Brasilien
Einwohner von Brasilien
Mehr als 210 Millionen Menschen sind Einwohner von Brasilien: die Brasilianer. Von allen Ländern der Erde hat Brasilien die siebtgrößte Bevölkerung. In Südamerika ist es das Land mit den meisten Einwohnern. Die Bevölkerung von Brasilien wächst jährlich weiter, um etwa 0,6 Prozent.
Viele Brasilianer sind Nachkommen von Menschen, die aus Europa hierher kamen, zunächst vor allem aus Portugal, später aber auch aus Italien, Deutschland, Spanien, der Ukraine oder Polen.
8 Prozent sind Schwarze. Sie sind Nachfahren von Sklaven, die bis 1888 aus Afrika hergebracht wurden. Diese Afrobrasilianer leben vor allem im Nordosten des Landes. Ein Prozent sind asiatischer Herkunft. Ihre Vorfahren kamen im 19. Jahrhundert vor allem aus Japan, Korea, dem Libanon oder Syrien nach Brasilien.
Wo leben die Brasilianer?
88 Prozent der Brasilianer leben in Städten. Die Städte wachsen schnell. In den Randgebieten bilden sich Armensiedlungen, zunächst ohne Strom und Wasserleitungen. Die Menschen leben in selbst gezimmerten Hütten und Blechblechhäuschen. Diese Siedlungen nennt man in Brasilien Favelas.
Die große Mehrheit der Brasilianer lebt im Osten und Süden des Landes. Dort liegen auch die meisten Städte. Im Regenwald hingegen leben kaum Menschen.
Bevölkerung von Brasilien in Zahlen
- Kinder: Jede Frau in Brasilien bekommt im Durchschnitt knapp zwei Kinder, rechnerisch sind es 1,75. Bis zu den 1960er Jahren wuchs die Bevölkerung Brasiliens sehr stark. Inzwischen hat sich das umgedreht und die Bevölkerung wird älter werden. Ein Wachstum gibt es aber immer noch.
- Stadt und Land: 88 Prozent der Brasilianer leben in der Stadt, 12 Prozent auf dem Land.
- Religion: 65 Prozent der Brasilianer sind Katholiken, 22 Prozent sind Protestanten. Die Mehrheit gehört also einer christlichen Kirche an.
Wer lebte zuerst in Brasilien?
Bevor die Europäer kamen, lebten in Brasilien verschiedene indigene Völker. Zu dieser ursprünglichen Bevölkerung zählen heute nur noch 0,1 bis 0,2 Prozent der Menschen. Die meisten leben in Reservaten im Amazonasgebiet. Der Regenwald aber ist durch Abholzung bedroht und Firmen, die hier nach Bodenschätzen suchen, zerstören die Umwelt, die die Lebensgrundlage der Bewohner ist. Auch durch die staatlich geplante Umsiedlung der vielen besitzlosen Landarbeiter werden viele Indios verdrängt. Sie ziehen deshalb häufig in die Städte, wo aber ihre Kultur mehr und mehr verloren geht.
Insgesamt gibt es mehr als 200 indigene Völker in Brasilien! Das größte indigene Volk in Brasilien stellen die Guaraní dar, die auch in Paraguay, Argentinien, Uruguay und Bolivien wohnen. In Brasilien leben sie im Süden und Südwesten. Weitere größere Gruppen sind zum Beispiel die Kaingang, die Ticuna oder die Terena.
Was sind isolierte Völker?
Doch es gibt auch noch indigene Völker, die den Kontakt zur restlichen Welt komplett vermeiden. Mindestens 40, wahrscheinlich mehr als 70, solcher "isolierter Völker" gibt es noch in Brasilien. Manche Gruppen bestehen aus nur 50 Menschen, andere aus 50 bis maximal rund 400 Personen.
Die isolierten Völker wohnen in weit abgelegenen Gebieten im Amazonas-Regenwald. So schützen sie sich vor Krankheiten wie Grippe oder Masern, gegen die sie keine Abwehrkräfte besitzen und an denen schnell viele von ihnen sterben können. Außerdem können sie so aber auch ihre alten Traditionen bewahren.
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