Deutschland - Bayern
Inhalt:
Seite 1 | Natur - Übersicht |
Seite 2 | Tiere der Alpen |
Seite 3 | Pflanzen der Alpen Du bist hier! |
Seite 4 | Nationalparks in Bayern |
Seite 5 | Ausgestorben - wieder angesiedelt |
Alpenpflanzen
Welche Pflanzen wachsen eigentlich in den Alpen? 2500 Pflanzenarten wurden gezählt und diese sind oft in Gegenden zu finden, die gar nicht so einfach zu erreichen sind. Übrigens sind nur 20% dieser Arten endemisch, denn du findest sie auch in anderen europäischen Hochgebirgen oder in Nordeuropa. Diese Pflanzen müssen sich oft extremen Bedingungen anpassen und Strategien entwickeln, bei niedrigen Temperaturen oder auf kargen Böden zu überleben. So gibt es auch Pflanzen, die man dann als echte "Gebirgspflanzen" bezeichnet, das sind so 200 bis 400 Arten.
Pflanzen der Alpen: Alpenblumen
Alpenblumen sind übrigens kein botanischer Begriff, sondern bezeichnen umgangssprachlich Pflanzen oder Blumen, die wie der Begriff schon sagt, in den Alpen vorkommen und dann oberhalb der so genannten Baumgrenze. Die Pflanzen, die wir dir hier vorstellen, gibt es natürlich nicht nur in Bayern, sondern in vielen Alpenregionen.
Diese Pflanzen könntest du nicht einfach irgendwo im Garten einpflanzen, denn sie benötigen ganz bestimmte Voraussetzungen hinsichtlich Klima und Bodenbeschaffenheit und diese Bedingungen schaffen nur die Berge. Viele Blumen sind schützenswert und stehen sogar auf der Liste der gefährdeten Pflanzen. Viele Alpenblumen brauchen ganz schön lange, manchmal mehrere Jahre, bis sie überhaupt blühen. Du solltest sie keinesfalls pflücken. Im Zweifelsfall lieber einmal weniger pflücken als einmal zu viel. Die Pflanzen werden es dir danken! Wenn du die Pflanzen schützt, dann schützt du vor allem auch deren wichtigen Lebensraum. So stehen zum Beispiel alle Enzianarten unter Naturschutz.
Nicht alle Pflanzen kannst du auf Wanderungen entdecken. Aber es gibt spezielle Alpengärten, in denen du die Pflanzen angucken kannst. Z.B. gibt es einen Garten auf dem Schachen, auf einer Höhe von 1860 Metern im Wettersteingebirge, das in Oberbayern liegt.
Blumen der Alpen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter
Wir unterscheiden die Blumen nach ihrer Blütezeit, also ob sie nun im Frühling, im Sommer, im Herbst oder im Winter blühen. So gibt es Alpenblumen, die nur im Frühjahr blühen, andere blühen auch weit in den Sommer hinein oder gar noch später. Manche sogar im Winter.
Frühjahr bis Sommer
Das Berg-Alpenglöckchen blüht blau oder lila. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni und es wird bis zu 15 Centimeter hoch. Das immergrüne Alpenaurikel blüht gelb, bis in Juni/Juli hinein und wird bis zu 20 Centimeter groß. Der stängellose Kalk-Enzian blüht blau von Mai bis August und kann bis zu 15 Centimeter hoch werden. Er wird geschützt. Genauso wie der Frühlings-Enzian, der schon im März blüht, dann allerdings bis August. Dieser bekommt im Herbst sogar neue Blüten. Die Blüten unterscheiden sich vom Kalk-Enzian. Und es gibt noch einen stängellosen Enzian, dessen Blauton sich unterscheidet, der auch bis August blüht und nicht ganz so hoch, maximal 10 Centimeter hoch, wächst. Auch er ist geschützt.
Die Trollblume blüht gelb und in der Zeit von Mai bis Juli und wird 20 bis 60 Centimeter groß. Die Feder-Nelke blüht rosa, rot oder weiß und riecht - wie der Name schon sagt - stark nach Nelken. Ihre Blütezeit ist von Mai bis Juli und sie wächst bis zu 30 Centimeter hoch. Eine beeindruckende Pflanze ist die Feuer-Lilie, die leuchtend orange blüht und zwar in der Zeit von Mail bis Juli. Diese Blume erreicht eine Höhe von 90 Centimetern. Die Alpen-Küchenschelle oder auch "Kuhschelle" blüht weiß und ist geschützt. Hier ist Vorsicht geboten, denn sie ist leicht giftig. Sie blüht von Mai bis Juli. Das sind nur einige Beispiele, es gibt natürlich noch sehr viel mehr Pflanzen.
Pflanzen der Alpen, die im Sommer blühen
Blume Alpen
Ganz bekannt ist das Alpenveilchen, das rosa-violett blüht und zwar in der Zeit von Juli bis September und 15 Centimeter Höhe erreicht. Es ist sehr sehr giftig, so hübsch es auch aussehen mag.
Weitere Alpenblumen
Wenn du in den Alpen wanderst, hast du vielleicht auch schon die Alpen-Aster gesehen, die violett blüht und zwar in der Zeit von Juli bis September. Und wer kennt es nicht: das Edelweiß? Genauer das Alpen-Edelweiß. Dieses blüht von Juni bis September, es wird bis zu 20 Centimeter hoch und ist geschützt. Oft wächst es in unzugänglichen Regionen der Berge und ist nicht ganz so leicht zu finden. Also keinesfalls - wie die meisten Alpenblumen - pflücken! Wenn du dir nicht sicher bist, lieber die Blume stehen lassen, denn die Pflanzen sind ja nicht ohne Grund geschützt. So einige Enzian-Sorten gehören ebenfalls zu den Sommerblumen und blühen bis in Juli, September oder gar in den Oktober hinein. Der Bayerische Enzian ist hellblau bis blau und blüht von Juni bis September. Weitere Pflanzen sind Alpen-Frauenmantel, Alpen-Glockenblume, Golddistel, Gletscher-Hahnenfuß oder Berg-Hauswurz. Geschützt ist der Alpen-Mohn, der gelb, weiß-gelb oder weiß blüht, 10 bis 20 Centimeter hoch wächst und im Juli/August blüht. Beliebt ist auch die Silberdistel mit ihrer weißen bis braun-roten Blüte. Sie kann sehr tiefe Wurzeln besitzen.
Alpen Blumen im Herbst und Winter
Auch im Herbst blühen noch einige Blumen in den Alpen, die man dann als "Herbstblumen" bezeichnet. Diese Pflanzen blühen meist schon im Frühjahr und dann eben sehr lange. Dazu gehören der Bayerische Enzian oder Kreuz-Enzian, jeweils mit blauen Blüten. Ebenso Alpen-Edelweiß oder Silberdistel. Das Europäische Alpenveilchen oder der Berg-Hauswurz oder die Krautweide mit roten Blüten. Oft blühen diese Pflanzen im Herbst nochmal kurz.
Auch im Winter blühen in den Alpen Blumen, man kann dann sagen, dass sie schon blühen. Dazu gehört z.B. die Schneerose, die weiß-gelb blüht und zwar in der Zeit von Februar bis April. Diese Schneerose wird 10 bis 30 Centimeter hoch und ist geschützt. Manchmal hörst du auch die Bezeichnung "Christrose". Diese Pflanze ist übrigens sehr giftig. Die Winterheide, die von Dezember bis März blüht, zählt ebenso zu den Winterblumen.