Deutschland - Nordrhein-Westfalen
Das Mittelalter auf dem Gebiet von Nordrhein-Westfalen
Im 4. Jahrhundert drangen die Hunnen aus Zentralasien nach Europa vor und lösten damit eine Fluchtbewegung der germanischen Völker aus, die dort lebten. Diese Völkerwanderungszeit dauerte bis ins 6. Jahrhundert. Die Germanen zogen nach Westen. Dabei kamen sie in Gebiete des Weströmischen Reiches. Im Jahr 406 überquerten sie den Rhein. Die Germanen siedelten sich an, die Römer waren machtlos. Im Jahr 476 kam das Ende des Weströmischen Reiches.
Vor allem Franken und Sachsen kamen in das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Entlang des (Nieder-)Rheins siedelten sich Rheinfranken und Salfranken an, weiter östlich und nordöstlich die Sachsen. Die Rheinfranken bildeten das Herzogtum Ripuarien und werden darum auch manchmal Ripuarier genannt.
Um 500 konnte Chlodwig I. aus der Familie der Merowinger die fränkischen Stämme vereinigen, so dass das neue Frankenreich entstand. Das Kerngebiet befand sich u.a. im heutigen Nordrhein-Westfalen. Durch Eroberungen wuchs das Frankenreich und es entstanden Teilkönigreiche. Das Kerngebiet wurde Austrasien genannt. Auch die Sachsen im Nordosten wurden unter Karl dem Großen unterworfen. Karl der Große war fränkischer König seit 768. Er ließ in Aachen eine Königspfalz erbauen, in der ab dem 10. Jahrhundert die deutsch-römischen Könige gekrönt wurden.
NRW im Ostfrankenreich
Mit dem Tod von Karls Sohn Ludwig wurde das Frankenreich im Jahr 843 unter dessen drei Söhnen aufgeteilt. Der größte Teil des heutigen Nordrhein-Westfalens lag nun im Gebiet des Ostfrankenreichs, aus dem später das Heilige Römische Reich bzw. dann Deutschland hervorgingen. Der westliche Teil des heutigen NRW lag aber zunächst im mittleren Reich Lotharingien. Mit einer weiteren Gebietsänderung im Jahr 870 kam das Gebiet am Niederrhein aber dann auch zum Ostfrankenreich. Innerhalb des Ostfrankenreiches entstanden (neue) Stammesherzogtümer. Das waren Sachsen, Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern. Lothringen wurde 959 in Oberlothringen und Niederlothringen geteilt. Das heutige Bundesland lag in den Herzogtümern Niederlothringen und Sachsen.
Herzogtümer im Heiligen Römischen Reich
Im 10. Jahrhundert wurde unter Otto I. aus dem Ostfrankenreich das Heilige Römische Reich (auch wenn man es damals nicht so nannte). Im 11. Jahrhundert entstanden in den Stammesherzogtümern mehrere Teilherzogtümer. Eines von diesen Herrschaftsgebieten war Kurköln, das als Kurfürstentum große Bedeutung erlangte. Aber auch das Herzogtum Westfalen, die Grafschaft Mark, die Grafschaft Ravensberg, das Fürstbistum Münster, das Fürstbistum Paderborn oder das Herzogtum Berg gehörten dazu. Etwa die Hälfte der Gebiete waren geistliche Territorien, in denen der weltliche Fürst zugleich oberster Geistlicher war. Weltliche und geistliche Herrschaft lagen also in einer Hand.
Der Handel in der Gegend begann zu blühen, nicht zuletzt durch die guten Verkehrswege wie den Rhein oder den Hellweg, der den Rhein mit der Weser verband. So wuchsen auch die Städte.
1512 wurde das Heilige Römische Reich unter Maximilian I. neu eingeteilt. So entstand als einer von zehn Reichskreisen der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis. Einige Gebiete des heutigen NRW lagen allerdings auch im Kurrheinischen Reichskreis.
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Inhalt: Politik und Geschichte von Nordrhein-Westfalen
Seite 1: | Politik und Geschichte - Entstehung von NRW, Verfassung, Überblick Geschichte |
Seite 2: | Politische Gliederung - Verwaltung |
Seite 3: | Landtag und Ministerpräsidenten |
Seite 4: | Geschichte 1: Steinzeit und Römerzeit |
Seite 5: | Geschichte 2: Mittelalter Hier bist du! |
Seite 6: | Geschichte 3: Neuzeit |
Seite 7: | Geschichte 4: Gründung des Landes bis heute |