Dominikanische Republik
Die ersten Bewohner
Erstmals besiedelt wurde die Insel Hispaniola, auf der die Dominikanische Republik liegt, von Saladoiden aus Südamerika. Um das Jahr 650 kam mit den Taino vom Volk der Arawak eine zweite Einwanderungswelle auf die Insel. Die Taino teilten die Insel in fünf Häuptlingstümer. Jedes wurde von einem Häuptling regiert. Die Taino kämpften gegen die Insel-Kariben, die andere Inseln eingenommen und die dort lebenden Taino verdrängt hatten. Auf Hispaniola gelang das nicht.
Kolumbus auf Hispaniola
Christoph Kolumbus kam bei seiner ersten Amerika-Reise 1492 nach Hispaniola. Aus den Trümmern seines Schiffes Santa Maria errichtete er ein kleines Fort und nannte es La Navidad. So wurde dieses Fort die erste Kolonie Spaniens in Amerika.
Bei seiner Rückkehr ein Jahr später fand Kolumbus das Fort allerdings durch die Taino zerstört vor. Er führte einen Feldzug gegen die einheimische Bevölkerung und ließ viele als Sklaven nach Europa schicken.
Weitere Siedlungen entstanden, zunächst La Isabela, später unter anderen auch Santo Domingo. Sie ist heute die Hauptstadt der Dominikanischen Republik und gab auch der Insel, beziehungsweise später ihrem Osten, den Namen. Hispaniola wurde zum Sprungbrett für die spanische Kolonisation.
Weitere spanische Kolonisation
Christoph Kolumbus wurde zum Vizekönig, also Stellvertreter des Königs, der neuen Kolonie, seinen Bruder Bartolomeo ernannte er zum Gouverneur. Doch es gab Streitigkeiten zwischen Bartolomeo und den Siedlern, die Kolumbus nicht beenden konnte.
Das spanische Königshaus setzte Kolumbus schließlich ab. Der neue Vizekönig Francisco de Bobadilla ließ die Brüder in Ketten nach Spanien zurückbringen. Kolumbus wurde zwar begnadigt, aber nicht wieder in sein Amt eingesetzt.
Schon in den ersten Jahren nach der Eroberung durch die Spanier starben viele Indigene an Krankheiten. Gegen Pocken oder Masern hatten sie keine Abwehrkräfte. Viele weitere starben, als sie versklavt wurden und unter unwürdigen Bedingungen auf den neuen Plantagen schuften mussten. Unterdessen lieferten auch die Goldminen den Europäern reiche Beute.
1517 wurde Zuckerrohr von den Kanarischen Inseln nach Hispaniola gebracht. Weitere Plantagen wurden angelegt und Zuckerrohr wurde zur Grundlage für die wirtschaftliche Blüte. Weil viele Taino gestorben waren, holte man Kariben von den Bahamas, doch auch diese verstarben an Seuchen. Nun begann man Sklaven aus Afrika zu holen. Sie machten bald den größten Teil der Bewohner aus.
Die überlebenden Indios planten ab 1519 eine Rebellion gegen die Eroberer. Mehrere Rebellionen waren erfolglos. Nur der von Häuptling Enriquillo angeführte Aufstand erreichte immerhin einen Friedensschluss und dass sein Volk ein Gebiet erhielt, in dem sie unversklavt leben durften.
Dennoch starben sie spätestens im 19. Jahrhundert aus. Ihr Erbgut allerdings ist in einem Teil der heutigen Bevölkerung noch nachzuweisen.
Französische Herrschaft im Westen
Im 17. Jahrhundert siedelten französische Seeräuber an der Nordwestküste Hispaniolas und baten Frankreich um Unterstützung. Ludwig XIV. schickte 1661 einen Gouverneur und gründete vier Jahre später im Westen der Insel eine französische Kolonie. Die wurde zwar von Spaniern zerstört, aber schnell wieder neu gegründet. 1697 erkannte Spanien schließlich die Herrschaft der Franzosen über den Westen an. 1804 erklärte sich Haiti nach siegreichen Kämpfen für unabhängig von Frankreich.
Santo Domingo im Osten
Der Osten der Insel wurde nun Santo Domingo genannt und war weiterhin spanische Kolonie. 1821 wollte auch Santo Domingo unabhängig werden, geriet aber nun unter die Herrschaft Haitis. Erst 1844 gelang es, das Land in die Unabhängigkeit zu führen. Das Land wurde zur Dominikanischen Republik.
Unabhängigkeit!
1861 kehrte das Land noch einmal freiwillig für zwei Jahre unter spanische Herrschaft zurück, um Versuchen der Rückeroberung durch Haiti zu widerstehen. Endgültig wurde es 1865 unabhängig.
Diktaturen, Chaos und amerikanische Besatzung
Es folgten instabile Jahre. 1882 ergriff der Diktator Ulises Heureaux die Macht und regierte bis zu seiner Ermordung 1899. Regierungen wechselten sich in den nächsten Jahren schnell ab, das Land hatte hohe Schulden.
1905 und 1907 marschierte die USA ein und bemächtigte sich der finanziellen Kontrolle des Landes. Von 1916 bis 1924 war das Land durch die USA besetzt.
1930 erfolgte nach einigen demokratisch geprägten Jahren ein Militärputsch unter General Rafael Trujillo. Der regierte das Land bis zu seiner Ermordung 1961. Politische Gegner wurden brutal verfolgt und ermordet, alle demokratischen Regeln außer Kraft gesetzt.
Zwar wurden 1963 Wahlen abgehalten, doch es folgten ein weiterer Militärputsch und ein Bürgerkrieg. 1965 marschierten die USA erneut ein, 1966 zogen sie sich wieder zurück.
Der Weg ins 21. Jahrhundert
Mehrere Präsidenten wechselten sich in den folgenden Jahren als Präsidenten ab. Dabei waren Joaquín Balaguer und Leonel Fernández beide zweimal im Amt.
2012 gewann Danilo Medina Sánchez die Wahlen. Er gehört der PLD an, eine liberale Mitte-rechts-Partei. 2016 wurde er wiedergewählt.
2020 löste ihn Luis Abinader ab. Er gehört der Partido Revolucionario Moderno (PRM) an, einer Partei, die Mitte-Links eingeordnet wird.