Deutschland - Berlin
Die Slawen kommen nach Berlin
Heveller in Spandau, Sprewanen in Köpenick
Zu einer erneuten Besiedlung kam es, als die Slawen sich hier niederließen. Das war Ende des 7. Jahrhunderts. Sie kamen aus dem heutigen Tschechien und aus Polen. Im Westen ließen sich die Heveller (Havelslawen) an der Havel nieder, im Osten an Spree und Dahme die Sprewanen. Beide waren slawische Stämme.
Die Hauptburg der Heveller befand sich in der späteren Stadt Brandenburg, aber im heutigen Berlin gab es auch eine Burg, nämlich im heutigen Spandau. Sie lag südlich der Mündung der Spree in die Havel, wo heute der Burgwallgraben verläuft. Kaufleute siedelten sich um den Slawischen Burgwall an.
Die Hauptsiedlung der Sprewanen befand sich auf der späteren Köpenicker Schlossinsel, also dort, wo Spree und Dahme zusammenfließen. Der Name Köpenick leitet sich vom damaligen Namen Copnic ab. Das bedeutet "Ort auf einem Hügel". Weitere Siedlungen der Sprewanen gab es zum Beispiel in Pankow und Treptow.
Köpenick und Spandau waren durch eine Handelsstraße miteinander verbunden. Das heutige Zentrum von Berlin blieb unbesiedelt.
Jaxa von Köpenick und Albrecht von Brandenburg
Im 12. Jahrhundert wurde Jaxa Burgherr und Fürst von Köpenick. Er war also ein Sprewaner. Er wird manchmal auch Jacza von Köpenick geschrieben. Als im Jahr 1150 der Hevellerfürst Pribislaw starb, machte sich Jaxa Hoffnung, ihn zu beerben und so auch die Brandenburg der Heveller in Besitz nehmen zu können.
Die Brandenburg und das Erbe fielen aber an Albrecht, den Grafen von Ballenstedt am Harz. Albrecht gehörte der sächsischen Adelsfamilie der Askanier an. Er wird auch Albrecht der Bär genannt.
Kaiser Lothar III. hatte Albrecht schon 1134 zum Markgrafen der Nordmark ernannt. Bei einer Mark handelt es sich um Gebiete an den Grenzen des Reichs. 1150 wurde Albrecht nun also Markgraf von Brandenburg. Damit war die Mark Brandenburg gegründet worden.
Jaxa gelang es zwar noch einmal, die Macht an sich zu reißen, doch 1157 musste er sich endgültig geschlagen geben und zog sich nach Köpenick zurück. Nach seinem Tod 1170 entwickelten Albrechts Nachkommen die Mark Brandenburg zu einem bedeutenden Fürstentum.
Karte der Nordmark (später Mark Brandenburg)
Wie es in Berlin weiterging und warum es hier gleich zwei Städte gab und wie die hießen, erfährst du auf Seite 4!