Deutschland - Niedersachsens Flagge Deutschland - Niedersachsen

Wo liegt Göttingen?

Göttingen liegt im Südosten von Niedersachsen. Bis zur hessischen Grenze sind es nur 15 Kilometer. Göttingen ist nach Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Bundeslandes. Die Stadtfläche beträgt knapp 117 Quadratkilometer.

Rund 120.000 Menschen sind hier mit ihrem Hauptwohnsitz gemeldet. Ganz genau betrug die Einwohnerzahl Ende 2022 118.946 Menschen. Dazu kommen noch mehr als 10.000 Einwohner mit Nebenwohnsitz. Unter den Einwohnern sind sehr viele Studenten. Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt mehr als ein Fünftel. Die Georg-August-Universität ist die älteste und größte Universität von Niedersachsen.

Göttingen gehört zur Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Göttingen ist gegliedert in 18 Stadtteile. Die Stadt liegt im Landkreis Göttingen. Am Rand der Stadt fließt die Leine.

Steckbrief Göttingen

Fläche von Göttingen 117,02 km²
Einwohner von Göttingen 118.946 (Stand 31.12.2022)
Bevölkerungsdichte 1016 Einwohner je km²
Höhe 150 m
Kfz-Kennzeichen
Fluss durch Göttingen Leine

Was kann man in Göttingen machen?

In der Innenstadt auf dem Marktplatz, steht das berühmte Wahrzeichen der Stadt: das Gänseliesel. 1901 wurde der Brunnen mit dem Göttinger Gänseliesel vor dem Alten Rathaus errichtet. Traditionell erklimmen neu gekürte Doktoranden den Brunnen, küssen das Gänseliesel und geben ihr einen Blumenstrauß.

Zum Sonnenbad oder für einen Spaziergang sucht man in Göttingen gerne den Kiessee auf. Zwischen vielen verschiedenen Pflanzen wandelt man hingegen im Alten Botanischen Garten. Zum Planschen geht es ins Badeparadies Eiswiese. Um Stücke auf der Bühne zu sehen, bieten sich gleich mehrere Möglichkeiten, zum Beispiel das Deutsche Theater, das Junge Theater oder das Theater im OP.

Wer hoch hinaus will, besucht den Bismarckturm im Stadtwald. Nicht weit entfernt liegt das Wildgehege am Kehr, wo sich Wildschweine und Damwild tummeln. Samstags um 12 Uhr kann man direkt in der Innenstadt einen der beiden Türme der Johanniskirche erklimmen.

Was kommt aus Göttingen?

Die Universität prägt die Stadt! 30.000 Studierende sind an der Georg-August-Universität eingeschrieben. Die Uni hat eine lange Tradition. Schon 1737 öffnete sie ihre Pforten. Viele bedeutende Wissenschaftler haben hier geforscht und sogar 44 Nobelpreisträger hat Göttingen hervorgebracht.

Pfalz

Im frühen und hohen Mittelalter hatten die Könige und Kaiser keine feste Residenz, sondern reisten im Land umher. Durch das Herumreisen festigten sie ihre Macht. Ihre Stützpunkte waren dabei die Pfalzen. In diesen Bauten wohnten sie mit ihrem ganzen Gefolge. Eine bekannte Pfalz ist die Goslarer Kaiserpfalz.

Geschichte von Göttingen

Erstmals erwähnt wird ein Dorf namens Gutingi in einer Urkunde aus dem Jahr 953. Spätestens im 7. Jahrhundert ist es aber schon entstanden. Es lag in der Nähe der St.-Albani-Kirche, die auch die älteste Kirche der Stadt ist. Nicht weit entfernt vom Dorf befand sich die Pfalz Grona. 915 als Burg erbaut, wurde sie dann zur Pfalz umgebaut.

Heinrich II. (römisch-deutscher Kaiser von 1014 bis 1024) hielt sich hier gern auf. Die Pfalz Grona verlor dann aber ihre Bedeutung und wurde im 13. Jahrhundert zur Burg umgebaut. Im 14. Jahrhundert wurde sie in einer Auseinandersetzung mit dem Burgherrn Otto I. (genannt der Quade) von Göttinger Bürgern zerstört und dann als Steinbruch genutzt. Heute steht auf dem Gelände die Friedenskirche.

Westlich des Dorfes entstand an der Leine eine weitere Siedlung, die nun den Namen des alten Dorfes übernahm. 1230 erhielt Gotingen dann das Stadtrecht. Mit einem Wall, einem Stadtgraben, einer Stadtmauer und Türmen schützte man die Stadt. Die beiden großen Kirchen St. Johannis und St. Jacobi wurden erbaut. Göttingen gehörte zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. 1345 entstand bei einer Teilung das Fürstentum Göttingen. 1495 wurde es mit dem Fürstentum Calenberg vereinigt.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt wuchs. Vor allem Woll- und Tuchwaren wurden in der Stadt gefertigt. Ihr Handel trug erheblich zum Wohlstand bei. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Göttingen besetzt. Dadurch setzte ein Niedergang ein, der sich auch nach dem Krieg fortsetzte. Der Handel war eingebrochen, die Einwohnerzahl sank.

1692 wurde das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zum Kurfürstentum, auch Kurfürstentum Hannover genannt. Göttingen gehörte dazu. Da es im Kurfürstentum noch keine Universität gab, beschloss man, diese in Göttingen anzusiedeln. Unter dem Kurfürsten Georg II. August, der ab 1727 regierte und durch die Personalunion mit Großbritannien auch britischer König war, wurde die nach ihm benannte Georg-August-Universität 1737 feierlich eingeweiht. Nun wuchs die Stadt wieder und repräsentative Bauten entstanden.

Kurz stand Göttingen zwischen 1807 und 1813 unter französischer Herrschaft, ehe es wieder zum neu entstandenen Königreich Hannover geschlagen wurde, dem Nachfolgestaat des Kurfürstentums.

Im Januar 1831 brach die Göttinger Revolution aus. So bezeichnet man politische Unruhen durch die Göttinger Studenten, die vom König von Hannover eine freie Verfassung und den Sturz der Regierung forderten. Sie besetzten auch das Rathaus. Die Regierung sandte aber Soldaten in die Stadt, die den Aufstand beendeten. Immerhin aber wurde die alte Stadtverfassung durch eine neue ersetzt.

1837 wurde Ernst August I. König von Hannover. Er hob die eher freiheitliche Verfassung von 1833 wieder auf. Dagegen protestierten sieben Professoren. Sie werden Die Göttinger Sieben genannt. Unter ihnen waren auch Jacob und Wilhelm Grimm, die als Brüder Grimm und für die von ihnen gesammelten Grimm’schen Märchen bekannt sind. Der König entließ die Professoren, drei von ihnen wurden sogar des Landes verwiesen, was große Aufmerksamkeit erregte. Tatsächlich erhielt Hannover 1840 wieder eine freiheitlichere Verfassung.

1866 kam Göttingen als Teil des Königreichs Hannover mit an Preußen. Die Universität gewann an Ansehen, insbesondere in den Naturwissenschaften. Im Zuge dessen entwickelte sich die feinmechanische, elektrotechnische und optische Industrie.

Die Nationalsozialisten erhielten in den 1930er Jahren in Göttingen besonders hohen Zulauf. Im Zweiten Weltkrieg  entstanden in Göttingen nur wenige Schäden, insgesamt nur 2,1 Prozent, vor allem die Altstadt blieb fast unzerstört. Nach dem Krieg kamen viele Flüchtlinge in die Stadt, nicht wenige auch über das nahe Grenzdurchgangslager Friedland.

1957 warnten 18 Physiker vor einer atomaren Bewaffnung der Bundeswehr. Diese „Göttinger Erklärung“ der Göttinger Achtzehn fand schließlich Gehör bei Bundeskanzler Adenauer und die Bundesrepublik verzichtete auf Atomwaffen.

1963 wurden die umliegenden Ortschaften Geismar, Grone, Nikolausberg und Weende eingemeindet. Die bisher kreisfreie Stadt wurde in den Landkreis Göttingen eingegliedert. Weitere Eingemeindungen erfolgten 1973.

Stadtteile von Göttingen

Inhalt: Städte in Niedersachsen

1 2 3 4 5 6 7 8 9
letzte Aktualisierung am 14.01.2024