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Landschaft in Niedersachsen

Marsch und Geest

Als Marsch oder Marschland bezeichnet man Feuchtgebiete an Küsten und Flüssen. Es ist eine typische Landschaft im Nordwesten von Deutschland. Das Marschland ist von Menschen bewohnt und wird landwirtschaftlich genutzt – entweder als Weide oder für Ackerbau. Es ist nämlich sehr fruchtbar.

Marschland gibt es in Niedersachsen zum Beispiel an der Weser (Wesermarsch), am Östlichen Emsufer (z.B. Westoverledingen oder Moormerland) oder an der Elbe (z.B. Winsener Marsch oder Harburger Marsch).

Eine weitere typische Landschaftsform in Niedersachsen ist die Geest. Von der Marsch unterscheidet sie sich dadurch, dass sie höher liegt und trockener ist. Marsch und Geest werden als gegensätzliche Landschaftsformen gesehen. Die Geest entstand, als sich während der Eiszeiten Sand ablagerte. Die Geest ist eine eher unfruchtbare Landschaft. Der Boden ist sandig. Im Wald wachsen vor allem Kiefern. Wenn Tiere wie Heidschnucken die Triebe der Bäume kurz halten, entsteht eine Heidelandschaft. Das ist zum Beispiel in der Lüneburger Heide so. Sie ist auch eine Geestlandschaft. Auch die Stader Geest gehört dazu. Sie nimmt den größten  Teil des Elbe-Weser-Dreiecks ein.

Heide, Moore und Wald

Was man auch viel in Niedersachsen findet, sind Heide, Moore und Wald. In der Heide wachsen vor allem niedrige Sträucher und typischerweise Heidekraut. Eine große Heidelandschaft Niedersachsens ist die Lüneburger Heide.

Moor findet man heute noch vor allem im Emsland. Hier gab es früher sogar das größte Moorgebiet Westeuropas, das Bourtanger Moor. Es wurde im 20. Jahrhundert trockengelegt. Es lag westlich der Ems bis über die Grenze der Niederlande hinaus. Heute umfasst es immerhin auch noch 200 Quadratkilometer.

Weitere Moore gibt es am Dümmer, im Veen-Moorland, in der Wildeshauser Geest und am Steinhuder Meer. Kleinere Moore gibt es auch im Harz oder im Solling. Übrigens ist Niedersachsen das Bundesland mit den meisten Mooren.
 

Wer ist der Rote Franz?

Am 8. Juni 1900 wollte Bernard Herbers im Bourtanger Moor mit seiner Schwester den Torfstich für die Eltern vorbereiten. Dabei stieß er auf den Roten Franz. Es handelt sich um eine Moorleiche. Wegen ihrer roten Haare, die noch gut zu erkennen waren, wurde sie "Roter Franz" getauft. Heute kann man sie im Landesmuseum in Hannover anschauen. Was dem Mann einst zugestoßen ist, kann man heute nicht mehr sagen. Er war rund 30 Jahre alt, als er im Moor starb. Die Rotfärbung der Haare stammt übrigens von dem rotbraunen Moorwasser, in dem er lag. Gelebt hat er in den ersten Jahrhunderten nach Christus.

Was ist ein Fehnhaus?

Moore laden nicht unbedingt dazu ein, in ihnen zu wohnen. Doch ab dem 17. Jahrhundert machten sich Menschen auch das Moor zu einem Lebensraum. Das nennt man Fehnkultur. Man entwässerte das Moor, indem man Kanäle baute.

Außerdem konnte auf den Kanälen nun Torf transportiert werden. Den stachen die Menschen und davon lebten sie. Torf war als Heizmaterial gefragt.

Die Häuser, in denen die Menschen lebten, nannte man Fehnhaus. Siedlungen, die so entstanden, waren Fehn-Dörfer.

Papenburg war 1630 eine der ersten deutschen Fehnsiedlungen.

Wald in Niedersachsen

Auch Wald gibt es in Niedersachsen. Etwas mehr als ein Fünftel der Landesfläche ist von Wald bedeckt, nämlich 21 Prozent. Dabei ist die Verteilung nicht gleichmäßig, denn im östlichen Niedersachsen gibt es weit mehr Wald als im Westen. Im flachen Land wachsen vor allem Kiefern, im Weserbergland herrschen Buchen vor, im Harz Fichten.

Was ist eine Börde?

Im Osten und Südosten von Niedersachsen findet sich eine Bördelandschaft. Börde bezeichnet eine leicht wellige Hügellandschaft, die von fruchtbarer Lösserde bedeckt ist. Darum werden hier viel Zuckerrüben und Weizen angebaut. Bekannt ist vor allem die Hildesheimer Börde, aber auch bei Peine, Salzgitter, Hannover und Braunschweig findet sich Börde, die zusammen als Braunschweig-Hildesheimer-Lössbörde bezeichnet wird.

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letzte Aktualisierung am 11.01.2024