Deutschland - Nordrhein-Westfalen
Wo liegt Dortmund?
Dortmund ist mit 593.317 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen und die neuntgrößte Stadt der Bundesrepublik. Dortmund ist außerdem die größte Stadt im Ruhrgebiet. Sie bildet das Zentrum des östlichen Ruhrgebiets und liegt im westlichen Westfalen. Unten findest du in der Diaschau ein Bild mit der Lage von Dortmund in Deutschland.
Mit dem Dortmund-Ems-Kanal, der hier beginnt, hat die Stadt Anschluss an einen bedeutenden Schifffahrtsweg. Durch Dortmund fließt die Emscher, im Süden bildet die Ruhr die Stadtgrenze. Dortmund ist in 12 Stadtbezirke eingeteilt, die sich noch einmal in 62 Stadtteile gliedern.
Einst bedeutender Standort der Kohle- und Stahlindustrie entwickelt sich Dortmund inzwischen zu einem Zentrum für Dienstleistungen und Technologie. Der Strukturwandel im Ruhrgebiet wird auch in Dortmund deutlich, zum Beispiel am Phoenix-See. Dieser See wurde künstlich auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks angelegt.
In Dortmund steht das größte Fußballstadion Deutschlands (siehe Rekorde): 81.000 Zuschauer passen in den Signal Iduna Park, das frühere Westfalenstadion und Spielstätte von Borussia Dortmund.
Ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt ist das Dortmunder U. Das Gebäude gehörte einst zu einer Brauerei. Ein neun Meter hohes "U" als Logo der Union-Brauerei wurde 1968 auf dem Dach angebracht und gab dem Bau den Namen. Heute ist in dem Bau u. a. das Museum Ostwall für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts untergebracht.
Ein zweites U dreht sich übrigens auf der Westfalenhalle, der ältesten Halle auf dem Messegelände Dortmunds. Hier fanden schon zahlreiche aufsehenerregende Konzerte statt, zum Beispiel 1967 von den Rolling Stones und 1981 von Pink Floyd.
Dortmund Steckbrief
Fläche von Dortmund | 280,71 km² |
Einwohner von Dortmund | 593.317 (Stand: 31.12.2022) |
Bevölkerungsdichte | 2114 Einwohner je km² |
Höhe | 86 m |
Kfz-Kennzeichen | DO |
Fluss durch Dortmund | Emscher |
Anzahl der Stadtteile in Dortmund | 62 |
Was kann man in Dortmund machen?
Hoch hinaus geht es auf dem Florianturm. Der 219 Meter hohe Turm hat eine Aussichtsplattform und ein Drehrestaurant. Er steht am Rand des Westfalenparks, ein beliebtes Naherholungszentrum mit mehreren Spielplätzen, Parkeisenbahn und Sessellift. Nicht weit von hier entfernt ist auch das Kindermuseum mondo mio! untergebracht.
Im Süden der Stadt liegt der Rombergpark, ein Botanischer Garten. Diesem schließt sich der Zoo Dortmund an, in dem Ameisenbären und Riesenotter zu den Attraktionen zählen. Im Theater Dortmund wird auch Kindertheater geboten. Das Museum für Naturkunde und das LWL-Industriemuseum locken nicht nur bei Regenwetter zahlreiche Besucher an.
In der Innenstadt prägen markante Hochhäuser und mehrere Kirchen die Skyline von Dortmund. Die höchsten Gebäude sind die Petrikirche (Höhe 105 Meter) und die Reinoldikirche (Höhe 104 Meter), dann folgt mit 100 Metern Höhe der RWE Tower. Außerdem ragen noch das IWO-Hochhaus und das Sparkassen-Hochhaus in die Höhe. Der Westenhellweg ist die Haupteinkaufsstraße der Stadt.
Was kommt aus Dortmund?
Natürlich der BVB! Der Fußballverein Borussia Dortmund ist das sportliche Aushängeschild der Stadt. Der Verein hat viele Fans, die außerhalb der Stadt im ganzen Bundesgebiet wohnen.
Acht Mal gewann der Klub die Deutsche Meisterschaft und vier Mal den DFB-Pokal. 1909 wurde der Verein gegründet. Seine Farben sind Schwarz und Gelb.
Geschichte von Dortmund
Eine Siedlung namens Throtmanni wird erstmals im Jahr 882 erwähnt. Dortmudn wurde also im 9. Jahrhundert gegründet.
Vor allem unter den sächsischen Herrschern des Heiligen Römischen Reiches entwickelte sich Dortmund zu einem bedeutenden Pfalzort. Dazu trug wohl auch die Lage am Hellweg, einer Handelsroute zwischen Rhein und Weser. Im 10. Jahrhundert erfolgte auch ein erster Kirchenbau an der Stelle der heutigen Reinoldikirche. Die Pfalz zog Händler und Handwerker an und die Siedlung begann zu wachsen. Das damalige Dortmund lag im Herzogtum Sachsen, und zwar im südwestlichen Landesteil Westfalen.
Friedrich Barbarossa hielt um 1152 einen Hoftag in Dortmund ab. Weitere Menschen siedelten sich an. Die Marienkirche wurde erbaut. Um 1200 wurde die Stadtbefestigung mit einer doppelten Stadtmauer, Toren und 14 Türmen angelegt. Einer dieser Türme, der Adlerturm, wurde rekonstruiert.
Ein Stadtbrand um 1232 zerstörte nicht nur Häuser, sondern auch das Archiv der Stadt und sämtliche Urkunden. Kurz darauf wird Dortmund erstmals als Reichsstadt bezeichnet, und zwar noch unter dem lateinischen Namen Tremonia. Mit der Verleihung des Braurechts 1293 gewann das Bierbrauen eine immer größere Bedeutung. Fernkaufleute handelten in Dortmund mit Tüchern und Wein. Sie taten sich in der Reinoldigilde zusammen.
Die römisch-deutschen Kaiser verlagerten ihr Zentrum im späten Mittelalter nach Süddeutschland. Der Graf von Dortmund handelte als königlicher Statthalter. Einige einflussreiche Familien, das Patriziat, sicherten sich immer mehr Einfluss, aber auch die Macht der Bürger nahm zu, die des Grafen sank.
Mit den umliegenden Territorien, etwa der Grafschaft Mark, kam es immer wieder zu Streitigkeiten. 1388 gipfelten die Auseinandersetzungen in der Großen Dortmunder Fehde. Die Grafschaft Mark und das Erzbistum Köln taten sich gegen Dortmund zusammen. Weitere Städte schlossen sich an. Die Angriffe dauerten eineinhalb Jahre. Dortmund hielt der Belagerung jedoch stand. Am Ende zahlte Dortmund Geld an Köln und Mark, wodurch die Fehde ein Ende fand.
Die Kosten der Kriegsführung und die Zahlung für den Frieden waren jedoch so hoch, dass ein wirtschaftlicher Niedergang einsetzte, der sich durch mehrere Ausbrüche der Pest sowie im Dreißigjährigen Krieg weiter fortsetzte.
1803 endete die Zeit Dortmund als Freie Reichsstadt mit dem Reichsdeputationshauptschluss. Als Exklave kam die Stadt zum Fürstentum Oranien-Nassau. Doch nur wenige Jahre später geriet die ganze Region unter französische Herrschaft. Dortmund gehörte ab 1808 zum napoleonischen Großherzogtum Berg. 1815 fiel Dortmund dann mit der Niederlage Napoleons an die preußische Provinz Westfalen.
Im 19. Jahrhundert begann der erneute Aufstieg Dortmunds. Grund war der Beginn der Industrialisierung. Dortmund wurde zu einem bedeutenden Standort für die Kohle- und Stahlindustrie. 1847 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Minden eröffnet, an der auch Dortmund lag. 1899 wurde der Dortmund-Ems-Kanal eröffnet. Während 1811 nur rund 4000 Menschen in der Stadt lebten, waren es 1895 100.000 Einwohner. Dortmund wurde zu einer Großstadt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt zu 90 Prozent zerstört. In den Jahren danach erfolgte der Wiederaufbau. Die Zechen öffneten wieder und Dortmund wurde zu einem der größten Industriestandorte im Ruhrgebiet. 1950 hatte Dortmund 500.000 Einwohner, 1965 sogar 658.000. Mit dem Ende der Steinkohleförderung setzte ein Strukturwandel ein, der bis heute anhält.