Deutschland - Niedersachsen

In Hildesheim lässt sich vortrefflich ins Alte Ägypten reisen, denn im Roemer- und Pelizaeusmuseum gibt es dazu eine große Ausstellung, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Direkt am Marktplatz befindet sich das Stadtmuseum im Knochenhaueramtshaus. Auch das Rathaus und den Rolandsbrunnen findest du am Markt.

Wer die Stadt einmal von oben sehen will, besteigt den Turm der Andreaskirche. Hildesheim ist überhaupt bekannt für seine Kirchen und darum solltest du dem Mariendom und der Michaeliskirche auch einen Besuch abstatten. Beide stehen auf der Liste des Weltkulturerbe. Am Dom ist der Tausendjährige Rosenstock immer ein Anziehungspunkt für Touristen.

Zum Baden fahren Hildesheimer Familien ins Wasserparadies. Sportlich zu geht es auch in Jimmys Spiele- und Kletterwelt. Toben und Klettern geht auch im Indoorspielplatz Hopplahopp.

Im Jahr 815 wurde das Bistum Hildesheim von Ludwig dem Frommen gegründet, Sohn Karls des Großen und Kaiser des Frankenreichs. Er weihte das Bistum der Gottesmutter Maria (siehe dazu: Was kommt aus Hildesheim?). Zunächst wurde eine Kapelle errichtet, 872 entstand dann der erste Dombau. Man sicherte den Bereich rund um den Mariendom und baute ihn unter Bischof Bernward um das Jahr 1000 zu einer Domburg aus. Nur 500 Meter entfernt entstand um 1100 die Michaeliskirche, die zu einem Benediktinerkloster gehörte.

Handwerker und Händler siedelten sich östlich davon um die Andreaskapelle an. Diese wurde nach und nach zu einer weiteren großen Kirche ausgebaut. Immer selbstbewusster wurden die Bürger der Stadt, was in den nächsten Jahrhunderten immer wieder zu Konflikten mit dem Bischof führte.

Da das Bistum Hildesheim auch weltlichen Besitz hatte, war es ein Fürstbistum (auch Hochstift Hildesheim genannt). Der Bischof war zugleich der oberste weltliche Herrscher (der Landesherr oder Fürst). Weil kirchlicher Besitz mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 an weltliche Herrscher ging, wurde auch das Hochstift Hildesheim aufgelöst. Es kam zum Königreich Preußen, wurde aber schon 1807 in das napoleonische Königreich Westphalen eingegliedert, um nach Napoleons Niederlage ab 1813 zum Königreich Hannover zu gehören. Mit diesem wurde es 1866 dann eine preußische Provinz (siehe Geschichte Hannover).

Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs die Stadt. Mit Bosch und Blaupunkt kam Industrie in die Stadt und sicherte viele Arbeitsplätze. Im Zweiten Weltkrieg wurden bei Luftangriffen bis zu 40 Prozent der Stadt zerstört, in der Altstadt waren sogar 90 Prozent zerstört. Nur wenige Fachwerkhäuser wurden nicht von dem Feuersturm erfasst.

Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. In den 1980er Jahren wurde der Markt mit seinen historischen Gebäuden originalgetreu wieder errichtet.