Guinea-Bissau
Geschichte von Guinea-Bissau seit der Unabhängigkeit
Erster Präsident von Guinea-Bissau wurde Luís Cabral (Halbbruder von Amílcar Cabral). Die PAIGC war die einzige zugelassene Partei im Land. Der Aufbau eines sozialistischen Staates begann.
João Bernardo Vieira
1980 wurde Cabral bei einem Militärputsch durch João Bernardo Vieira (Premierminister seit 1978) gestürzt. Die bis zu dieser Zeit geplante Vereinigung von Guinea-Bissau mit Kap Verde wurde nun aufgegeben. 1984 wurde eine neue Verfassung verabschiedet.
Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Auflösung des Ostblocks löste sich Guinea-Bissau von seiner bisherigen Wirtschaftspolitik. Ab 1991 waren weitere Parteien erlaubt. Die Wahlen 1994 gewann Vieira.
Bürgerkrieg in Guinea-Bissau 1998/99
1998 rebellierte die Armee gegen Vieira, es kam zum Bürgerkrieg in Guinea-Bissau. Viele Menschen starben, andere flohen und lebten dann in Lagern außerhalb von Bissau. Häuser und Straßen wurden zerstört. Die schon zuvor sozial und wirtschaftlich schwierige Lage verschlimmerte sich durch den Bürgerkrieg noch einmal. Im Mai 1999 wurde Vieira gestürzt.
Wahlen brachten schließlich im Jahr 2000 Kumba Ialá an die Spitze des Staates. Der wurde 2003 gestürzt.
Übergangsregierungen nahmen ihre Arbeit auf. Von 2003 bis 2005 war Henrique Pereira Rosa Staatspräsident.
Drogenhandel in Guinea-Bissau
Ein großes Problem in Guinea-Bissau ist der Drogenhandel. Drogenhändler aus Lateinamerika nutzten das Land, um insbesondere Kokain nach Europa zu schleusen.
Zwischen 2004 und 2007 war Guinea-Bissau ein Drehkreuz für den Schmuggel, dann nahm der Drogenhandel ab, um ab 2012 wieder zuzunehmen.
Politik in Guinea-Bissau seit 2005
Zu den Präsidentschaftswahlen 2005 trat neben anderen Kandidaten auch Vieira wieder an und wurde gewählt. Die Lage blieb instabil, es gab Putschversuche und Morde. Am 2. Mai 2009 wurde Vieira von Militärs ermordet.
Malam Bacai Sanha wurde nun Präsident. Einen Putschversuch 2011 konnte er abwenden. Er war aber gesundheitlich angeschlagen und starb bei einem Krankenhausaufenthalt in Frankreich im Jahr 2012.
Manuel Serifo Nhamadjo wurde nach einem weiteren Militärputsch Übergangspräsident. Am 23. Juni 2014 wurde José Mário Vaz zum neuen Präsidenten gewählt.
Im Februar 2020 wurde Umaro Sissoco Embaló Präsident von Guinea-Bissau. Er gewann im zweiten Wahlgang, obwohl er im ersten Wahlging hinter seinem Konkurrenten Preira gelegen hatte. Er vereidigte sich selbst gegen den Willen des Parlaments. Er ist nach wie vor umstritten, ebenso wie der von ihm ernannte Premierminister. Ein Putsch 2022 gegen ihn wurde abgewendet.