Belize
Geschichte von Belize vom 19. Jahrhundert bis heute
Garifuna in Belize
1802 kamen die ersten Garifuna nach Belize. Sie sind die Nachfahren schwarzer Sklaven aus Westafrika, die sich mit den Einwohnern der Karibikinsel St. Vincent vermischten.
Dort strandeten nämlich 1635 zwei Sklavenschiffe. 1795 nahmen die Briten die Insel in Besitz und siedelten die Garifuna auf Inseln vor Honduras um, von wo sie sich nach Belize und Guatemala ausbreiteten.
Britische Kolonie: Britisch Honduras
Offiziell zur britischen Kolonie wurde das Gebiet von Belize im Jahr 1862 unter dem Namen Britisch Honduras.
Zwischen 1847 und 1901 kam es auf der Halbinsel Yucatán (heute Mexiko) zu einem Krieg zwischen den Maya und der spanischstämmigen Oberschicht, der sogenannte Kastenkrieg. Die Briten unterstützten die Maya, indem sie ihnen Waffen und Munition lieferten. Viele kamen später auch als Flüchtlinge und blieben hier.
Der Weg zur Unabhängigkeit im 20. Jahrhundert
Vor allem die Maya und die Nachkommen der Sklaven strebten nach Unabhängigkeit. Doch es sollte noch lange dauern bis dahin. Bis 1962 entstanden politische Parteien, die Verwaltung des Landes wurde immer selbstständiger.
1973 änderte man den Namen von Britisch Honduras in Belize. Doch die Unabhängigkeit wurde erst 1981 erklärt, am 21. September. Britische Truppen blieben aber zunächst im Land, denn Guatemala erklärte nach wie vor Anspruch auf das Gebiet von Belize. 1992 erkannte Guatemala die Unabhängigkeit Belizes an, die Gebietsansprüche sind aber bis heute nicht endgültig geklärt.
Belize nach der Unabhängigkeit
Belize gilt als politisch stabiles Land. Es kam hier nicht zu Bürgerkriegen oder Militärdiktaturen wie in den Nachbarländern. Allerdings stieg die Staatsverschuldung 2003 sehr stark durch die Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen. Darum beschloss die Regierung ein Sparprogramm mit Steuererhöhungen, was wiederum 2005 zu Unruhen in der Bevölkerung führte. Es kam zu Demonstrationen, Ausschreitungen und einem Generalstreik.
Belize gehört zum Commonwealth of Nations. Darum ist King Charles III., also der britische König, das offizielle Staatsoberhaupt von Belize (so wie zum Beispiel auch in Australien). Vertreten wird er vom Generalgouverneur von Belize. Das war von 1993 bis 2021 Sir Colville Young, dann übernahm Froyla Tzalam das Amt.
Regierungschef war von 2008 bis 2020 Premierminister Dean Barrow von der UDP, der United Democratic Party, einer konservativen Partei. 2012 und 2015 wurde Barrow knapp wieder gewählt.
Die zweite große Partei des Landes ist die PUP, die People's United Party, die eher sozialdemokratisch einzustufen ist. Ihr gehört Johnny Briceño an, der 2020 zum neuen Premierminister gewählt wurde.