Costa Rica
Pflanzen und Tiere in Costa Rica - die Vielfalt an Arten
Die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen in Costa Rica ist besonders groß und zählt zu den höchsten weltweit. Mit zwei Küsten, Tiefland und Bergen weist das Land eine große Zahl unterschiedlicher Lebensräume auf. Außerdem konnten sich auf der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika viele Arten aus beiden Kontinenten mischen. 500.000 Arten von Tieren soll es in Costa Rica geben. Davon gehören 300.000 zu den Insekten. Mehrere hundert Arten sind endemisch, leben also nur hier.
Ein Drittel des Landes ist von Wald bedeckt. Costa Rica hat rund 27 Prozent seines Landes unter Naturschutz gestellt. Es gibt etwa 160 Schutzgebiete. Damit konnte es den Regenwald vor der weiteren Abholzung retten und durch Aufforstung sogar wieder zurückgewinnen. Der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten konnte so erhalten werden. Im Tourismus setzt das Land auf Naturverträglichkeit und fördert vorbildlich den naturnahen Tourismus.
Welche Säugetiere leben in Costa Rica?
Von den 234 Säugetierarten gehört etwa die Hälfte zu den Fledermäusen. Auch der Gemeine Vampir ist eine Fledermaus. Er ernährt sich vom Blut anderer Tiere! Nicht von Blut ernähren sich die kleine Weiße Fledermaus oder die größte ihrer Art, die Große Spießblattnase.
Das größte Raubtier in Amerika, der Jaguar, hat in Costa Rica noch Rückzugsgebiete gefunden. Weitere Raubtiere des Landes sind die Tigerkatze, die in Mittelamerika sonst nicht mehr vorkommt (nur noch in Südamerika), der Puma, der Ozelot, die Langschwanzkatze, der Jaguarundi, der Weißrüssel-Nasenbär und die Tayra, eine Marderart.
Der Mittelamerikanische Tapir ist mit zwei Metern Länge und einer Höhe von 1,20 Meter das größte wildlebende Säugetier im Land und auf dem Kontinent.
Ziemlich lang wird auch der Große Ameisenbär, der besonders gerne Ameisen und Termiten futtert. Die zweite Ameisenbärenart des Landes ist der Nördliche Tamandua. Ihr kleiner Verwandter, der Zwergameisenbär, lebt im Gegensatz zu seinen beiden Verwandten nur auf Bäumen. Dort oben schläft er auch, indem er sich mit den Füßen festkrallt und den Schwanz um den Ast wickelt.
Das machen auch die Faultiere so. In Costa Rica leben zwei der sechs Arten: das Hoffmann-Zweifingerfaultier und das Braunkehl-Faultier. Faultiere gelten als typische Tiere des Landes. Sie werden häufig auf Plakaten oder Reiseführern abgebildet. Sie sehen oft aus, als würden sie lächeln - und zaubern so auch Beobachtern ein Lächeln ins Gesicht. Auf Seite 3 kannst du dir die Fütterung eines Babyfaultieres ansehen!
Etwas aktiver sind die Affen, die sich durch die Bäume schwingen, etwa die Mantelbrüllaffen, Geoffrey-Klammeraffen und die Weißschulterkapuzineraffen. An der südlichen Pazifikküste gibt es noch den Mittelamerikanischen Totenkopfaffen. Pakas gehören wie die Agutis zu den Nagetieren des Landes. Ein Säugetier des Wassers ist der Karibik-Manati, eine Seekuh.
Frösche und andere Lurche
Amphibien (Lurche) kommen ebenfalls in großer Zahl vor, nämlich mit 175 Arten, die meisten davon sind Frösche. Zu den Fröschen des Landes gehören beispielsweise der Rotaugenlaubfrosch und der Talamanca-Frosch, der auch Raketenfrosch genannt wird.
Baumsteigerfrösche leben ebenfalls im Regenwald. Zu ihnen gehört der Bluejeans-Frosch, der mit seinen blauen Beinchen aussieht, als hätte er Jeans an. 13 Arten von Glasfröschen leben in Costa Rica. Die haben eine durchsichtige Unterseite, und so kann man ihr Herz sehen. Ob du der Riesenkröte begegnen möchtest? Sie kann 22 Zentimeter lang und zwei Kilogramm schwer werden und frisst selbst kleine Säugetiere.
Echsen, Schlangen und Krokodile in Costa Rica
An Reptilien hat man 225 Arten gezählt. Zahlreiche Echsen und Schlangen gehören dazu. Spitzkrokodile und Krokodilkaimane bewohnen Seen und Flüsse. Hoch in den Bäumen lebt der Schwarze Leguan, während der Grüne Leguan gerne nah am Wasser wohnt, wo er sich auch schon mal hineingleiten lässt, denn er kann gut schwimmen.
Schildkröten in Gefahr
Meeresschildkröten sind stark gefährdet. Die Gelege werden manchmal von Tieren wie Stinktieren oder Waschbären geräubert. Oder Vögel stürzen sich auf die frisch geschlüpften Schildkrötenbabys. Noch viel häufiger aber geht Gefahr vom Menschen aus. Der tötet auch ganze Tiere, weil das Schildkrötenfleisch als Delikatesse gilt und das Schildpatt des Panzers wertvoll ist. Lärm und Licht durch Touristen sowie Umweltverschmutzung und die Schleppnetze von Krabbenfischern setzen den Tieren ebenfalls zu.
Meeresschildkröten
An der nördlichen Karibikküste lässt sich im Nationalpark Tortuguera die Eiablage von vier Arten von Meeresschildkröten beobachten. Sie kehren dafür immer an ihren eigenen Geburtsstrand zurück.
Die Grüne Meeresschildkröte und die Echte sowie die Unechte Karettschildkröte kriechen zwischen Juli und Oktober mühsam den Strand hoch, legen bis zu 150 Eier, buddeln alles sorgfältig wieder zu und hieven sich wieder ins Wasser. Die Lederschildkröten machen das zwischen Februar und Juli.
Die Sonne brütet dann die Eier aus und wenn kein menschlicher oder tierischer Räuber gekommen ist, finden die neugeborenen Schildkröten gleich den Weg ins Wasser, wenn sie sich aus ihrem Ei gewühlt haben.
Wer fliegt denn da? Vögel in Costa Rica!
Es gibt 850 Vogelarten in Costa Rica. Von ihnen brüten 625 Arten in Costa Rica, die übrigen 225 Arten sind Zugvögel. Besonders farbenfroh ist der bedrohte Quetzal, der nur in abgelegenen Gegenden des Regenwaldes noch vorkommt. Die Männchen sind an ihren langen Schwanzfedern zu erkennen.
Fischertukane, Papageien wie der Hellrote Ara und viele Kolibriarten (darunter die endemische Mangrovenamazilie) leben ebenfalls im Urwald.
Die Pazifikküste ist ein Paradies für Wasservögel. Hier leben zum Beispiel Pelikane, Nacktkehlreiher oder Prachtfregattvögel.
Die Gilbdrossel, die in Costa Rica den schönen Namen Yigüirro trägt, wurde zum Nationalvogel ernannt.
Tierwelt von Costa Rica in Bildern
Blätter weiter zu den Pflanzen aus Costa Rica!