Togo
Kinderhandel und Kinderarbeit in Togo
Ein großes Problem in Togo ist die Kinderarbeit. Schlimm genug ist es, wenn Eltern ihre Kinder dazu zwingen, auf dem Feld oder beim Hüten des Viehs zu helfen, sodass diese nicht zur Schule gehen können. Es gibt auch Kinder, die arbeiten müssen und trotzdem noch zur Schule gehen. Doch wie soll man so lernen? Die Kinder fehlen auch immer wieder, zum Beispiel in der Erntezeit. Und schlimm ist es natürlich auch, wenn ein Kind Waise wird, also keine Eltern mehr hat, und sich nun selbst durchbringen muss.
Doch noch schlimmer ist es, wenn Kinder verkauft werden, um auf Plantagen zu schuften. Menschenhändler kaufen den Eltern ihre Kinder für wenig Geld ab und versprechen, dass ihre Kinder es gut haben werden. Doch das ist gelogen. Die Kinder werden als Zwangsarbeiter eingesetzt. Oft werden sie in eines der Nachbarländer verschleppt, zum Beispiel nach Nigeria, Benin, Kamerun, Liberia oder Gabun. Man schätzt, dass mehr als 300.000 Kinder aus Togo im Alter zwischen fünf und 15 Jahren in anderen Ländern ausgebeutet werden. Etwa 39 Prozent beträgt die Anzahl arbeitender Kinder in Togo.
Weitere Informationen über Kinderarbeit und was du tun kannst, bekommst auch in diesem ausführlichen Artikel zum Thema Kinderarbeit auf Helles Köpfchen.
Krank und ohne sauberes Wasser
In Togo sterben viel mehr Kinder als bei uns schon als Babys oder Kleinkinder. Von 100 Neugeborenen sterben mehr als zwei (statistisch 2,5), von 100 Einjährigen fast fünf (4,6) und von 100 Fünfjährigen fast sieben (6,7)! Das hat viele Gründe: Viele Menschen sind arm und haben nicht genug zu essen.
Nicht alle haben sauberes Trinkwasser. Fließendes Wasser gibt es in den Dörfern kaum. Ist ein Brunnen vorhanden, der Wasser aus der Tiefe hochpumpt, können sich die Menschen glücklich schätzen. Sonst muss man sich das Wasser nämlich aus irgendwelchen Tümpeln herbeischaffen, deren Wasser dann krank macht.
Oft sind auch die Pumpen kaputt und dann kann sie niemand wieder in Gang setzen. Sie wurden von Hilfsorganisationen angelegt, aber niemand hat der Bevölkerung gezeigt, wie sie funktionieren und wie man sie eben wieder repariert.
Die Gesundheitsversorgung ist ebenfalls nicht so gut. Viele stecken sich mit Krankheiten an, die nicht oder schlecht behandelt werden. Das sind insbesondere Malaria, Durchfall und Lungenentzündung. An solchen Krankheiten sterben auch die Erwachsenen. Ihre Kinder werden dann zu Waisen. Es gibt allein 54.000 Kinder, deren Eltern an AIDS gestorben sind. Wer krank ist und zu einem Arzt geht, muss die Behandlung selbst bezahlen.
Kinderheirat
Ein weiteres Problem ist, dass vor allem Mädchen schon verheiratet sind, ehe sie 15 Jahre alt sind. In Togo betrifft das sechs von 100 Mädchen. Bei denjenigen, die schon mit 18 Jahren verheiratet waren, beträgt der Anteil dann sogar schon 25 Prozent.
Evala
Jedes Jahr im Juli veranstalten die Kabiyé in Togo ein Fest. Sie stellen die zweitgrößte Volksgruppe im Land und leben vor allem in der Mitte und im Norden des Landes. Das Fest heißt Evala. Es ist eine Feier, bei der die Jungen in den Kreis der Männer aufgenommen werden.
Zu dieser Aufnahme bei den Erwachsenen gehören mehrere Stationen. Zuerst müssen die jungen Männer mehrere Aufgaben bewältigen. Dazu gehen sie auf eine rituelle Wanderung.
Dann kommt Evala und die Jungen nehmen an Ringkämpfen teil. Sie fechten hier einen Kampf um die Ehre ihres Familiennamens aus. Zu Evala kommen immer viele Besucher. Der Abschluss der Initiation ist die Beschneidung.
Auch für die Mädchen gibt es ein solches Aufnahmeritual in den Kreis der Frauen. Es findet im August statt und heißt Akpéma.