Guyana
Dreimal Guayana
Briten, Holländer und Franzosen stritten im 17. Jahrhundert um das Gebiet im nördlichen Südamerika, das die Ureinwohner Guyana getauft hatten. Was einst historisch und geografisch eine Einheit war, wurde nun aufgeteilt. Später wurde aus Britisch-Guayana der heutige Staat Guyana, aus Niederländisch-Guayana wurde Suriname und Französisch-Guayana blieb bis heute zu Frankreich gehörig und somit auch Teil der Europäischen Union.
Wo liegt Guyana?
Guyana ist ein Land in Südamerika. Es liegt zwischen Venezuela im Westen und Suriname im Osten. Der Südwesten und der Süden grenzen an Brasilien. Im Norden liegt Guyana an der Atlantikküste. In Südamerika ist Guyana das drittkleinste Land nach Suriname und Uruguay.
Obwohl Guyana geografisch zu Südamerika gehört, ähnelt die Kultur des Landes mehr der der Westindischen Inseln wie Trinidad und Tobago oder Barbados. Guyana wird darum meist zu den karibischen Ländern gezählt.
Bergland von Guayana
Zwischen 1814 und 1966 war Guyana britische Kolonie unter dem Namen Britisch-Guayana. Zuvor hatte es auch schon zu den Niederlanden gehört. Guyana ist durch seine Vergangenheit das einzige englischsprachige Land in Südamerika, Englisch ist hier Amtssprache. Die meisten Einwohner sprechen allerdings eine Kreolsprache, die auf dem Englischen beruht.
Die gesamte Region ist also das Bergland von Guayana. Britisch-Guayana wurde nach seiner Unabhängigkeit Guyana genannt. Guayana hatten schon die indigenen Völker das Land getauft: Es bedeutet "Land der vielen Wasser". Jedoch gehörten zur Region Guayana auch Suriname, Französisch Guayana und Teile von Venezuela und Brasilien, wie du auf der Karte sehen kannst. Zur Unterscheidung vom Land (Guyana) und der Region (Guayana) fügt man für die Region im Deutschen ein a ein.
Landschaft in Guyana
Man kann in Guyana drei Landschaften unterscheiden. Fruchtbares Marsch- und Sumpfland gibt es direkt an der Küste. Das Land ist flach. Hier leben die meisten der 800.000 Einwohner des Landes. Auch die Hauptstadt Georgetown liegt hier. Die Fläche umfasst 5 Prozent des Landes, aber 90 Prozent aller Guyaner leben hier. An der Küste besteht die Gefahr von Überflutungen.
Diesem Flachland schließt sich eine etwas hügelige, sandige Region an. Dieser Sandgürtel ist 150 bis 250 Kilometer breit. Hier wächst Hartholzwald und hier lagern die meisten Bodenschätze des Landes wie Bauxit, Gold und Diamanten.
Der gesamte Rest des Landes wird vom Hochland eingenommen. Hier in der Mitte und im Süden von Guyana wächst Regenwald, der insgesamt 85 Prozent der Landesfläche einnimmt. Typisch für den westlichen Bereich, das Bergland von Guyana, sind die Tepuis.
Was ist ein Tepui?
Die Tepuis sind Tafelberge, die sich mit ihren steilen Wänden hoch über den Regenwald erheben. Tepuis sind durch Erosion entstanden. Sie bestehen aus Sandstein, der im Laufe der Zeit abgetragen wurde und senkrechte Wände hinterließ. Die Hochflächen sind oft nur durch die Luft zu erreichen. Man findet Tepuis nur in Guyana, Venezuela und Brasilien. Es gibt über 100 Tepuis.
Guyanas höchster Berg ist ein solcher Tafelberg, der Roraima-Tepui mit 2810 Metern Höhe. Er ist der höchste Tafelberg der Welt - und der höchste Berg von Guyana.
Er liegt in den Pacaraima-Bergen. Dort fällt der beeindruckende Kaieteur-Wasserfall in einer einzigen Fallstufe 226 Meter in die Tiefe – und das über eine Breite von fast 100 Metern.
Zum Hochland gehört auch die Rupununi-Savanne im Südwesten des Landes, an der Grenze zu Venezuela und Brasilien. Die Kanuku-Berge teilen die Savanne in einen nördlichen und einen südlichen Bereich.
Flüsse in Guyana
Im Hochland von Guyana entspringen mehrere Flüsse, die von dort zum Atlantik fließen. Der längste unter ihnen ist der Essequibo. Er ist 1010 Kilometer lang und mündet in einem Delta ins Meer. In der Mündung liegen Hunderte von Inseln.
Die größten von diesen Inseln sind die Hogg-Insel mit 250 Einwohnern, Wakenaam mit 10.000 Bewohnern und die Leguan-Insel mit 4200 Einwohnern.
Weitere große Flüsse sind der Corantijn (724 Kilometer) an der Grenze zu Suriname und der Berbice (595 Kilometer ).
Grenzstreitigkeiten mit Venezuela und Suriname
Das ganze westliche Gebiet von Guyana bis zum Fluss Essequibo, Guayana Esequiba genannt, wird bis heute von Venezuela beansprucht. 1899 wurde es Großbritannien in einem Schiedsspruch zugesprochen, 1963 wurde Guyana unabhängig. Venezuela erkennt das aber bis heute nicht an.
Auf der anderen Landesseite beansprucht Suriname ein Gebiet westlich des Corantijn-Flusses.
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