Äquatorialguinea
Geschichte von Äquatorialguinea: erste Bewohner
Zu Äquatorialguinea gehören heute drei Landesteile: das Festland, die Insel Bioko vor der Küste Kameruns und die Insel Annobón vor der Küste Gabuns. Auf dem Festland lebten ursprünglich Völker von kleinem Wuchs wie die Baka. Ab dem 17. Jahrhundert wurden sie von Bantuvölkern fast völlig verdrängt. Zunächst kamen Ndowe, Bujeba, Balengue und Benga, dann die Fang.
Bioko wurde zwischen 700 und 1000 n. Chr. vom Festland aus besiedelt. Die beherrschende Volksgruppe wurden hier die Bubi. Annobón hingegen war bis 1473, als die ersten Europäer hier landeten, unbewohnt.
Äquatorialguinea als portugiesische und spanische Kolonie
1471 landeten der portugiesische Seefahrer Fernando Póo auf der Insel Bioko. Drei Jahre später nahm Portugal die Insel in Besitz. Später wurde sie dann nach Fernando Póo benannt. Das Volk der Bubi, das hier lebte, zog sich ins Landesinnere zurück - besonders als man hier Jagd auf Sklaven machte.
Am 1. Januar 1473 kamen weitere Portugiesen nach Annobón. Diese Insel erhielt ihren Namen durch den Neujahrsgruß "Ano bom". Sie besiedelten die zuvor unbewohnte Insel mit Menschen aus Angola, die sie über Sao Tomé herbrachten.
1778 trat Portugal im Vertrag von Ildefonso seine Kolonie an Spanien ab (Spanien verzichtete dafür auf Gebiete in Brasilien). Dadurch wurde "Spanisch-Guinea" zur einzigen spanischen Kolonie in Afrika südlich der Sahara. Zusammen mit Bioko und Annobón gehörte das Festland Mbini nun zur spanischen Kolonie "Spanische Gebiete am Golf von Guinea". Sie wurde auch Spanisch-Guinea genannt.
Auf Bioko wurden nun Plantagen für Kakao und Kaffee angelegt. Zwischen 1817 und 1843 war die Insel an Großbritannien verpachtet mit dem Ziel, den Sklavenhandel zu bekämpfen. Erst 1926 war auch das Innere der Festlandregion besiedelt. Ab etwa 1950 mehrte sich der Ruf nach Unabhängigkeit. 1963 gewährte Spanien seiner Kolonie die Selbstverwaltung.
Unabhängigkeit von Äquatorialguinea und Diktatur von Nguema
1968 entließ Spanien seine Kolonie in die Unabhängigkeit. Erster Präsident des Landes wurde Francisco Macías Nguema. Er errichtete eine furchtbare Schreckensherrschaft. Nguema ließ nur noch eine Partei zu und ernannte sich zum Präsidenten auf Lebenszeit. Wichtige Posten wurden mit seinen Verwandten besetzt. Die Insel Fernando Póo benannte er 1973 in Macías Nguema Byogo um.
Spanier, die noch im Land lebten, wurden vertrieben, politische Gegner ermordet. Besonders das Volk der Bubi wurde verfolgt. Wer nicht hingerichtet wurde, floh außer Landes. Die Wirtschaft brach zusammen, weil es keine Arbeitskräfte mehr gab. Daraufhin führte Nguema Zwangsarbeit ein. Die Versorgung mit Lebensmitteln brach ebenfalls zusammen.
Präsident von Äquatorialguinea seit 1979: Teodoro Obiang
1979 kam es zu einem Putsch gegen Macías Nguema, angeführt von seinem Neffen Teodoro Obiang. Sein vollständiger Name lautet Teodoro Obiang Nguema Mbasogo. Macías Nguema wurde hingerichtet. Im gleichen Jahr erhielt die Insel Bioko ihren bis heute gültigen Namen.
Der neue Machthaber Teodoro Obiang aber änderte wenig. Politische Gegner wurden weiterhin verfolgt. Aus der alten Einheitspartei wurde eine neue. Obiang setzte zwei neue Verfassungen ein.
Wirtschaftlich ging es mit der Entdeckung des Erdöls ab Mitte der 1990er Jahre steil bergauf. Davon profitiert durch Korruption vor allem der Präsident selbst. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Armut. Ein Umsturzversuch von 2004 scheiterte.
2002, 2009, 2016 und 2022 wurde Obiang in seinem Amt bestätigt. Sein Sohn Teodorín Obiang (Teodoro Nguema Obiang Mangue) ist Vizepräsident von Äquatorialguinea. Er gilt als Nachfolger seines Vaters.