Island
Fischfang: bedeutend für die Wirtschaft Islands
Auch wenn die Bedeutung des Fischfangs abgenommen hat, spielt er immer noch eine führende Rolle in Islands Wirtschaft. So erwirtschaftet der Fischfang 12 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung sowie 40 Prozent der Gewinne aus dem Export. 5 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind in diesem Bereich beschäftigt. Weitere 7 Prozent sind in der Verarbeitung von Fisch in der Industrie beschäftigt.
Die Fischbestände rund um Island sind reichhaltig. Allerdings kann es auch mal Schwankungen geben, zum Beispiel auch durch Überfischung, oder die Preise für Fisch fallen - so ist die Wirtschaft anfällig.
Walfang vor Island
Island ist eines der wenigen Länder, die noch Walfang betreiben. 1986 war Walfang verboten worden, Sondergenehmigungen wurden nur zu wissenschaftlichen Zwecken erteilt. 2003 hat man in Island wieder mit dem Walfang begonnen, zunächst als Forschungsprogramm. Seit 2006 wird auch wieder kommerzieller Walfang betrieben. Zwergwale sowie die vom Aussterben bedrohten, wesentlich größeren Finnwale werden gejagt.
Das Walfleisch der Finnwale wird vor allem an Japan verkauft. In Island selbst wird hauptsächlich das Fleisch der Zwergwale gegessen. Insgesamt ist die Nachfrage aber gesunken. Nicht nur Tierschutzorganisationen protestieren gegen den Walfang, auch in Island erhöht sich der Widerstand. Auch die Tourismusindustrie wehrt sich inzwischen, denn Walbeobachtung gehört zu den beliebten Aktivitäten der Touristen.
2019 wurde der Walfang ausgesetzt. Es ist seit Herbst 2023 geplant, den Walfang ganz zu verbieten. Doch das Verbot liegt im Parlament auf Eis. Das hat seinen Grund auch darin, dass Japan als Hauptabnehmer von Walfleisch selbst wieder die Waljagd erlaubt.
Landwirtschaft in Island
Für Islands Landwirtschaft spielt weniger der Ackerbau eine Rolle als vielmehr die Haltung von Nutztieren: Schafe und Islandpferde, in geringerem Maß auch Rinder. Denn weder auf Lavawüsten noch an Gletschern lassen sich Felder anlegen.
Die Nutztiere aber sind an die rauen Verhältnisse angepasst. Ab Juni weiden Schafe und Pferde frei im Hochland, im September werden sie mit Pferden wieder zusammengetrieben und zu den Weiden an der Küste oder in den Stall gebracht. Auf den wenigen Feldern werden vor allem Kartoffeln und Getreide angebaut.
Tourismus in Island
Der Tourismus in Island hat vor allem in den letzten Jahren enorm zugelegt. Mit rund 300.000 Besuchern aus dem Ausland im Jahr 2000 überstieg die Zahl der jährlichen Touristen erstmals die Einwohnerzahl Islands. Seit 2009 steigt die Zahl weiter stark an und lag 2014 bei knapp einer Million Besuchern aus dem Ausland. 2017 waren es 2,2 Millionen, 2022 4,5 Millionen. Die meisten Touristen kommen aus den USA, gefolgt von Großbritannien und Deutschland.
Wirtschaftlich bringt der Tourismus Island viel Geld ein. Es gibt aber auch Probleme, etwa dass die Wohnungen kaum noch bezahlbar sind, weil viele Besitzer lieber an Touristen vermieten als an Einwohner.
Industrie in Island
Islands Industrie beruht auf Fisch und Energie. Island verfügt über viele Möglichkeiten, Wasserkraft zu nutzen, weil es viele Flüsse und Wasserfälle gibt. Dazu kommt die Erdwärme (Geothermie), die durch die vulkanische Aktivität entsteht. Island deckt seinen Energiebedarf allein durch diese beiden Quellen und somit zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Die kostengünstige Energie hat auch dazu geführt, dass in Island Aluminium hergestellt wird. Dafür wird nämlich viel Strom benötigt. Der Grundstoff für Aluminium, das Bauxit, wird dafür nach Island gebracht und dort in Aluminiumwerken weiter verarbeitet. Neben diesen Werken wird in weiteren Fabriken Fisch verarbeitet.
Islands Finanzkrise
Als es 2008 weltweit zu einer Finanzkrise kam, war Island besonders stark betroffen. Eine Staatspleite konnte abgewendet werden, indem drei große isländische Banken verstaatlicht wurden. Sie hinterließen einen riesigen Schuldenberg. Außerdem wurde die isländische Krone abgewertet. Ab 2011 erholte sich die Wirtschaft dann wieder davon. In der Corona-Pandemie litt die Tourismusindustrie besonders.