Deutschland - Hessen
Zusammenfassung & Überblick: Natur & Wald
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Welche Säugetiere (ü)leben (wieder) in Hessen?
Der Biber
Auch in Hessen breitet sich der Biber wieder aus, nachdem er im 16. Jahrhundert ausgerottet wurde. Vor circa 30 Jahren hat man ihn vornehmlich im Spessart wieder angesiedelt. Mittlerweile sollten es einige mehr sein. Auch wenn sich über den Wiedereinzug des Bibers, der ja sehr nagefreudig ist, nicht alle freuen, bringt der Biber ein großes Plus mit sich, denn er wandelt begradigte und verbaute Flüsse in naturnahe Gewässerlandschaften um und hilft diesen, einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Das waren nämlich die Vorgaben der EU, wobei Hessen zu dem Zeitpunkt, als die Forderung gestellt wurde, von solch einem Zustand noch weit entfernt war. Hoffen wir mal, dass der Biber dazu weiter etwas beitragen kann.
Der Wolf
Auch der Wolf wurde vor etwa 150 Jahren in Hessen ausgerottet und ist in geringer Stückzahl nach Hessen mittlerweile zurückgekehrt. So wurden mittlerweile vereinzelt Wölfinnen in Hessen gesichtet. Die Rückkehr des Wolfes - nicht nur in Hessen - wird mittlerweile heftig diskutiert. Es kann auch zu Konflikten kommen, wobei es viele Maßnahmen gibt, die die Akzeptanz dieses für die Natur durchaus wichtige Tier erhöhen können. Wie sonst auch, gilt es, allen Seiten Gehör zu verschaffen und Ängste und Vorbehalte aus dem Weg zu räumen.
Der Luchs
Auch Luchse bewegen sich seit einigen Jahren wieder durch Hessen. Vor allem im östlichen Hessen haben so einige eine Heimat gefunden. Auch den Luchs gab es 150 Jahre gar nicht. Die ersten Tiere sichtete man wieder in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Man vermutet so circa 10 Luchse auf hessischem Gebiet, sie geben sich sehr scheu und sind deshalb fast gar nicht zu zählen. Und ihre Streifgebiete erweisen sich als ziemlich groß, auch deshalb ist es gar so einfach zu erkennen, ob es sich nicht vielleicht um einen schon gezählten Luchs handelt.
Wird der Luchs dem heimischen Wild gefährlich?
In Hessen leben auch Rehe und Hirsche, deshalb besteht immer wieder die Frage, ob der Luchs den Bestand verringert. Für den Luchs gilt das Gleiche wie für den Wolf, im Normalfall erwischt ein Luchs die Beute nur, wenn diese krank und schwach ist. Das klingt erst einmal gemein, aber in der Natur überlebt eben nur der, der gesund ist. Wird also ein krankes Reh vom Luchs erwischt, können wir davon ausgehen, dass es wahrscheinlich nicht lange überlebt hätte. Der NABU Hessen hat berechnet, dass ein Luchs vielleicht aufs gesamte Jahr etwa 60 Rehe erwischt, während etwa 16.000 Rehe durch den Straßenverkehr getötet werden. Wer in Hessen einen Luchs sichtet, sollte, wie in diesem Flyer des NABU ausführlich dargestellt, vorgehen.
Der Weißstorch
Auch der Weißstorch hat sich mittlerweile wieder erfolgreich in Hessen verbreitet. Mehr als 800 Paare wurden im Jahr 2020 gezählt, nachdem Naturschützer über viele Jahre spezielle Nistkästen aufgestellt hatten. Vor 30 Jahren gab es in Hessen übrigens gar keine Störche mehr. Die meisten Weißstörche entdeckst du übrigens im südhessischen Ried. So kann Südhessen mittlerweile auf eine hohe Zahl blicken, wobei sich der Storch im nördlichen Hessen nur vereinzelt niedergelassen hat. Hier braucht der Meister Adebar - wie er ja auch gerne genannt wird - noch Unterstützung.
Die Gelbbauchunke
Zu den Amphibien in Hessen zählt auch die Gelbbauchunke. Du erkennst sie an ihrem gelb-schwarz gemusterten Bauch recht schnell. Sie zählt in ganz Deutschland zu den gefährdeten Arten und so auch in Hessen. Da ihr Lebensraum fast völlig zerstört wurde, haben diese Unken immer weniger Möglichkeiten, einander zu finden, so dass der Nachwuchs fehlt. Sie bevorzugen nämlich Pfützen und Tümpel als Lebensraum. Dieser verliert sich immer mehr durch Bebauungen und vor allem auch Begradigungen. Deshalb ist es wichtig, die Gewässer, in denen die Gelbbauchunke ihren Laich - also ihre Eier - ablegt, zu schützen.
Rote Liste
Wenn Tiere oder auch Pflanzen auf der so genannten "Roten Liste" stehen, dann sind sie mehr oder weniger stark gefährdet und bedürfen meist eines verstärkten Schutzes durch den Menschen. Hier listen wir einige Tiere auf, die auf der "Roten Liste" stehen. In einem anderen Bundesland kann das schon wieder anders aussehen.
Welche Tiere stehen in Hessen auf der Roten Liste?
Der Feldhase
Der Feldhase, ja genau der, ist in Hessen gefährdet. Dafür hat es verschiedene Gründe, einmal wird er gerne gejagt, zum anderen gefährdet ihn eine Form von Landwirtschaft, in der stark gedüngt und mit Giften gearbeitet wird.
Der Kiebitz
Bei den Vögeln steht zum Beispiel der Kiebitz auf der Roten Liste. Gab es vor einigen Jahren noch eine große Menge dieser Vögel, ging der Bestand mittlerweile stark zurück, deshalb ist diese Vogelart "vom Aussterben bedroht". Also höchste Zeit, hier etwas zu tun.
Die Feldlerche
Auch die Feldlerche steht mittlerweile auf der Roten Liste. Gab es früher eine ganze Menge dieses Vogels, so ist dessen Bestand mittlerweile leider gefährdet. Den Feldlerchen fehlt der Freiraum zur Nahrungssuche am Boden. Nur beweidete Flächen bieten ihnen noch diese Möglichkeit. So kommt die Feldlerche in manchen Regionen noch recht häufig vor, in anderen geht die Zahl der Feldlerchen leider zurück Der Einsatz von Pestiziden hat den Rückgang des Bestandes mit verursacht. Die Art der Bewirtschaftung trägt ebenso zum Rückgang bei. Wird zum Beispiel nur noch Getreide angebaut, schätzt das der Vogel überhaupt nicht, denn Vielfalt ist für ihn überlebensnotwendig.
Die Wildkatze
Auch die Wildkatzen sind stark gefährdet, das sind sie allerdings nicht in allen Bundesländern, in so manche konnten sie zurückkehren. Doch in Hessen ist vor allem der Straßenverkehr für diese Tierart eine starke Gefährdung. Du erkennst die Weilkatze am Schwarzen Strich auf dem Rücken und auf dem Schwaz hat sie Ringel, das unterscheidet sie von unserer Hauskatze, obwohl sie sich schon ähnlich sehen.