Deutschland - Berlin
Wälder und Parks in Berlin
17,5 Prozent des Berliner Stadtgebietes sind Wald und ebenso groß ist der Anteil an Grün- und Freiflächen. Berlin gilt darum auch als grüne Stadt.
Das größte Waldgebiet ist der Grunewald im Südwesten. Aber auch in Köpenick im Südosten, in Pankow im Nordosten und in Tegel im Nordwesten gibt es Wald. Zuständig für die Verwaltung der Wälder sind die Berliner Forsten mit vier Forstämtern. Zu jedem Forstamt gehören sechs bis neun Revierförstereien.
Insgesamt gibt es mehr als 2500 öffentliche Grün- und Parkanlagen in Berlin. Der größte Park ist das Tempelhofer Feld. Er befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Allerdings ist er eher eine Freifläche. Der zweitgrößte Park entspricht eher dem allgemeinen Verständnis von einem Park. Es ist der Große Tiergarten mitten in der Stadt.
Weitere Parks sind der Treptower Park, der Botanische Garten oder die Gärten der Welt. Dazu kommen Schlossgärten, historische Parkanlagen und Volksgärten. Eine Besonderheit stellt der Mauerpark dar, der sich entlang des ehemaligen Verlaufs der Berliner Mauer zieht.
Wald in Berlin: der Grunewald
Nicht nur das größte, sondern auch bei Nicht-Berlinern das bekannteste Waldgebiet der Stadt ist der Grunewald. Er liegt im Südwesten von Berlin und misst 30 Quadratkilometer ( = 3000 Hektar).
Der Grunewald liegt auf der Hochebene des Teltow (siehe Landschaften), die an mehreren Stellen von "glazialen Rinnen" durchzogen ist. Eine solche Rinne ist die Grunewaldseenkette im östlichen Grunewald. Grunewaldsee, Krumme Lanke und Schlachtensee sind die größten Seen in dieser Kette. Die Landschaft des Teltow und seine Rinnen wurde in der Weichseleiszeit vor rund 20.000 Jahren geformt. Trockene Sandböden sind typisch für den Teltow und so auch für den Grunewald. Es wachsen vor allem Kiefern und Eichen, daneben auch Birken und Buchen. Mehr zur Natur im Grunewald unter Natur.
Im Westen begrenzt die Havel den Grunewald, im Osten die Ortsteile Grunewald, Schmargendorf, Dahlem und Nikolassee. Mitten durch den Grunewald führt die Autobahn A115 und parallel dazu die Bahnstrecke. Durch den westlichen Grunewald führt nah der Havel die Havelchaussee.
Am südöstlichen Ufer des Grunewaldsees steht das Jagdschloss Grunewald. Es stammt ursprünglich aus dem Jahr 1543 und wurde 1708 umgebaut. Das Jagdschloss wurde "Zum grünen Wald" genannt, wovon sich wohl auch der Name Grunewald ableitet. Die Kurfürsten von Brandenburg nutzten das Schlösschen für die Jagd. Zwischen 1849 und 1904 war der Grunewald dafür zu einem großen Teil eingezäunt. Danach wurde es ein Naherholungsgebiet.
Im Grunewald liegen auch der Teufelsberg (120,1 m) und der Drachenberg (99 m), der zweithöchste und der siebthöchste Berg von Berlin, die aber beide künstlich erhöht wurden. Eine natürliche Erhebung ist hingegen der Karlsberg, der mit seinen 82,5 Metern im westlichen Grunewald an der Havelchaussee liegt. Auf ihm steht der Grunewaldturm. 1899 wurde der 55 Meter hohe Backsteinturm mit Aussichtsplattform auf 36 Metern Höhe eingeweiht. Er wurde zu Ehren Kaiser Wilhelms I. errichtet.
Noch mehr Wald in Berlin: Tegeler Forst und Spandauer Forst
Ein weiteres großes Waldgebiet ist der Tegeler Forst. Immerhin 21 Quadratkilometer misst es. Der Tegeler Forst liegt im Nordwesten von Berlin zwischen Heiligensee und dem Tegeler See. Im Westen begrenzen die Ortsteile Konradshöhe und Tegelort das Waldgebiet.
Der größte und der älteste Baum Berlins stehen im Tegeler Forst. Der größte Baum ist die Burgsdorff-Lärche. 1795 wurde sie vom Förster und Forstrat Burgsdorff gepflanzt und ist somit auch schon ganz schön alt. Hoch ist sie 43 Meter. Der älteste Baum der Stadt ist aber die Dicke Marie. Diese Stieleiche nördlich der Großen Malche, einer Ausbuchtung des Tegeler Sees, soll schon 1107 hier gekeimt sein. Wahrscheinlicher ist allerdings eine Keimung im 17. Jahrhundert, womit sie immer noch rund 400 Jahre alt wäre. Alexander und Wilhelm von Humboldt sollen ihr den Namen gegeben haben, mit dem sie auf die wohlbeleibte Köchin des Schlosses Tegel anspielten.
Ebenfalls im Nordwesten von Berlin liegt der Spandauer Forst. Er ist 13 Quadratkilometer groß. Er liegt westlich vom Tegeler Forst, auf der westlichen Seite der Havel, und grenzt im Westen und Norden an Brandenburg. Mitten durch das Waldgebiet führt die Schönwalder Allee. Es gibt Moore und viele kleine Waldseen. Zahlreiche gefährdete Tiere und Pflanzen sind hier beheimatet.
Gleich drei Naturschutzgebiete liegen innerhalb des Spandauer Forsts. Eines davon ist das Teufelsbruch, ein Moor, in dem zum Beispiel viele seltene Pilzarten wachsen und der Moorfrosch gerne herumhüpft. Unter Naturschutz steht auch der Eiskeller, der seinen Namen erhielt, weil er im Winter als der kälteste Ort Berlins gilt.
Es gibt noch zahlreiche weitere Waldgebiete in Berlin. Dazu gehören der Düppeler Forst, die Wuhlheide, der Plänterwald oder die Königsheide.
Größter Park in Berlin: Tempelhofer Feld
Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof entstand mit dessen Aufgabe eine riesige Freifläche, die seit 2010 für die Öffentlichkeit freigegeben ist. Diese wird heute als Tempelhofer Feld als Park und Erholungsfläche genutzt. Auf dem Tempelhofer Feld gab es in der Vergangenheit schon Ackerflächen, einen Paradeplatz für das Militär, einen Badesee und Sportplätze. Luftfahrtgeschichte wurde schon im 19. Jahrhundert geschrieben, als hier Heißluftballons und Luftschiffe starteten und landeten.
Ab 1923 nahm der Flughafen Berlin-Tempelhof seinen Betrieb auf. 1975 wurde der zivile Flugbetrieb zugunsten des Flughafens Tegel beendet, 1981 aber wieder aufgenommen bis zur endgültigen Schließung 2008.
Seitdem kann man auf dem ehemaligen Rollfeld radeln, skaten und spazieren gehen. Man kann auch Beachvolleyball und Basketball spielen oder auf den Wiesen picknicken. Es gibt Gärten, ein Forscherzelt und einen GoKart-Verleih. Die alten Flughafengebäude können bei einer Führung besichtigt werden. Der Platz der Luftbrücke im Nordwesten des Geländes erinnert mit dem Luftbrückendenkmal an die Berlinblockade.
Der bekannteste Park: Der Große Tiergarten
Der Große Tiergarten liegt mitten in Berlin im Ortsteil Tiergarten. Er misst 2,1 Quadratkilometer und ist nach dem Tempelhofer Feld der zweitgrößte Park Berlins. Mitten durch den Tiergarten verläuft die Straße des 17. Juni, die direkt zum Brandenburger Tor führt. Ursprünglich war sie die Verbindungsstraße zwischen dem Berliner Stadtschloss und dem Schloss Charlottenburg. Am Großen Stern stoßen drei weitere Straßen dazu. Hier steht die Siegessäule. Im Norden grenzt der Tiergarten an die Spree. Hier liegen Schloss Bellevue, das Haus der Kulturen der Welt, das Bundeskanzleramt und das Reichstagsgebäude. Am südlichen Rand liegen mehrere Botschaften und der Potsdamer Platz.
Der Tiergarten trug seinen Namen nach seiner Anlage im 16. Jahrhundert deshalb, weil es sich um ein umzäuntes Jagdrevier der Kurfürsten von Brandenburg handelte. Man setzte Wildtiere aus, die dann für die Jagd freigegeben waren. 1752 ließ Friedrich II., der die Jagd nicht mochte, die Zäune abreißen und den Park umwandeln zu einem Lustgarten. Blumen, Plätze, Labyrinthe und Teiche wurden angelegt. Im Südwesten entstand eine Fasanerie, die die Keimzelle für den Zoologischen Garten wurde. Der wurde 1844 eröffnet. Ab 1833 wurde der Park unter der Leitung vom preußischen Gartenkünstler Peter Joseph Lenné umgestaltet in einen Landschaftspark nach englischem Vorbild. Weite Rasenflächen und Alleen entstanden. Skulpturen und Tierplastiken schmücken den Park außerdem.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Park bei Bombenangriffen stark beschädigt. Nach dem Krieg verheizten die Berliner Bäume und Sträucher und bauten auf den freien Flächen Gemüse an. Zwischen 1949 und 1959 wurde der Park dann wieder aufgebaut. Zahlreiche Bäume wurden neu gepflanzt. Ein Teil des Parks südwestlich vom Schloss Bellevue wurde zu einem Englischen Garten umgestaltet.
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