Kambodschas Flagge Kambodscha

Der Alltag der Mönche

Kindermönche

In Kambodscha folgen die meisten Menschen den Lehren Buddhas. Und nach der buddhistischen Tradition sollte jeder einmal in seinem Leben erfahren, wie Mönche so leben. Als besten Zeitpunkt sieht man die Zeit nach der Schule und vor dem Eintritt ins Berufsleben an. Für die Familie ist es sehr ehrenvoll, wenn ihre Söhne, wenn auch nur für kurze Zeit, in ein Kloster eintreten und wie die Mönche leben. Ein Teil der Verdienste des Mönchs ist nämlich auf die Eltern übertragbar. Für viele arme Familien ist der Eintritt ins Kloster die einzige Möglichkeit, ihren Söhnen ein wenig Schulbildung mit auf den Weg zu geben. Dort lernen sie nicht nur die buddhistischen Lehren, sondern auch Naturwissenschaften, Mathe und Englisch. Hier treten sogar schon Zehnjährige ins Kloster ein. Die Kinder besuchen das Kloster wenige Monate, der Zeitraum kann sich aber auch über mehrere Jahre ausdehnen.

An dem Tag, an dem die jungen Männer ins Kloster eintreten, wird dies mit einem großen Fest gefeiert. Dazu gehört auch das Scheren der Haare und der Augenbrauen. Wenn du Fotos von Mönchen siehst, so tragen diese immer fast eine Glatze. Dieses Ritual zeigt, dass sich der Mönch von allem Weltlichen abwendet und dazu gehört die Eitelkeit.

Es ist aber keine Schande, wieder aus dem Kloster auszutreten. Die Kambodschaner glauben, dass das erworbene Wissen und die Erfahrungen des Klosterlebens junge Menschen auch auf ihrem weiteren Lebensweg positiv prägen. Wer einmal Mönch war, genießt in der Gesellschaft hohes Ansehen.

Das Mönchsleben ist kein Zuckerschlecken

Doch man muss sich den strengen Regeln des Klosterlebens fügen und das ist gar nicht so einfach. So dürfen Mönche nur einmal am Tag essen und nach zwölf Uhr nur noch trinken und nichts mehr essen. Insgesamt gibt es 227 Regeln. Einige davon sind: nicht lügen oder stehlen, in keinem weichen Bett schlafen, keinen Schmuck tragen, nicht tanzen, keine Musik hören, nichts zu besitzen mit Ausnahme seiner Kleider usw. Mönche müssen schon früh aufstehen. Sie sammeln Almosen, beten und essen zu Mittag. Den Rest des Tages müssen sie lernen oder religiöse Texte lesen oder wichtige Arbeiten im Kloster erledigen.

Und die Mädchen?

Gehen Mädchen auch in ein Kloster oder dürfen sie das gar nicht? Buddha erlaubte zwar auch die Gründung von Nonnenklöstern, war aber der Meinung, dass das Leben im Kloster für Frauen zu hart sei. So sind Frauen im Kloster eher die Ausnahme als die Regel. Es gibt sie aber auch, manchmal verbringen auch Frauen im Alter ihr Leben im Kloster. Zu erkennen sind sie dann an den weißen Kleidern, die sie tragen.

letzte Aktualisierung am 11.01.2021