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Wirtschaft in Sachsen-Anhalt

Wie hat sich die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt entwickelt? Zu DDR-Zeiten war das heutige Bundesland Sachsen-Anhalt aufgeteilt in die Bezirke Halle und Magdeburg. Im Bezirk Halle wurde ein bedeutender Chemiestandort geschaffen. Man spricht auch vom Mitteldeutschen Chemiedreieck. In einem Dreieck zwischen Halle (Saale), Merseburg und Bitterfeld gibt es nämlich noch immer sehr viel chemische und erdölverarbeitende Industrie.

Manchmal spricht man auch vom Chemiedreieck Leuna-Buna-Bitterfeld. Leuna und Bitterfeld sind Orte, Buna ist der Name der Buna-Werke im Ort Schkopau. In den Buna-Werken wurde Kunststoff produziert. Heute gehört das Werk zum amerikanischen Dow Olefinverbund. Kunststoff wird hier immer noch produziert. Auch auf dem Gebiet der Leunawerke wird weiter produziert. Allerdings wurde die Fläche aufgeteilt. Der größte Teil dient als Erdölraffinerie. Weitere große Industrieparks der chemischen Industrie liegen in Elsteraue bei Zeitz und in Bitterfeld-Wolfen.

Seine Bedeutung verloren hat hingegen das Mitteldeutsche Bergbaurevier. Schon ab den 1920er Jahren wurde hier immer mehr Braunkohle abgebaut, überwiegend im Tagebau. Dazu gehört zum Beispiel das Bitterfelder Bergbaurevier. Mit der Wiedervereinigung sank der Bedarf an Braunkohle. Viele verlassene Tagebaue wurden umgestaltet zu Naherholungsgebieten. Die großen Löcher, die der Abbau hinterließ, wurden häufig geflutet und so zu Seen umgestaltet.

Ebenfalls im Bezirk Halle wurde Kupferschiefer gefördert, und zwar im Mansfelder Land und um Sangerhausen. Kupferschiefer wurde dann zu Kupfer weiter verarbeitet. Nach der Wende wurde der Bergbau hier beendet. Auch er hinterließ jedoch seine Spuren, etwa in nach wie vor gut zu sehenden Halden.

Anders sah es im Bezirk Magdeburg aus. Hier gab und gibt es große Flächen, die für die Landwirtschaft genutzt werden. Diese liegen in der Altmark und in der Magdeburger Börde. Die Stadt Magdeburg wurde hingegen zu einem Zentrum für Schwermaschinenindustrie. Magdeburg wurde "Stadt des Schwermaschinenbaus" genannt. Nach der Wende wurde vieles umgestaltet, aber noch heute ist Magdeburg ein bedeutender Standort für Maschinenbau, aber auch zum Beispiel für Windenergieanlagen oder Gussteile.

Wirtschaftsdaten Sachsen-Anhalt

2021 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Sachsen-Anhalt 67,11 Milliarden Euro. Es ist in den Jahren zuvor kontinuierlich angestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 2023 7,5 Prozent. Sie ist seit 2005 gesunken.

Im Vergleich der Bundesländer liegt Sachsen-Anhalt beim Bruttoinlandsprodukt an Platz 12 (2022). Der Anteil an der gesamten deutschen Wirtschaft beträgt 2 Prozent. Auf die Größe der Bundesländer umgerechnet steht Sachsen-Anhalt sogar an vorletzter Stelle (vor Mecklenburg-Vorpommern). Die Wirtschaftsleistung pro Kopf betrug 2020 28.652 Euro.

Von allen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt arbeiten 2,1 Prozent im primären Sektor, also in der Landwirtschaft. In der Industrie sind 26,4 Prozent beschäftigt und in den Dienstleistungen 71,5 Prozent (Zahlen von 2015).
 

Wirtschaftssektoren in Sachsen-Anhalt - Anteile

Der Anteil der Landwirtschaft (mit Forstwirtschaft und Fischerei, also der primäre Sektor) am BIP beträgt jährlich etwa 2,1 Prozent. Das ist ein eher hoher Wert im Vergleich  mit anderen Bundesländern. Der Durchschnittswert für Deutschland liegt nur bei 0,7 Prozent.

Der Anteil der Industrie liegt bei etwa 33 Prozent. Man unterscheidet hier Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe. Der Bereich der Dienstleistungen ist wie überall in Deutschland am größten. Hierzu gehören Handel, Banken, Versicherungen, Verkehr oder auch der Tourismus. Sein Anteil am BIP liegt bei etwa 65 Prozent. Mehr zu den Sektoren findest du auf der nächsten Seite unter Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen.
 

Die größten Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt

Die Deutsche Bahn ist in Sachsen-Anhalt der größte Arbeitgeber. Knapp Menschen arbeiten hier für den Bahnkonzern. Die Deutsche Post ist mit 5100 Beschäftigten der zweitgrößte Arbeitgeber, gefolgt von Ameos mit 4000 Menschen. Ameos ist ein Krankenhausbetreiber und somit im Bereich Gesundheit tätig. Ebenfalls in diesem Bereich ist das Universitätsklinikum Magdeburg tätig. Es hat 3795 Beschäftigte. Die Dow Gruppe mit Sitz in Schkopau und das Universitätsklinikum Halle beschäftigen ebenfalls viele Mitarbeiter.

Die 10 größten Arbeitgeber

1.    Deutsche Bahn, Magdeburg: 7.885 Mitarbeiter
2.    Deutsche Post, Halle (Saale): 5.100 Mitarbeiter
3.    AMEOS Gruppe (Gesundheitswesen), Aschersleben: 4.000 Mitarbeiter
4.    Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg: 3.795 Mitarbeiter
5.    Dow Gruppe (Chemische Industrie), Schkopau: 3.600 Mitarbeiter
6.    Universitätsklinikum Halle, Halle (Saale): 3.454 Mitarbeiter
7.    Salus Altmark (Gesundheitswesen), Magdeburg: 2.925 Mitarbeiter
8.    Hermes, Haldensleben: 2.851 Mitarbeiter
9.    Stadtwerke Halle, Halle (Saale): 2.804 Mitarbeiter
10.  IFA Gruppe (Automobilzulieferer), Haldensleben: 2.712 Mitarbeiter

Forschung in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es zehn Hochschulen. Die größten sind die beiden Universitäten der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg (14.000 Studierende) und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (21.000 Studierende).

Vor allem in Magdeburg und Halle haben sich auch viele Forschungsinstitute niedergelassen. Zu ihnen gehören fünf Leibniz-Institute, zum Beispiel für Wirtschaftsforschung, Neurobiologie und Pflanzenbiochemie.

Die drei Max-Planck-Institute befassen sich mit der Dynamik komplexer technischer Systeme, mit ethnologischer Forschung und Mikrostrukturphysik. Dazu kommt eine Max-Planck-Forschungsstelle, zwei Fraunhofer-Einrichtungen und zwei Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Leopoldina, eine Nationale Akademie der Wissenschaften, hat ihren Sitz in Halle. In Quedlinburg ist zudem das Julius Kühn-Institut beheimatet. Es erforscht Kulturpflanzen.

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letzte Aktualisierung am 22.01.2024