Deutschland
Geschichte Deutschlands vom Kaiserreich bis zum Zweiten Weltkrieg
Deutsches Kaiserreich (1871-1918)
1870 kam es zum Deutsch-Französischen Krieg. Ausgelöst wurde er durch die Frage, wer den freien spanischen Thron besetzen sollte. Er endete mit der Niederlage Frankreichs, das einen Teil des Elsass und Lothringens abgeben musste.
Im Januar 1871 gelang es nun doch, die deutschen Staaten zu einem Reich zu einen. Für diese Reichsgründung hatte sich der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck besonders eingesetzt. Der preußische König, der seit 1861 auf dem Thron war, wurde nun deutscher Kaiser: Wilhelm I. Bismarck wurde der erste Reichskanzler.
Das Deutsche Kaiserreich war eine konstitutionelle Monarchie. Es gab ein demokratisch gewähltes Parlament, den Reichstag. Allerdings lag die eigentliche Macht beim Kaiser - und bei seinem Reichskanzler. In seiner Außenpolitik bemühte sich Bismarck nun um ein Gleichgewicht der europäischen Mächte. Bismarck schuf neue Sozialgesetze, bekämpfte aber auch die Sozialdemokratie. Die 1875 gegründete SPD wurde dennoch immer stärker.
1888 starb Wilhelm I. Sein Nachfolger Friedrich III. lebte jedoch nur noch wenige Monate, so dass nun Wilhelm II. auf den Thron kam. Man nennt das Jahr 1888 darum auch das Dreikaiserjahr. 1890 entließ dieser nun den alten Reichskanzler und begann mit einer anderen Außenpolitik. Diese war auf Eroberung aus. Wilhelm II. baute eine Flotte von Kriegsschiffen auf und begann nun mit dem Erwerb von Kolonien - die aber zum großen Teil schon in der Hand Spaniens, Englands oder der Niederlande waren.
Deutschland im Ersten Weltkrieg
1914 brach der Erste Weltkrieg aus, ausgelöst durch die Ermordung des österreichischen Thronfolgers. Österreich-Ungarn erklärte darum Serbien den Krieg, Deutschland sprang der Doppelmonarchie bei. Serbien wurde von Russland, Großbritannien und Frankreich unterstützt. Bis 1918 dauerte der Krieg, in dem Millionen von Menschen starben und verletzt wurden. Als Kriegsverlierer musste Deutschland laut dem Vertrag von Versailles seine Kolonien und Gebiete wie Elsass-Lothringen abgeben und hohe Reparationen zahlen.
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Weimarer Republik (1918-1933)
1918 endete der Erste Weltkrieg. Obwohl die Lage schon aussichtlos war, sollten die deutschen Matrosen am 9. November 1918 noch einmal zu einer letzten Schlacht auslaufen. Sie weigerten sich aber. Das war der Beginn der Novemberrevolution, die sich schnell bis nach Berlin und in andere Städte ausbreitete. Der Kaiser musste abdanken und Deutschland wurde zu einer Republik.
Weil die neue Verfassung in Weimar ausgearbeitet wurde, nannte man diese Zeit später die der Weimarer Republik. Nach den ersten schwierigen Jahren mit Inflation und mehreren Putschversuchen folgten die "Goldenen Zwanziger". Die Menschen genossen das Leben wieder, strömten ins Theater und ins Kino, wo der Tonfilm 1926 einzog.
1929 endete diese Phase aber schon wieder. Die Weltwirtschaftskrise brachte auch den Deutschen Armut und Arbeitslosigkeit. Ab 1930 waren die deutschen Regierungen nicht mehr abhängig von der Mehrheit im Parlament, sondern vom Reichspräsidenten. Der, Paul von Hindenburg, erließ zahlreiche Notverordnungen.
Um diese nicht-stabilen Präsidialkabinette zu beenden, stimmte Hindenburg schließlich Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler zu. Das aber bedeutete das Ende der Weimarer Republik, denn Hitler nutzte seine neue Macht, um eine Diktatur zu errichten. Damit begann das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, die Zeit des Nationalsozialismus.
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Nationalsozialismus (1933-1945)
Adolf Hitler wurde also am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt. Das war die sogenannte Machtergreifung. Mit Hitler kam seine Partei, die der Nationalsozialisten (NSDAP), an die Macht. Schon in den Jahren vor 1933 hatte ihre Partei großen Zulauf erhalten.
Die Nationalsozialisten hielten die "deutsche Rasse" für überlegen und werteten insbesondere das Judentum ab. Ihre Anschauungen waren rassistisch und menschenverachtend. Die Politik war auf eine deutsche Weltherrschaft aus. Durch mehrere Gesetze wurde die Verfassung außer Kraft gesetzt.
Systematisch wurde nun gegen die Juden vorgegangen. Sie wurden benachteiligt, verfolgt und schließlich in Konzentrationslager gepfercht und ermordet. Rund sechs Millionen Juden starben qualvoll. Verfolgt wurden auch jegliche politischen Gegner.
1939 begann der Zweite Weltkrieg mit Hitlers Überfall auf Polen. Großbritannien und Frankreich erklärten daraufhin dem Deutschen Reich den Krieg. Zunächst gelangen der Wehrmacht viele militärische Erfolge. Sie besetzte große Teile Europas. 1941 marschierte die deutsche Armee nach Russland. 1943 wurde sie in Stalingrad gestoppt. Inzwischen war auch die USA in den Krieg eingetreten, nachdem Deutschlands Verbündete aus Japan am 7. Dezember 1941 die US-Flotte in Pearl Harbor angegriffen hatten. Immer mehr Schlachten gingen nun für Deutschland verloren. Am 30. April 1945 beging Hitler Selbstmord, am 8. Mai 1945 folgte die Kapitulation Deutschlands.
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Wie es nach 1945 in der deutschen Geschichte weiterging, erfährst du auf Seite 4!