Haiti
Armut in Haiti
Haiti ist das ärmste Land in ganz Amerika und eines der ärmsten Länder der Welt. 29 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Diese Menschen haben weniger als 2,15 Dollar am Tag zur Verfügung. Sie gelten als extrem arm. Arm sind aber sogar 85 Prozent der Bevölkerung. Sie haben am Tag nur 6,85 Dollar.
Jahrelange Diktaturen, Misswirtschaft, Korruption und Naturkatastrophen wie Erdbeben, Dürren und Überschwemmungen haben Haiti in diese Lage gebracht. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 15 Prozent. Bei den jungen Leuten bis 24 Jahre beträgt die Arbeitslosigkeit sogar 35 Prozent. Die Inflation ist auch hoch. 2021 lag sie zum Beispiel bei 16 Prozent.
Im Human Development Index steht Haiti 2021 auf Platz 163 von 191 Ländern.
Viele Haitianer wandern darum aus. Sie hoffen, zum Beispiel im Nachbarland der Dominikanischen Republik Arbeit zu finden. Dort aber müssen sie illegal leben und werden ausgebeutet und schlecht behandelt.
Landwirtschaft in Haiti
Mehr Menschen als in den Nachbarländern der Karibik arbeiten in Haiti in der Landwirtschaft, nämlich 38 Prozent. Sie erwirtschaften 22 Prozent der gesamten Leistung.
Die meisten Bauern haben aber nur wenig Land und betreiben Subsistenzwirtschaft. Sie bauen also vor allem für ihren eigenen Bedarf an und verkaufen kleine Überschüsse auf dem Markt. Abholzung weiter Flächen hat zudem zu einer Verschlechterung des Bodens geführt (Erosion, siehe auch Natur in Haiti).
Angebaut werden in Haiti Kaffee, Mangos, Ananas, Avocado, Kakao, Zuckerrohr, Reis, Mais und Sorghum-Hirse. Exportiert wird aber nur wenig. Im Gegenteil: Haiti muss viele Lebensmittel importieren.
Für Vetiver-Öl ist Haiti ein großer Produzent. Die Hälfte der weltweiten Produktion kommt von hier aus der Firma "Caribbean Flavors and Fragrances". Dieses Öl wird aus den Wurzeln eines Süßgrases gewonnen und zum Beispiel für die Herstellung von Parfüm benutzt.
Industrie in Haiti: Textilien fürs Ausland
In der Industrie arbeiten nur 11 Prozent der Menschen, sie erwirtschaftet aber immerhin 20 Prozent der Leistung des Landes. Hauptzweig der Industrie und Hersteller des wichtigsten Exportgutes ist die Textilindustrie. T-Shirts, Pullover und Anzüge machen den Hauptanteil des Erlöses aus Exporten aus. Daneben gibt es noch Fabriken für Zucker, Mehl und Zement.
Der Export erfolgt über den Hafen in Port-au-Prince. Drei Viertel der Gewinne aus dem Export stammen von Kleidung, vor allem T-Shirts. 3 Prozent stammen vom Öl, 4 Prozent von Fisch, weniger als 1 Prozent von Kakao und Früchten.
Tourismus in Haiti
Dienstleistungen erwirtschaften 58 Prozent und stellen auch den größten Arbeitgeber. Die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung Haitis ist hier beschäftigt. Dazu gehören vor allem der Handel und der Tourismus mit Restaurants und Hotels. Die Anzahl der Touristen betrug 2016 467.000. Es sind vor allem Touristen, die mit dem Kreuzfahrtschiff ins abgesperrrte Labadee kommen. Kriminalität und Naturkatastrophen sind Hindernisse für den Ausbau des Tourismus.