Deutschland - Bremen
Bremen im 19. Jahrhundert
Ab 1803 riss man die alte Stadtbefestigung ab, da man sie nicht mehr benötigte. Man gestaltete sie in eine Parkanlage um, die Wallanlagen. Ebenfalls 1803 kam es zum Reichsdeputationshauptschluss. Bremen war eine von sechs Reichsstädten, die nicht in ein anderes Gebiet eingegliedert (mediatisiert) wurde, sondern eigenständig blieb. Bremen erhielt auch einige Gebiete zurück wie Vegesack, das Werderland oder die Vahr und bekam Schwachhausen, Grolland und Hastedt dazu.
Von 1806 bis zur Niederlage der Franzosen 1814 in den Befreiungskriegen war auch Bremen von Napoleons Truppen besetzt. 1815 wurde Bremen ein souveränes Mitglied des Deutschen Bundes.
1827 wurde nach Vegesack ein zweiter Vorhafen gegründet, diesmal an der Wesermündung. Aus diesem entstand die Stadt Bremerhaven (siehe dazu auch Bremerhaven). Das Land dafür kaufte man dem Königreich Hannover ab. Der Überseehandel blühte, die Industrie entwickelte sich.
Die Reederei Norddeutsche Lloyd (NDL) wurde 1857 gegründet. Neben der HAPAG in Hamburg wurde sie die größte deutsche Reederei. Sie beeinflusste die wirtschaftliche Entwicklung von Bremen und Bremerhaven in hohem Maß. Mehrere Schiffe des NDL gewannen das Blaue Band, eine Auszeichnung für die schnellste Überquerung des Atlantiks von Europa nach New York.
Ab 1866 gehörte Bremen dann zum Norddeutschen Bund, ab 1871 zum in diesem Jahr gegründeten Deutschen Reich. Bremen war ein souveränes Mitglied. Es lag umgeben von Preußen, nur im Westen grenzte es an das Großherzogtum Oldenburg. 1875 erreichte Bremen die Einwohnerzahl von 100.000 und wurde zur Großstadt.
Zwischen 1887 und 1895 wurde die Weserkorrektion durchgeführt. Man begradigte die Weser zwischen Bremerhaven und Bremen. So konnten nun Seeschiffe bis zu einem Tiefgang von 5 Metern bei Flut Bremen erreichen.
1872 wurde die Werft AG Weser gegründet, 1893 die Werft Bremer Vulkan. Beide wurden zu großen Arbeitgebern.