Honduras
Geschichte von Honduras
Die Maya in Honduras
Dort, wo heute der Staat Honduras liegt, lebten schon etwa 1000 v. Chr. die Maya. Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich über mehrere heutige Länder. Der Westen von Honduras war ihr östlichstes Gebiet. Zunächst lebten sie als Ackerbauern, doch im Laufe der Zeit entwickelten sie eine der ersten Hochkulturen.
Die Maya bauten Städte mit großen Tempeln und Pyramiden. Dazu gehörte auch Copán, das auf dem Gebiet von Honduras liegt. Um 900 n. Chr. endete die Kultur der Maya. Nachfahren der Maya-Kultur in Copán sind die Chortí.
Indigene Völker in Honduras
Doch auch in den anderen Gebieten des heutigen Honduras lebten Menschen. Sie sind die indigenen Völker von Honduras. Im Westen lebten vor allem Lenca, aber auch Chorotega, Jicaque und Pipil.
An der östlichen Karibikküste waren die Pech zu Hause. Sie kamen ebenfalls um 1000 v. Chr. wahrscheinlich aus Südamerika in diese Region.
Noch weiter östlich lebten die Miskito und die Mayangna, deren Siedlungen sich weit bis ins heutige Nicaragua zogen. Sie leben auch heute noch in diesen Gebieten.
Kolumbus in Honduras
1502 setzte Christoph Kolumbus bei seiner vierten Reise in die Neue Welt erstmals seinen Fuß auf amerikanisches Festland. Zuvor war er nur auf Inseln gewesen.
Nun landete er dort, wo heute die Stadt Trujillo liegt. Er nannte das Land Honduras, was auf Spanisch "Tiefe" bedeutet. Es war wohl eine Anspielung auf die tiefen Gewässer der Karibikküste.
Spanier im Westen, Briten im Osten
Im 16. Jahrhundert kamen immer mehr Europäer, vor allem spanische Konquistadoren. Viele Indigene leisteten erbitterten Widerstand. Den Westen des heutigen Honduras konnten die Spanier jedoch einnehmen. 1523 kam Christóbal de Olid und gründete eine spanische Kolonie sowie die heutige Stadt Tela.
1537 leisteten die Lenca unter ihrem Anführer Lempira noch einmal Widerstand, als Francisco de Monteja von Guatemala aus nach Honduras eindrang. Die Spanier beendeten die Kämpfe jedoch siegreich. Lempira wurde zum Nationalhelden von Honduras. Nach ihm wurde 1931 die noch heute gültige Landeswährung benannt.
Monteja und Pedro de Alvarado, ein weiterer Konquistador, stritten um das Amt des Gouverneurs von der neuen spanischen Provinz. Alvarado gewann diesen Kampf. 1540 gründeten die Spanier die Hauptstadt Comayagua. Die Provinz gliederten sie in ihr Vizekönigreich Neuspanien ein. Tegucigalpa, die heutige Hauptstadt, wurde 1579 gegründet. Dort befanden sich Gold- und Silbervorräte, mit deren Abbau die Spanier begannen.
Im östlichen Honduras, der Mosquitia, konnten die Spanier jedoch nicht Fuß fassen. Bald kamen jedoch andere Europäer hierher, vor allem Holländer und Briten. Die Miskito schlossen ein Bündnis mit den Briten und vertrieben die Pech ins Landesinnere. 1630 siedelten die ersten Briten hier. Ab 1655 war die Mosquitia britisches Schutzgebiet.
Unabhängigkeit 1821 und Mitglied der Zentralamerikanischen Konföderation (1823-1839)
1810 begann in Mexiko der Kampf um die Unabhängigkeit, der 1821 siegreich beendet wurde. Das Gebiet südlich des heutigen mexikanischen Staates schloss sich 1821 zunächst Mexiko an.
1823 löste es sich aber wieder von Mexiko und gründete die Zentralamerikanische Konföderation. Sie bestand aus den Staaten Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica.
Sie bestand bis 1839. Mehrere spätere Versuche, den Zusammenschluss wieder aufleben zu lassen, scheiterten.
Grenzziehung im Osten
Das britische Schutzgebiet (Protektorat) an der Miskitoküste wurde 1859 an Honduras abgetreten. 1860 wurde die heutige Grenze gezogen, indem der östliche Teil der Küste an Nicaragua gegeben wurde.
85 Regierungen in 55 Jahren
Einige reiche Familien übernahmen die politische und wirtschaftliche Macht in der neuen Republik Honduras. In 55 Jahren zwischen 1821 und 1876 gab es 85 Regierungen!
Marco Aurelio Soto – Öffnung für ausländische Firmen
1876 wurde Marco Aurelio Soto Präsident von Honduras. Tegucigalpa wurde unter ihm neue Hauptstadt.
Gegen den Widerstand von Kirche und Großgrundbesitzern setzte er einige Reformen durch. Viele Schulen wurden gebaut und das Eisenbahn- und Telegrafennetz verbessert. Das Land war dadurch besser erschlossen und wurde interessant für ausländische Unternehmen. Vor allem US-Konzerne wurden angelockt.
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die beiden Parteien in Honduras, die bis heute die Politik bestimmen: die Nationale Partei und die Liberale Partei.
Weiter in der Geschichte von Honduras im 20. und 21. Jahrhundert