Rumänien
Rumänien von 1945 bis heute
Volksrepublik Rumänien
Rumänien kam nach dem Zweiten Weltkrieg unter sowjetischen Einfluss. Kommunisten ergriffen die Macht im Land. Politische Gegner wurden verfolgt, andere Parteien verboten, Industrie und Landwirtschaft wurden verstaatlicht. Die Geheimpolizei Securitate wurde aufgebaut. 1948 wurde Rumänien zu einer Volksrepublik erklärt. Parteivorsitzender und Staatschef war Gheorghe Gheorghiu-Dej.
Rumänien unter Ceausescu
Nach dessen Tod wurde Nicolae Ceaușescu sein Nachfolger. Er machte Rumänien zu einer Sozialistischen Republik. Unter seiner diktatorischen Herrschaft förderte er einen Personenkult um sich, ließ alle Gegnerschaft brutal unterdrücken und führte eine neue Familienpolitik ein.
Jede Familie sollte mindestens fünf Kinder bekommen, Verhütung wurde verboten. Viele Familien verarmten und verstießen ihre Kinder. Die Zahl der Straßenkinder stieg enorm an. Kinderheime waren überfüllt und dort herrschten katastrophale Zustände von Verwahrlosung. Besonders unmenschlich behandelt wurden behinderte Kinder, die in eigens für sie eingerichteten Heimen vor sich hin dämmerten.
Rumänische Revolution
Die Reformen in der Sowjetunion, die Michail Gorbatschow dort seit 1985 vorantrieb, lehnte Ceaușescu ab. Doch Rumäniens Wirtschaft war kurz vor dem Zusammenbruch, die verarmte Bevölkerung durch die Vorgänge in den anderen Staaten Osteuropas ermutigt.
In Demonstrationen wurde ab Mitte Dezember 1989 das Ende des Ceaușescu-Regimes gefordert. Es kam zu regelrechten Straßenkämpfen. Nachdem sich die Armee mit den Demonstranten verbündet hatte, wurde Ceaușescu am 25. Dezember 1989 vor ein Militärgericht gestellt und standrechtlich erschossen. Die rumänische Revolution hatte gesiegt.
Rumänien seit 1990
Neuer Staatspräsident wurde 1989 Ion Iliescu, zunächst übergangsweise, dann per Wahl 1990 betätigt. 1992 wurde er wiedergewählt. 1996 verlor er die Wahlen gegen Emil Constantinescu, der nun bis 2000 das Amt innehatte. Dann wurde Iliescu noch einmal gewählt und blieb bis 2004 im Amt des Staatspräsidenten. Traian Băsescu war anschließend bis 2014 Präsident. Seit 2014 ist Klaus Johannis in diesem Amt.
Rumänien stand nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft vor den Folgen der Diktatur und Misswirtschaft. Die Wirtschaft wurde marktwirtschaftlich umgestaltet, staatlicher Besitz wieder privatisiert. Langsam ging es bergauf und die Wirtschaft wuchs. Dennoch ist Rumänien bis heute zum Teil rückständig, etwa in der Landwirtschaft.
2012 kam es zu einer Staatskrise, weil sich die Bevölkerung nicht mit dem harten Sparkurs der Regierung abfinden wollte. Gegen den Präsidenten Băsescu wurde ein Verfahren zur Amtsenthebung eingeleitet. Er wurde seines Amtes enthoben, konnte dann aber in sein Amt zurückkehren, weil sich zu wenig Menschen an der Volksabstimmung beteiligten.
Weitere Proteste gab es 2017 gegen die zuvor gewählte Regierung. Die wollte das Strafgesetzbuch ändern und Amtsträgern Straffreiheit gewähren, die wegen Korruption angeklagt worden waren. Das geplante Gesetz wurde schließlich zurückgenommen.