Deutschland - Nordrhein-Westfalen
Steckbrief von Köln in NRW
Köln ist die größte Stadt in Nordrhein-Westfalen. Köln liegt also in NRW. Sie liegt im Südwesten des Bundeslandes. Mit einer Einwohnerzahl von knapp 1,1 Millionen Menschen ist Köln sogar die viertgrößte Stadt Deutschlands. Ganz genau lebten Ende 2021 1.073.096 Einwohner in Köln.
Köln ist Sitz der Bezirksregierung des Regierungsbezirks Köln. Sie gehört auch zur Metropolregion Rhein-Ruhr.
Die Stadt selbst ist in neun Stadtbezirke eingeteilt, die sich noch einmal in 86 Stadtteile gliedern. Die Stadtbezirke sind Innenstadt, Lindenthal, Ehrenfeld, Nippes, Chorweiler, Mülheim. Kalk, Porz und Rodenkirchen. Unten findest du in der Diaschau eine Karte zur Stadtgliederung.
Schäl Sick
In Köln, aber auch in anderen Orten am Rhein, wird die als "schlechter" angesehene Seite des Rheins gerne als Schäl Sick bezeichnet, also als "schlechte" oder "falsche" Seite. In Köln ist das das rechtsrheinische Gebiet, in Düsseldorf das linksrheinische – eben jene Seiten, die erst später zur Stadt dazu kamen.
Fläche von Köln | 405,01 km² |
Einwohner von Köln | 1.084.831 (2022) |
Bevölkerungsdichte | 2679 je km² |
Höhe | 53 m |
Kfz-Kennzeichen | K |
Fluss durch Köln | Rhein |
Anzahl der Kölner Stadtteile | 86 |
Köln liegt am Rhein. Das Stadtgebiet verteilt sich dabei zu beiden Seiten des Flusses, wobei das linksrheinische Gebiet etwas größer ist. Dort befindet sich auch das historische Zentrum der Stadt. Das Klima in Köln ist sehr mild, was die Stadt der geschützten Lage in der Kölner Bucht zu verdanken hat.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Kölner Dom. Berühmt ist die Stadt aber auch als Karnevalshochburg und Medienzentrum. Mehrere Fernsehsender haben ihre Studios in Köln. Große Messen wie die Gamescom, die photokina oder die Süßwarenmesse finden hier statt. In Köln wird eine besondere Mundart gesprochen, das Kölsch. Die Kölner nennen ihre Stadt übrigens selbst Kölle.
Was kann man in Köln machen?
Hauptattraktion für die meisten Köln-Besucher ist wohl der Kölner Dom. Er ist eine der größten gotischen Kathedralen. Im Zweiten Weltkrieg blieben die beiden hohen Türme nahezu unversehrt, während die Stadt um den Dom herum in Trümmern lag. So wurde er zu einem besonderen Symbol. Ende des 12. Jahrhunderts wurde das Reliquiar für die Gebeine der Heiligen drei Könige angefertigt, der Dreikönigenschrein. Er gehört heute zu den Anziehungspunkten in der Kirche. Die beeindruckt aber auch einfach durch ihre Größe. 144 Meter ist das Kirchenschiff lang und somit das längste in ganz Deutschland. Vom Südturm hat man außerdem einen tollen Blick über die Kölner Innenstadt.
Wer Kirchen liebt, kann viel Zeit damit verbringen, die 12 romanischen Innenstadtkirchen zu besichtigen. Rechts des Rheins ist der Rheinpark ein beliebtes Naherholungsgebiet, zu dem man von Frühling bis Herbst auch mit der Seilbahn gelangt. Im Kölner Zoo leben Elefanten, Nilpferde, Tiger, Ameisenbären und viele weitere Tiere.
Und auch an Museen hat Köln einiges zu bieten. Im Museum Ludwig ist Kunst versammelt, im Römisch-Germanischen Museum tauchen alle in die Geschichte ein und im Schokoladenmuseum dreht sich alles um die süße Köstlichkeit. Lieber etwas Herzhaftes? Dann probiert doch mal einen Halven Hahn oder ein Krüstchen.
Was kommt aus Köln?
Kennst du Kölnisch Wasser? Nein, das ist nicht das Wasser, das in Köln aus dem Wasserhahn kommt. Vielmehr handelt es sich um ein Duftwasser. Schon 1709 wurde es entwickelt und blieb viele Jahrzehnte ein beliebtes Parfüm. Die berühmteste Marke für Kölnisch Wasser wurde "4711", benannt nach der Hausnummer der Firma in der Kölner Glockengasse Nummer 4711.
Kurze Geschichte von Köln
Das römische Köln
Köln wurde von den Römern gegründet, und das schon im Jahr 50. Schon zuvor gab es hier eine kleine Siedlung, das Oppidum Ubiorum. Die Ubier waren ein germanischer Stamm, der ursprünglich rechts des Rheins wohnte. Er betrieb regen Handel mit den Römern und stellte ihnen Hilfstruppen zur Verfügung. Das rief den Unmut anderer germanischer Stämme hervor. Und so wurden sie von den Römern spätestens 19 v. Chr umgesiedelt auf die linke Rheinseite. Ihr Hauptort wurde das spätere Köln.
Im Jahr 50 n. Chr. nun erhob die Frau des Kaisers Claudius diese Siedlung zur Stadt und gab ihr den Namen: Colonia Claudia Ara Agrippinensium, abgekürzt CCAA, eine "claudische Kolonie". Aus dem Wort Colonia entwickelte sich mit der Zeit der Name Köln. Köln lag damals in der römischen Provinz Germania inferior und wurde um 90 n. Chr. zur Hauptstadt der Provinz.
Kölns Entwicklung schritt rasch fort. So bauen die Römer zum Beispiel eines der längsten ihrer Aquädukte hier, die Eifelwasserleitung.
Das mittelalterliche Köln
Mit dem Niedergang des Römischen Reiches wurde Köln im Jahr 455 von Franken erobert. Der Teil der Franken, der sich zu beiden Seiten des Rheins niederließ, wird auch als Rheinfranken oder Ripuarier bezeichnet, manchmal auch als Kölner Franken. Die römische Stadtbevölkerung und die fränkischen Eroberer verschmolzen mit der Zeit miteinander. So beeinflussten sich zum Beispiel ihre Dialekte wechselseitig.
Schon im frühen Mittelalter gab es einen Bischof in Köln und ein dazugehöriges Bistum. 795 wurde das Bistum durch Karl den Großen zum Erzbistum erhoben. 953 kam es dann zur Gründung des Fürstentums Köln, also dem weltlichen Besitz des Erzbischofs von Köln. Köln wurde dann eines der Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reichs, denen ab dem 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur Königswahl zustand. 1164 überführte der damalige Erzbischof die Gebeine der Heiligen drei Könige von Mailand nach Köln. Das machte die Stadt zu einem bedeutenden Pilgerort.
Im hohen Mittelalter wurde Köln zur größten Stadt im deutschsprachigen Raum. 40.000 Menschen lebten hier. Die Stadtbefestigung wurde im 12. Jahrhundert mehrfach erweitert. Die Stadtmauer war mit 7,5 Kilometern Länge die längste, die es damals gab. 1248 begann der Bau des Kölner Doms, in dem die Reliquien der Heiligen drei Könige angemessen untergebracht werden sollten. Erst 1880 sollte er vollendet werden.
Immer wieder lehnten sich die Kölner Bürger gegen die weltliche Macht des Erzbischofs auf. 1288 schafften sie es schließlich und der Erzbischof verlor die weltliche Macht an die Patrizierfamilien. 1396 mussten auch diese die Macht abgeben, und zwar an die Kaufleute und anderen Bürger der Stadt, die in 22 sogenannten Gaffeln organisiert waren. In den Auseinandersetzungen der Reformation blieb Köln katholisch.
Das neuzeitliche Köln
1794 besetzten Truppen von Napoleon die Stadt. Damit war Köln keine freie Reichsstadt mehr. Köln wurde französisch. 1814 endete Napoleons Herrschaft. Köln wurde ins preußische Königreich eingegliedert und gehörte nun zur preußischen Rheinprovinz, eine der 12 preußischen Provinzen, die bis Ende des Zweiten Weltkriegs den Staat Preußen bildeten.
1852 erreichte die Stadt die Marke von 100.000 Einwohnern und wurde so zur Großstadt. 1881 wurde die mittelalterliche Stadtbefestigung abgerissen. Ein doppelter Festungsring entstand. Dieser musste 1919 abgerissen werden, so bestimmte es der Versailler Vertrag.
1917 wurde Konrad Adenauer Kölns Oberbürgermeister. Er hatte dieses Amt bis 1933 inne, als ihn die Nationalsozialisten entließen. In der Novemberrevolution 1918 wurde das Königreich Preußen zu einem Freistaat. Im Zweiten Weltkrieg wurde Köln bei Luftangriffen stark zerstört. Die Innenstadt war sogar zu 90 Prozent zerstört.
Mit der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen im August 1946 gehörte nun auch Köln dazu. In der Nachkriegszeit wurde die Stadt wieder aufgebaut. Dazu gehörte auch die Wiedereröffnung der Hohenzollernbrücke für Züge und der Neubau der Deutzer Brücke.
1975 erfolgten einige Eingemeindungen, wodurch die Stadt kurz die Grenze von einer Million Einwohnern erreichte. 1976 wurde allerdings die Stadt Wesseling wieder ausgegliedert, wodurch die Einwohnerzahl wieder sank. Seit Mai 2010 ist Köln aber wieder Millionenstadt.