Deutschland - Berlin
Berlin wird Residenzstadt des Königreichs Preußen (1701-1806) -18. Jahrhundert
Berlin als Königliche Residenzstadt
Preußen war also nun ein Königreich und Berlin war seine Residenz- und Hauptstadt. 1709 wurden die Vororte mit der Stadt Berlin vereinigt. Etwa 55.000 Menschen lebten nun in Berlin und die Stadt wuchs weiter. Kunst und Wissenschaft wurden gefördert.
Der Sohn Friedrichs I., Friedrich Wilhelm I., wurde 1713 König und baute Preußen zu einer Militärmacht aus. Er wurde darum auch der Soldatenkönig genannt. Eine Pulverfabrik und Exerzierplätze entstanden. Er ließ auch eine Mauer um Berlin errichten, die Akzisemauer. An ihren Toren wurde Zoll erhoben.
1740 übernahm Friedrich II. die Macht. Er wird auch Friedrich der Große oder der "Alte Fritz" genannt. Unter ihm wurde Berlin zu einem Zentrum der Aufklärung. Immer mehr Manufakturen wurden gegründet, wo zum Beispiel Wolle oder Porzellan hergestellt wurden. Friedrich der Große führte mehrere Kriege und machte Preußen zu einer Großmacht. 1734 wurde die alte Festungsanlage abgerissen.
Bis 1786 regierte der Alte Fritz. Nach seinem Tod wurde Friedrich Wilhelm II. neuer König. Unter ihm wurden die Stadttore erneuert. Das einzige heute noch erhaltene dieser Tore ist das Brandenburger Tor. Künstler, Architekten und Gelehrte strömten in dieser Zeit nach Berlin. Hatte Friedrich der Große noch am Baustil des Rokoko festgehalten, entstanden nun viele klassizistische Bauten. Dazu gehörte auch Schloss Bellevue. Friedrich Wilhelm II. hinterließ bei seinem Tod 1797 hohe Staatsschulden.
Friedrich Wilhelm III. folgte seinem Vater auf den Thron. Im Vierten Koalitionskrieg beteiligte sich Preußen im Kampf gegen Napoleon, wurde aber 1806 vernichtend geschlagen. Französische Truppen marschierten im Oktober in Berlin ein. Der König floh nach Ostpreußen. Bis zum Dezember 1808 blieben die Franzosen. Mit dem Frieden von Tilsit zogen sie wieder ab, doch Preußen verlor große Teile seines Staatsgebietes.
Es hatte sich gezeigt, wie unterlegen der preußische Staat war. Darum wurden nun die Preußischen Reformen eingeleitet. Dazu gehörte auch die Selbstverwaltung der Städte. Auch in Berlin wurden darum nun Stadtverordnete von den Bürgern gewählt, die wiederum den Magistrat und den Bürgermeister wählten. Carl Friedrich Leopold von Gerlach wurde im Mai 1809 zum ersten Oberbürgermeister Berlins. Die Universität zu Berlin, die spätere Humboldt-Universität, wurde im gleichen Jahr gegründet. Sie zog viele Philosophen und Wissenschaftler an. Auch der König kehrte nun zurück.
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