Mexiko
Wirtschaft in Mexiko
Mexiko gehört zu den am stärksten industrialisiertenLändern Lateinamerikas. Auch viele deutsche Unternehmen haben Standorte in Mexiko, zum Beispiel Volkswagen (VW).
Mexiko ist außerdem exportstark, es gehört weltweit zu den Ländern, die am meisten exportieren. Mexikos Wirtschaft wächst seit vielen Jahren. Mexiko ist seit 1994 Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Die Verteilung der Einkommen im Land aber ist sehr ungleich. So gibt es einige wenige Reiche, eine breite Mittelschicht, aber auch viele arme Menschen. Große Unterschiede bestehen zum Beispiel auch im durchschnittlichen Einkommen, das auf dem Land viel niedriger ist als in der Stadt.
Landwirtschaft in Mexiko
Die Landwirtschaft trägt 3,6 Prozent zur Wirtschaftsleistung von Mexiko bei. 13,4 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich.
Zentrum der Rinderzucht ist der trockene Norden.
Auf den fruchtbaren Vulkanböden des Südens werden die traditionellen Produkte der vorkolonialen Zeit wie Mais, Bohnen, Kürbisse und Zwiebeln angebaut. Sie sind neben der Tierhaltung von Ziegen und Geflügel die Existenzgrundlage vieler kleiner Betriebe.
Daneben gibt es einen bedeutenden Anbau von Früchten, wie Papayas, Ananas, Bananen, Orangen und Zitronen. Exportiert werden vor allem Avocados, Tomaten und Kaffee sowie Fischereiprodukte, ein Großteil in die USA.
Industrie in Mexiko
Mexikos Gebirge und das Hochland sind reich an Bodenschätzen und am Golf finden sich reiche Erdöl- und Erdgaslagerstätten. Noch immer ist Mexiko der wichtigste Silberlieferant und es gehört zu den führenden Erdölexporteuren.
In der Industrie sind 24,1 Prozent der Menschen beschäftigt. Sie erwirtschaftet 31,9 Prozent. Hergestellt werden Elektronik (wie Fernseher, Computer, Handys), Autos, Nahrungsmittel und Getränke, Chemikalien, Eisen und Stahl, Erdöl, Baustoffe und Textilien.
Autofabriken gibt es von vielen ausländischen Firmen wie General Motors, Ford, Chrysler, VW und Nissan, aber auch einheimische Autohersteller gibt es, zum Beispiel DINA oder Mastretta. Ein großer Teil, nämlich 83 Prozent der Waren, die für den Export bestimmt sind, werden in Maquila-Betrieben gefertigt.
Was sind Maquila-Betriebe?
Vor allem im Norden von Mexiko gibt es viele Maquila-Betriebe, zum Beispiel in Ciudad Juárez, Tijuana oder Mexicali. In Maquila-Betrieben werden Einzelteile zusammengesetzt zu der fertigen Ware. Das können Maschinen sein oder Autos oder auch Kleidung. Dabei werden die Einzelteile importiert (ins Land eingeführt), die fertige Ware wieder exportiert – entweder in ein anderes Land oder auch in das Land, aus dem die Einzelteile kamen.
Warum macht man das? Damit sparen die Firmen Geld. Zum einen müssen sie in Mexiko fast keine Steuern und Zölle zahlen. Zum anderen verdienen auch die Arbeiter in Mexiko nicht viel – viel weniger als die Arbeiter im eigenen Land gekostet hätten. Und schließlich sind die Transportwege vom Norden Mexikos zu den USA kurz und somit billig. Ein Großteil der in den Maquila-Betrieben gefertigten Waren ist nämlich für den amerikanischen Markt bestimmt.
Kurzfristig helfen die Maquila-Betriebe den Menschen zwar, weil sie überhaupt Arbeit bekommen. Doch ihre Bezahlung ist gering, oft arbeiten sie unter schlimmen Bedingungen und haben kaum Arbeitsrechte. Arbeitszeiten von 60 Stunden in der Woche, also 12 Stunden am Tag, sind nicht ungewöhnlich. Trotzdem ziehen immer wieder viele Mexikaner aus dem übervölkerten Süden in und um Mexiko-Stadt in den Norden des Landes, um dort arbeiten zu können.
NAFTA
Geld sparen die Firmen auch, weil es zwischen den USA, Kanada und Mexiko ein Freihandelsabkommen gibt. Das heißt abgekürzt NAFTA (Nordamerikanische Freihandelsabkommen). Fast alle Zölle wurden damit 1994 abgeschafft.
Erdöl und Erdgas aus Mexiko
Mexiko steht an elfter Stelle der Erdölförderung weltweit (2021). Der Export von Erdöl bringt die höchsten Erlöse für das Land. Die Erdölindustrie ist ganz in staatlicher Hand, es gibt nur ein Unternehmen, das für die Förderung, die Raffination und den Handel zuständig ist. Diese Firma, PEMEX, hat also das Monopol auf Erdöl. Nur PEMEX verkauft in Mexiko Benzin. Auch Erdgas fördert Mexiko. Hier liegt das Land weltweit an 25. Stelle, was die Fördermenge betrifft (2021).
Dienstleistungen in Mexiko
61,9 Prozent der Mexikaner arbeiten im Bereich von Dienstleistungen. Mit ihnen werden 64,5 Prozent erwirtschaftet. Dazu zählt auch der Tourismus. 2013 kamen 24 Millionen Besucher, bis 2018 hat sich die Zahl sogar auf 41 Millionen erhöht.
Viele Menschen kommen nach Mexiko, um die Stätten der frühen Kulturen zu sehen, zum Beispiel Chichén Itzá, Teotihuacán oder Monte Albán. Andere genießen die weißen Strände.