Serbien
Gastfreundlichkeit
Die Serben gelten als sehr gastfreundlich und aufgeschlossen, auch gegenüber Besuchern aus anderen Ländern. Beim Vorstellen schüttelt man sich erstmal die Hand. Wenn man sich dann allerdings schon ein kleines bisschen kennt und gut versteht, wird sich beim nächsten Treffen dreimal auf die Wange geküsst und herzlich umarmt. Wenn man als Gast mit Serben essen geht, ist es Brauch, dass man eingeladen wird. Auf das Bezahlen zu bestehen wäre da eher unhöflich.
Hochzeiten
Hochzeiten sind ein großes und wichtiges Ereignis in Serbien, denn die Ehe wird hoch angesehen. Die Hochzeitsfeiern fallen vor allem in den ländlichen Regionen des Landes sehr üppig aus. Die Braut erhält Geschenke in Form von Haushaltsgegenständen, was ihrer Aufgabe im traditionellen Sinne entsprechen soll.
Außerdem muss die Familie der Braut meistens für die Kosten der Feier aufkommen. In moderneren Gebieten teilt man sich die Kosten aber häufig. Hier sind Frauen meistens eher gleichberechtigt als auf dem Land.
Die Rolle der Frau
Während der sozialistischen Zeit Jugoslawiens waren Männer und Frauen nahezu gleichgestellt. In der Wirtschaft waren gleich viele Männer wie Frauen eingestellt und Frauen waren überwiegend gleichberechtigt. In den 1990er Jahren brachen diese Strukturen zusammen und es kam zu einer "Retraditionalisierung".
Man förderte nun das "traditionelle Frauenbild", wonach Frauen vor allem im Haushalt beschäftigt seien sollten, während der Mann arbeitet und die Rolle des Familienoberhauptes einnimmt. Die Erstarkung der Kirche zu dieser Zeit förderte diese Entwicklung. Bis heute sind Frauen deshalb leider noch Opfer von häuslicher Gewalt und werden von ihren Männern teilweise sogar als Eigentum betrachtet. Auch auf dem Arbeitsmarkt in Serbien werden sie benachteiligt.
Fußball
Schon Jugoslawien hat mit einer Nationalmannschaft an der Fußball-Weltmeisterschaft teilgenommen. 2006 waren sie als Serbien-Montenegro dabei. Als unabhängiges Land qualifizierte sich Serbien für die WM 2010 in Südafrika und gewann sogar ein Spiel gegen Deutschland. Auch die Menschen in Serbien sind fußballbegeistert und vor allem Kinder kicken gerne auf der Straße und dem Bolzplatz.
Benachteiligung der Roma
Die ethnische Minderheit der Roma wird in Serbien unterdrückt und diskriminiert. Roma leben von der Gesellschaft ausgeschlossen in Elendsvierteln, wo sie aus allem möglichen Schrott ihr Zuhause bauen. Ratten, Müll und Krankheiten sind in diesen Siedlungen an der Tagesordnung.
Die Roma haben aber kaum eine Möglichkeit, diesem Elend zu entkommen, denn auf dem Arbeitsmarkt stehen aufgrund der Diskriminierung ihre Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, ziemlich schlecht. Viele fliehen deshalb in andere Staaten, zum Beispiel nach Deutschland. Hier wird ihr Asylantrag aber meistens abgelehnt und sie müssen wieder zurück in das Elend. Vor allem die Kinder leiden unter der Situation. Mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben kannst du bei Probleme der Kinder nochmal genauer nachlesen.