Brasiliens Flagge Brasilien

Wie zeigt sich der Klimawandel in Brasilien?

Der Klimawandel zeigt sich in Brasilien besonders deutlich. Wetterextreme wie Hitzewellen und Starkregen haben in den letzten Jahren stark zugenommen in dem Land mit tropischem Klima. Dadurch kommt es auch vermehrt zu Naturkatastrophen wie Erdrutschen und Überschwemmungen.

Beispiele gibt es viele. So starben in der Stadt Petrópolis mehr als 200 Menschen nach Erdrutschen im Februar 2022. Ausgelöst wurden sie durch starken Dauerregen in der Region um Rio de Janeiro. Im September 2023 und auch wieder im Frühling 2024 gab es Hochwasser im Süden des Landes, im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Im Pantanal im Westen des Landes gab es allein im November 2023 mehr als 300 Waldbrände.
 

Hitzewelle in Brasilien

2023 gab es außerdem im Nordwesten von Brasilien eine Hitzewelle und dadurch extreme Dürre. Der Amazonas und seine Nebenflüsse fielen im Oktober auf historisch niedrige Wasserstände. Und das, obwohl zu dieser Zeit gerade Regenzeit sein sollte. Das noch vorhandene Wasser wurde so warm, dass Fische starben. Auch Delfine überlebten das warme Wasser nicht. Man fand mehr als 200 tote Delfine im Tefé-See (Lago Tefé). Seit Beginn der Aufzeichnungen war es im Amazonas-Gebiet noch nie so trocken wie 2023.

Viele Dörfer, die nur über den Fluss zu erreichen sind, waren durch die niedrigen Pegelstände von der Außenwelt abgeschnitten. Der Zugang zu Trinkwasser war erschwert. Die Menschen konnten keine Lebensmittel mehr kaufen. Kinder konnten nicht mehr in die Schule gehen.

Seit Jahrzehnten ist hier ein Trend zu beobachten: Das Niedrigwasser sinkt in der Trockenzeit, das Hochwasser steigt in der Regenzeit. Das Wetter wird also extremer. Klimaforscher haben ausgerechnet, dass die Wahrscheinlichkeit von solch geringen Niederschlägen wie 2023 durch den Klimawandel 10 Mal höher ist als zuvor.

Folgen des Klimawandels in Brasilien

Wenn es sehr trocken ist, kommt es zu Dürren. Dann wird nicht nur das Trinkwasser knapp, wenn die Hitzewelle andauert. Auch in der Landwirtschaft kommt es dann zu Problemen. Die Ernten fallen kleiner oder ganz aus.

Auch ist die Energieversorgung gefährdet, denn wenn die Flüsse austrocknen, funktioniert die Stromerzeugung mit Wasserkraft nicht mehr. Mit Wasserkraft wird aber der Großteil des Stroms in Brasilien produziert.

Ein weiteres Problem bei langer Trockenheit sind Waldbrände, die dann vermehrt entstehen. Die zerstören den Regenwald weiter, neben der Abholzung durch Menschen, die hier Land gewinnen wollen.

An den Küsten von Brasilien steigen die Meeresspiegel. Dort richten außerdem Stürme große Schäden an. Das ist schon jetzt so, wird aber in Zukunft noch viel mehr werden.

Eine weitere Folge ist die Klimaflucht. Wer es sich irgendwie leisten kann, flieht vor den Überschwemmungen. 2023 belegte Brasilien Platz 7 unter den Ländern mit den meisten Binnenflüchtlingen aufgrund von Naturkatastrophen. Studien ergaben, dass 1900 Städte in Brasilien durch den Klimawandel bedroht sind. Drei Millionen Menschen könnten in den nächsten Jahren zu Klimaflüchtlingen werden.
 

Was tut Brasilien für den Klimaschutz?

2016 hat Brasilien das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Bis 2025 will Brasilien den Ausstoß von Treibhausgasen um 37 Prozent senken und bis 2030 um 50 Prozent. Bis 2050 will das Land klimaneutral werden.

Um das zu erreichen, braucht es ein Bündel an Maßnahmen. Dazu gehört auch, die Entwaldung des brasilianischen Regenwaldes zu stoppen, der eine riesige Menge an CO2 bindet. Doch der Regenwald ist gefährdet. Goldgräber, Landräuber und Holzdiebe roden immer wieder Bäume. Darum muss der Regenwald besser geschützt werden. Seit Lula das Silva seit 2023 erneut Präsident von Brasilien ist, wurde die illegale Abholzung zurückgedrängt. Bis 2030 soll sie ganz gestoppt werden.

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letzte Aktualisierung am 30.07.2024