Deutschland - Saarland
Inhalt:
Seite 1 | Geschichte - Vorgeschichte |
Seite 2 | Kelten - Römer - Mittelalter |
Seite 3 | 16. bis 18. Jahrhundert |
Seite 4 | 19. Jahrhundert Du bist hier! |
Seite 5 | 20. Jahrhundert |
Das Saarland im 19. Jahrhundert
Die Industrialisierung beeinflusste die weitere Entwicklung im Saarland gewaltig. Bedeutsam war vor allem die Erfindung der Dampfmaschine, die auch in den saarländischen Gruben zum Einsatz kam. Als die Zollgrenzen 1834 wegfielen, kam auch noch ein einheitlicher Wirtschaftsraum und die Eisenbahn beförderte die wirtschaftliche Entwicklung weiter. Die Saar wurde als Kanal befestigt, wieder ein Schritt, den Verkehr weiter auszubauen.
Der politischen Einigung ging die wirtschaftliche voraus
Das Saarland war noch nicht politisch geeint, aber wie so oft ging der politischen Einigung eine wirtschaftliche Einheit voraus. Interessant ist im Saarland, dass die Arbeiter nicht durch Zuwanderung von außen kamen wie zum Beispiel im Ruhrgebiet, sondern meist vom Land, also aus dem Gebiet des Saarlands selbst. Mitte des 19. Jahrhundert war das Saarland sehr stark industriell geprägt und die Landwirtschaft hatte immer weiter abgenommen. Fabriken, Fördertürme usw. prägten das Bild des Landschaftsraums und so sollte es dann auch mehr als 100 Jahre bleiben. Die Industrie beeinflusste die Menschen, die dort lebten und umgekehrt. Viele fanden hier Arbeit und einen bescheidenen Wohlstand. Weitere Unternehmen kamen neben den Kohlegruben und Eisenhütten dazu. Der Maschinenbau gewann auch an Bedeutung, auch über die Region hinaus. Das sollte in der Zukunft noch sehr wichtig sein. Die Städte wuchsen und aus Dörfern wurde Industriestädte.
Der Unternehmer und der Arbeiter
Unternehmer und Arbeiter prägten die Gesellschaft. So setzten sich die Stahlbarone für ihre Arbeiter ein, sorgten zum Beispiel für eine Krankversicherung, fürs Wohnen, eine Altersvorsorge und auch den Ausbau der Schulen für die Kinder der Arbeiter. Das klingt ja erst einmal positiv. Gleichzeitig setzten sie aber jeglichem politischen oder gesellschaftlichen Engagement Grenzen. Die Arbeiter dürften nicht für weitere Rechte kämpfen oder den Arbeitgebern widersprechen. Sie benötigten sogar das Einverständnis zur Eheschließung. An Streiks oder Widerstand war gar nicht zu denken. Viele der Unternehmer waren übrigens protestantisch und die Arbeiterschaft weitgehend katholisch, so mischten sich sozialer, politischer und religiöser Konflikt. Bekanntester Vertreter dieser Arbeitgeber war Carl Ferdinand von Stumm-Halberg, Eigentümer des Neunkircher Eisenwerks, gleichzeitig auch Abgeordneter des Reichstags. Er stand für den typischen Unternehmer dieser Zeit.