Slowakei
Frühe Geschichte der Slowakei
Schon vor 250.000 Jahren, also in der Steinzeit, lebten Menschen auf dem Gebiet der heutigen Slowakei. Im 6. Jahrtausend v. Chr. wurden aus den Jägern und Sammlern dann sesshafte Bauern. Im 4. Jahrhundert v. Chr. siedelten Kelten hier.
Ab dem Jahr 8 n. Chr. kamen Quaden in die Region, sie waren ein germanischer Volksstamm. Sie errichteten ein kleines Reich. Im 2. Jahrhundert mussten sie sich gegen die Römer zur Wehr setzen. Im 4. und 5. Jahrhundert herrschten hier Hunnen, im 6. Jahrhundert kamen auch Langobarden.
Einwanderung der Slawen und Gründung des Mährerreiches
Im 6. Jahrhundert wanderten Slawen in das Gebiet der heutigen Slowakei ein. Sie kamen von Osten und ließen sich hier nieder. Ein slawischer Kaufmann namens Samo errichtete im 7. Jahrhundert ein Reich, das auch den Südwesten der heutigen Slowakei umfasste. Im 8. Jahrhundert herrschten die Awaren.
Im 9. Jahrhundert gründeten die Mährer ein Reich, das auch den Westen der Slowakei umfasste. Die Stadt Nitra wurde eines ihrer Zentren. Unter Fürst Svatopluk (Regierungszeit 871-894) erreichte es seine größte Ausdehnung. Mähren wurde zu einer Großmacht. Unter Svatopluks Söhnen aber begann der Niedergang. Schließlich eroberten die Ungarn das Gebiet.
Ungarische Herrschaft in der Slowakei
Die Magyaren (Ungarn) eroberten schrittweise das Gebiet der Slowakei und gliederten es in ihr entstehendes Königreich Ungarn ein. 1241 fielen Mongolen ein und verwüsteten das Land. Zu Neubesiedlung holte man Deutsche ins Land (Karpatendeutsche). Im 13. und 14. Jahrhundert blühte der Bergbau und sorgte für Reichtum in der Region.
1526 wurde Ungarn Teil der Habsburgermonarchie. Nachdem die Osmanen große Teile Ungarns erobert hatten, wurde Bratislava zur Hauptstadt Ungarns. Ende des 18. Jahrhunderts begann die Nationalbewegung der Slowaken. Einer ihrer Anführer war Ľudovít Štúr.
Teil der Tschechoslowakei (1918-1939) und Erste Republik (1939-1945)
1918 führte die Nationalbewegung schließlich zum Erfolg. Tschechien und die Slowakei beschlossen, einen gemeinsamen Staat zu gründen. Am 28. Oktober wurde der unabhängige Staat Tschechoslowakei gegründet. Als einer ihrer Gründungsväter wird Milan Rastislav Štefánik von den Slowaken geehrt. Nach mehr als 1000 Jahren gehörte die Slowakei nun nicht mehr zu Ungarn.
Hauptstadt war nun allerdings Prag und das Ziel der Tschechoslowakei war ein einheitliches Volk, sowohl national als auch sprachlich. Das führte zu Spannungen. In der Slowakei forderte die Partei der Ludaken Autonomie für die Slowakei. Sie riefen dann auch 1939 einen unabhängigen Slowakischen Staat aus. Dieser war eine Diktatur unter den Ludaken. Das Land war während des Zweiten Weltkriegs mit dem Deutschen Reich verbündet.
Im April 1945 wurde die Slowakei dann von der sowjetischen Roten Armee besetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Teil der neugegründeten Tschechoslowakei.
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