Ukraine
Gehen die Kinder in der Ukraine in die Schule?
Auch Kinder in der Ukraine gehen in die Schule. Mit sechs Jahren werden sie eingeschult. Dann besuchen sie vier Jahre lang die Grundschule, der sich die weiterführende Schule für fünf Jahre anschließt. Wer dann noch drei weitere Jahre zur Schule geht und seinen Abschluss macht, kann zur Universität gehen. Häufig sind alle drei Schulstufen in einem Gebäude zusammengefasst. Es gibt aber auch Gymnasien, die nur die Mittel- und Oberstufe umfassen.
Notensystem in der Ukraine und Unterrichtssprache
Noten werden von 1 bis 12 vergeben, wobei 12 die beste Note ist. In den meisten Schulen wird auf Ukrainisch unterrichtet. Das war früher anders, denn als die Ukraine noch zur Sowjetunion gehörte, war Russisch die Unterrichtssprache. Heute gibt es nur noch wenige Schulen, in denen das der Fall ist. Seit September 2020 müssen auch die russischsprachigen Schulen ab Klasse 5 auf Ukrainisch unterrichten. Das neue Gesetz, das das vorschreibt, ist allerdings umstritten. Denn in der Ukraine leben auch viele Russen sowie andere Minderheiten.
Schuljahr und Ausstattung
Das Schuljahr beginnt immer mit einem großen Fest. Mit dem "Ersten Klingeln" wird das Schuljahr feierlich eröffnet: eine Glocke erklingt und die Schüler betreten die Schule. Die Erstklässler werden ebenfalls begrüßt. Viele Schüler tragen mit traditionellen Mustern bestickte Blusen oder Hemden, viele Jungen auch einen Anzug. Auch am Ende des Schuljahres gibt es wieder ein Fest. Die Nationalhymne und die Schulhymne werden gesungen, besonders gute Schüler werden geehrt und Tänze werden vorgeführt.
Häufig ist die Ausstattung in den Schulen nicht besonders gut. Es mangelt auch an Lehrern, denn sie werden schlecht bezahlt und so wollen nicht viele diesen Beruf ergreifen. Die schlechte Bezahlung führt auch dazu, dass viele Lehrer bestechlich sind. Bessere Noten kann man sich dann mit Geld kaufen.
In der Ostukraine herrscht schon seit 2014 Krieg, im ganzen Land seit 2022. Nicht überall kann darum Unterricht stattfinden. Viele ältere Kinder und Jugendliche, die mit ihren Müttern ins Ausland geflohen sind, lernen im Online-Unterricht weiter, während ihre Schulen selbst geschlossen sind.