Deutschland - Nordrhein-Westfalen
Säugetiere in NRW
Tiere im Wald
In den Waldgebieten in NRW leben die für Deutschland typischen Säugetiere: Rehe und Wildschweine, Marder und Füchse, Dachse und Iltisse.
Vor allem in der Eifel leben auch Mufflons. Mufflons sind Wildschafe. Sie wurden irgendwann für die Jagd ausgewildert und haben sich dann verbreitet. Ebenfalls ursprünglich nicht heimisch hier ist der Waschbär. Auch er hat sich inzwischen stark vermehrt.
In einigen Gebieten konnten Biber erfolgreich wieder angesiedelt werden, nachdem sie dort schon ausgestorben waren. Auch Fischotter kommen wieder vor.
In der Eifel sowie im Weserbergland, dem Sauer- und Siegerland leben Wildkatzen. Wildkatzen sind so groß wie Hauskatzen und lassen sich leicht mit ihnen verwechseln. Unterscheiden kannst du sie aber vor allem an zwei Merkmalen: Wildkatzen haben auf dem Rücken einen schwarzen Streifen, den sogenannten Aalstrich. Außerdem haben sie schwarze Ringel an ihrem buschigen Schwanz. Das Fell ist graubraun gestreift, die Nase ist weiß.
Eichhörnchen, Igel, Maulwürfe und Mäuse in verschiedenen Arten leben im ganzen Bundesland. Nachgewiesen wurden auch 20 Arten von Fledermäusen.
Der Wisent
Wisente wurden in Mitteleuropa schon im Mittelalter ausgerottet. Im Rothaargebirge hat man seit 2010 den Wisent wieder erfolgreich angesiedelt. Zwei Wisentherden leben dort inzwischen in der Wisent-Wildnis im Kreis Siegen-Wittgenstein. Eine Herde mit etwa 25 Tieren lebt frei in den Wäldern. Ursprünglich wurden acht von ihnen ausgewildert. Die Wisente haben sich also erfolgreich vermehrt. In ganz Westeuropa gibt es nur hier frei lebende Wisente.
Eine kleinere Herde lebt außerdem in einem 20 Hektar großen Schaugehege. Hier lassen sie sich gut beobachten. Weitere Infos unter www.wisent-welt.de.
Das Projekt der freilebenden Wisente ist nicht unumstritten. So beschwerten sich private Waldbesitzer, weil die Wisente Bäume beschädigten. Solche Schälschäden entstehen, wenn Wild die Baumrinde abnagt oder ganze Streifen abzieht. Dadurch kann der Baum dann absterben. Es ist auch schon zu Zusammenstößen von Wisenten mit Autos gekommen.
Steckbrief Wisent
Wisente sind die größten Landsäugetiere Europas. Der Wisent wird darum auch "König der Wälder" genannt. Diese Rinderart wird auch Europäischer Bison genannt. Es ist zudem die einzige noch existierende wildlebende Rinderart in Europa. Wisente tragen zwei Hörner und haben ein dunkelbraunes Fell. Der Widerrist, also der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken, ist bei ihnen auffallend hoch.
Wisente können besser riechen als sehen. Sie können ziemlich schnell laufen, allerdings nicht sehr lange. Ein Bulle, also ein Wisentmännchen, kann bis zu zwei Meter hoch und drei Meter lang werden. Er bringt bis zu 1000 Kilogramm auf die Waage. Die Kühe, also die Weibchen, sind etwas kleiner und leichter. Die Kälbchen kommen nach neun Monaten meist im Frühling oder Sommer auf die Welt. Wisente fressen nur Pflanzen, vor allem Gräser, Kräuter und gerne auch Baumrinde.
Dülmener Wildpferde
Dülmener Wildpferde leben in einem bestimmten Gebiet bei Dülmen. Dieses Gelände im Merfelder Bruch nennt man auch "Wildpferdebahn". 300 bis 400 Tiere leben dort "wild", also fast unbeeinflusst vom Menschen.
Sie gelten dennoch nicht als "echte" Wildpferde, sondern zählen wie Islandponys als robuste Hauspferde. Sie können ganzjährig im Freien leben. Mit einer Höhe von circa 1,30 Meter sind die Dülmener Wildpferde nicht sehr groß. Sie sind darum beliebt als Reitpferde für Kinder.
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