Deutschland - Mecklenburg-Vorpommern
Reptilien, Amphibien und Fische in Mecklenburg-Vorpommern
Reptilien in Mecklenburg-Vorpommern
Reptilien kommen in Mecklenburg-Vorpommern in sieben Arten vor. Diese teilen sich auf in drei Echsenarten, drei Schlangenarten und eine Schildkrötenart. Die Echsen sind Waldeidechse, Zauneidechse und Blindschleiche. Die Schlangen sind Ringelnatter, Schlingnatter (auch Glattnatter genannt) und Kreuzotter. Dazu kommt die Sumpfschildkröte.
Von den Schlangen ist die Schlingnatter vom Aussterben bedroht. Sie lebt gerne am Übergang vom Wald zur offenen Landschaft. Zum Verhängnis wurde ihr nicht nur, dass ihr Lebensraum vom Menschen zerstört wurde, sondern auch, dass sie leicht mit der giftigen Kreuzotter verwechselt und ihr darum nachgestellt wurde. Dabei ist sie für den Menschen völlig harmlos. Ihr Beute allerdings umschlingt sie gerne, was ihr ihren Namen einbrachte. In Mecklenburg-Vorpommern kommt sie nur noch an vereinzelten Standorten vor, zum Beispiel an der Ostseeküste zwischen Rostock und dem Darß, auf Hiddensee und Rügen sowie in der Ueckermünder Heide.
Die Europäische Sumpfschildkröte ist ebenfalls stark vom Aussterben bedroht. Sie ist die einzige Schildkrötenart, die natürlicherweise in Deutschland vorkommt. Die größten Bestände gibt es noch in Brandenburg, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern kommt sie noch vor. Hier lebt sie vor allem an Söllen und Teichen, die sich oft mitten auf Feldern befinden.
Amphibien in Mecklenburg-Vorpommern
Amphibien nennt man auch Lurche. Sie können sich nur in Gewässern fortpflanzen. Sie beginnen ihr Leben also im Wasser. Dann aber wandeln sie sich um und leben anschließend an Land. Man kann drei Gruppen von Amphibien unterscheiden. Zu den Froschlurchen gehören Frösche, Kröten und Unken. Schwanzlurchen sind Molche und Salamander. Die dritte Gruppe umfasst die Blindwühlen, die aber bei uns nicht vorkommen. In Deutschland kommen 21 Arten von Lurchen vor, davon sind 15 Froschlurche und 6 Schwanzlurche.
In Mecklenburg-Vorpommern sind von diesen 21 Lurcharten 14 Arten von Amphibien heimisch. Zu den Fröschen gehören Grasfrosch, Teichfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Laubfrosch, Moorfrosch, Seefrosch und der stark gefährdete Springfrosch. Zu den heimischen Kröten zählen Erdkröte, Kreuzkröte, Knoblauchkröte und Wechselkröte. Außerdem gibt es noch die Rotbauchunke. Teichmolch und Kammmolch sind die hier lebenden Molche.
Der Kammolch wird auch "kleiner Wasserdrache" genannt. Dabei ist er gar nicht so klein, denn er wird 12 bis 18 Zentimeter lang. Zur Paarungszeit tragen die Männchen einen gezackten Rückenkamm. Würmer, Schnecken, Insekten und ihre Larven stehen auf seinem Speiseplan.
Jede Art hat ihren bevorzugten Lebensraum. Manchmal wird das ja auch schon im Namen erkennbar. Der Moorfrosch etwa liebt das Moor. Moorfrösche sind zur Paarungszeit besonders auffällig, denn dann färben sich die Männchen blau. Ein Bild der blauen Frösche findest du hier.
Grasfrosch, Moorfrosch und Springfrosch zählt man übrigens zu den Braunfröschen – sie haben eine bräunliche Oberseite. Nicht so einfach ist es bei den Grün- oder Wasserfröschen, die man zwar auch zusammenfasst, die aber nicht zwangsweise alle grün gefärbt sind. Seefrosch, Teichfrosch und Kleiner Wasserfrosch zählen hierzu. Der Europäische Laubfrosch gehört zu einer eigenen Gattung, nämlich den Laubfröschen.
Auffällig ist auch die Rotbauchunke, allerdings nur von unten. Ihr Bauch ist nämlich mit orangeroten Flecken übersät. Vielleicht hörst du aber auch einmal ihr Rufen. Im Frühling liegen die Männchen nämlich aufgebläht im Wasser und rufen nach den Weibchen. Das kann sich manchmal fast ein wenig unheimlich anhören. Die meisten deutschen Rotbauchunken leben in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. In Mecklenburg-Vorpommern findet man Rotbauchunken vor allem noch an Söllen. Sie werden übrigens nur knapp fünf Zentimeter groß.
Fische in Mecklenburg-Vorpommern
Fische leben in Mecklenburg-Vorpommern zum einen in der Ostsee und den angrenzenden Gewässern wie den Bodden, zum anderen in den Binnengewässern, also in Seen, Bächen und Flüssen. Typische Fische in der Ostsee sind zum Beispiel Dorsch, Hornhecht, Hering und Makrele. Auch Plattfische wie Scholle und Flunder sind typische Ostseefische.
In den Seen und Flüssen leben Aale, Bachforellen, Karpfen, Hechte und Zander. Insgesamt gibt es 58 Arten, die zu den Süßwasserfischen, den Wanderfischen und Neunaugen gezählt werden. Unter diesen sind sechs eingewanderte Arten, sogenannte Neozoen. Zu diesen gehören etwa Blaubandbärbling, Katzenwels, Goldfisch und Schwarzmundgrundel. Die Schwarzmundgrundel hat sich über die ganze Ostseeküste ausgebreitet.
Neunaugen zählen eigentlich gar nicht zu den Fischen, leben aber im Wasser. Sie sind sogenannte Rundmäuler, denn mit ihrem runden Maul saugen sie ihre Nahrung an. Sie haben einen langen Körper. Augen besitzen sie nur zwei, doch mit den Kiemenspalten und der Nasenöffnung sieht es aus, als hätten sie an jeder Seite neun Augen – daher ihr Name. In Mecklenburg-Vorpommern leben Meerneunaugen, Flussneunaugen und Bachneunaugen. Fluss- und Meerneunaugen wandern ins Meer. Fischaufstiegsanlagen helfen ihnen dabei. Meerneunaugen können über einen Meter lang werden. Dahingegen werden Bachneunaugen nur 10 bis 15 Zentimeter lang und bleiben in ihrem Heimatgewässer. Fluss- und Bachneunaugen kommen zum Beispiel im Libnower Mühlbach vor, Meeresneunaugen im Breitling an der Unterwarnow (bei Warnemünde).
Einige Fischarten sind in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet. Vom Aussterben bedroht ist zum Beispiel die Schaalseemaräne, wobei die das Schicksal vieler Maränen teilt. Maränen sind in Europa typische Fische der Seen nah der Alpen sowie eben der norddeutschen Seen. Sie wurden so überfischt, dass nun viele Arten schon ausgestorben sind. Die Schaalseemaräne kommt heute nur noch im Drewitzer See vor.
Zu den stark gefährdeten Arten gehört eine weitere Maräne, nämlich die Luzinmaräne, die im See Breiter Luzin in der Feldberger Seenlandschaft endemisch ist, also nur hier vorkommt. In den Flüssen Elde, Stepenitz und Sude kommt die Westgroppe noch vor.
Es gibt aber auch Arten, die zurzeit als ungefährdet in ihrem Bestand gelten. Dazu gehören Rapfen und Zope, die in den Flüssen schwimmen. Der Steinbeißer fühlt sich auch im Brackwasser wohl, etwa im Kleinen Haff, in der Darßer Bodenkette oder dem Peenestrom. Dort mag es auch der Ostseeschnäpel.
Inhalt: Natur - Tiere und Pflanzen
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