Kolumbiens Flagge Kolumbien

Indigene Völker - frühe Geschichte von Kolumbien

Schon 10.000 v. Chr. war das Gebiet des heutigen Kolumbien besiedelt. Über Zentralamerika kamen die ersten Jäger und Sammler hierher. Ab 5000 v. Chr. wurden die Menschen sesshaft. Es bildeten sich indigene Volksgruppen. Unter ihnen waren die Tairona im Norden, die Zenú an der westlichen Karibikküste, die Muisca im mittleren Hochland der östlichen Kordillere und die Quimbaya in der westlichen Kordillere. Die Quimbaya stellten herausragende Gegenstände aus Gold her.

In der Kultur von San Agustín wurden große Steinskulpturen hergestellt. Wenig weiß man über die Kultur von Tierradentro. Ihre Bewohner schufen in Felsen gehauene Grabkammern, die mit geometrischen Mustern bemalt wurden. Wo welche Völker lebten, kannst du auf der Karte sehen.

War Kolumbus in Kolumbien?

Kolumbus war nie in Kolumbien! Obwohl das Land ihm zu Ehren Kolumbien genannt wurde, hat Christoph Kolumbus nie einen Fuß in das Land gesetzt.

Erste Europäer (ab 1499)

Der erste Europäer, der ins Gebiet des heutigen Kolumbiens kam, war 1499 Alonso de Ojeda. Begleitet wurde er von Amerigo Vespucci, nach dessen Vorname der ganze Kontinent benannt wurde, und Juan de la Cosa. Sie landeten auf der Halbinsel Guajira, als sie die Karibikküste entlang segelten. Plündernd erkundeten sie das Küstenland und raubten Gold, Perlen und Einheimische. Bei einer weiteren Seereise 1500 schloss sich Juan de la Cosa seinem Landsmann Rodrigo de Bastidas an.

Eldorado

An Kolumbien hatten die spanischen Eroberer besonderes Interesse, denn hier sollte das sagenhafte Goldland Eldorado liegen. Später vermutete man es auch an anderen Orten. Die Legende stammt von den Muisca-Indios. In einem Bergsee bei Bogotá soll jedem neuen Herrscher ein Floss voll mit Gold geopfert worden sein. Etwas Gold hat man tatsächlich darin gefunden, aber wesentlich weniger als erhofft.

Santa Marta wurde 1525 und Cartagena 1533 zu ersten Stützpunkten der Spanier an der Karibikküste. Gold und Smaragde lockte weitere Konquistadoren an, zum Beispiel Sebastián de Belalcázar. Er rückte vom heutigen Ecuador, also von Süden, nach Kolumbien vor, und gründete 1537 die Stadt Popayán. Gonzalo Jiménez de Quesada besiegte 1538 das Volk der Chibcha und gründete Bogotá.

Spanische Kolonie (1542-1810)

Bald darauf, 1542, gründeten die Spanier ihre Kolonie, das Vizekönigreich Peru, das fast ganz Südamerika umfasste. 1717 wurde es geteilt. Der nördliche Bereich wurde zum Vizekönigreich Neugranada (1717-1810). Es umfasste die heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Panama und Ecuador.

Hauptstadt der Kolonie war zunächst Cartagena de Indias, später dann Bogotá. Die Spanier ließen die Indios in ihren Goldminen schuften, wo viele an Erschöpfung starben. Viele andere starben an den Krankheiten, die die Europäer einschleppten.

Erste Republik Kolumbien (1810-1819)

Angeführt von Simón Bolívar erklärte sich ein Land nach dem anderen in Südamerika für unabhängig. 1810 erklärte auch Kolumbien sich für unabhängig. Das heutige Panama gehörte damals noch dazu.

Allerdings wollte Spanien die Unabhängigkeit nicht anerkennen und es kam über mehrere Jahre zu Kämpfen. Schließlich aber war man siegreich.

Großkolumbien (1819-1830)

Simón Bolívar vereinte nach dem Sieg über Spanien das Gebiet, das heute die Staaten Panama, Kolumbien, Venezuela und Ecuador umfasst (sowie Teile Perus und Guyanas). Es wurde Republik Kolumbien genannt, wird aber zur Unterscheidung des heutigen Staates Großkolumbien genannt.

Bolívar wurde 1821 Präsident der Republik, hielt sich aber kaum dort auf, weil er in Peru um die Unabhängigkeit kämpfte.

1830, kurz nach Bolívars Tod, zerfiel Großkolumbien. Venezuela und Ecuador spalteten sich ab. Kolumbien und Panama bildeten nun die Republik Neugranada. Panama war zwar 1830 für ein Jahr unabhängig, schloss sich dann aber wieder Neugranada an.

Neugranada (1831-1858) und Granada-Konföderation (1858-1863)

In der neuen Republik waren sich Anhänger der Konservativen und der Liberalen uneins. Die einen wollten einen starken Zentralstaat, die anderen einen Bundesstaat. Die Liberalen setzten sich durch und gründeten 1858 die Granada-Konföderation. 1863 gab es eine neue Verfassung und das Land wurde zu den Vereinigten Staaten von Kolumbien.

Von den Vereinigte Staaten von Kolumbien (1863-1886) zur Republik Kolumbien (ab 1886)

Der Bundesstaat hatte bis 1886 Bestand. Dann setzten sich die Konservativen unter dem 1884 gewählten Präsidenten Rafael Núñez durch. Es gab wieder eine neue Verfassung. Kolumbien wurde nun wieder zentralistisch regiert.

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letzte Aktualisierung am 29.07.2023