Rumänien
Wie ist die Schule in Rumänien?
In Rumänien kommen die Kinder mit sechs Jahren in die Schule und besuchen zunächst eine Art Vorbereitungsklasse, die Clasa Pregătitoare. Die Grundschule umfasst im rumänischen Schulsystem dann vier Jahre, dann folgen weitere vier Jahre auf der weiterführenden Schule.
Nach der 8. Klasse müssen alle Schüler einen Test machen, den Evaluarea Națională. Wer den besteht, kann zur Oberstufe wechseln. Die Oberstufe dauert drei Jahre. Wer nicht besteht, muss zwei weitere Jahre zu einer Art Berufsschule gehen. Es besteht Schulpflicht bis zur 10. Klasse.
In den ersten vier Schuljahren gibt es nur vier Noten: FB ist die Abkürzung für Foarte bine und bedeutet sehr gut, B ist gut, S ist befriedigend und N/I ist durchgefallen. Ab der fünften Klasse gibt es die Noten 1 bis 10, wobei 10 die beste Note ist. Zum Bestehen eines Tests braucht man mindestens eine 5.
Das Schuljahr beginnt Mitte September und endet Mitte Juni im nächsten Jahr. Die Sommerferien dauern also drei Monate! Vor den Frühlingsferien gibt es eine Woche lang spezielle Aktivitäten in der Schule mit Ausflügen, Wettbewerben oder Vorführungen.
Viele Schulen in den Städten arbeiten im Schichtbetrieb. Weil es mehr Schüler als Räume gibt, geht ein Teil morgens zur Schule, ein anderer Teil nachmittags. Eine Schulstunde dauert 50 Minuten, dann folgt eine 10-minütige Pause. Im Winterhalbjahr wird das mancherorts auf 45 Minuten Schulstunde und fünf Minuten Pause verringert, damit die Kinder früher zu Hause sind.
Längst nicht alle Kinder gehen tatsächlich in die Schule. Es sind sogar nur 88 von 100 Kindern, die eingeschult werden. 12 Prozent gehen also nicht zur Schule. Bei den etwas älteren Kindern ist der Anteil niederiger, hier sind es neun von 100, die die 8. Klasse nicht beenden. Fast immer sind das Kinder, die auf dem Land wohnen. Wer in einem entlegenen Dorf wohnt, muss womöglich mehrere Kilometer zur Schule laufen, weil gar kein Bus dorthin fährt. Oft sind die Schulen auf dem Land auch in sehr schlechtem Zustand.
Lehrer verdienen sehr wenig, darum ist der Beruf nicht sehr beliebt. Viele Lehrer haben selbst keine gute Ausbildung.