der dänischen Regierung veröffentlicht. Und schon seit 1972 gab es Maßnahmen, um Energie zu sparen und die Effizienz der Energie zu steigern, also mit weniger Einsatz mehr zu erzeugen. Bis 2050 will Dänemark damit nicht nur klimaneutral, sondern sogar CO₂-negativ werden.
Seit dem Frühjahr 2023 speichert Dänemark Kohlendioxid im Boden. Solche unterirdischen CO₂-Speicher wurden in den letzten Jahren auch von anderen Ländern wie Island errichtet. Dänemark plant, auch aus anderen Ländern Kohlendioxid einzulagern. Die Menge soll sieben Mal so groß sein wie Dänemarks eigene Emissionen.