Samoas Flagge Samoa

Die ersten Deutschen

Auch die Deutschen entdeckten die Inseln für sich und gründeten etwa Mitte des 19. Jahrhunderts eine Handelsgesellschaft. Es wurden erste Plantagen auf den Inseln errichtet. Man erkannte im Deutschen Reich, dass der Handel mit den Inseln ein durchaus gewinnbringendes Geschäft sein konnte. Doch Briten und Amerikaner hatten ebenso Interesse, so dass es zur Konkurrenz zwischen den Mächten kam.

Nach langjährigen Streitigkeiten kam es 1889 zum Berliner Samoa-Abkommen. Samoa wurde ein unabhängiges Königreich, das allerdings unter dem Protektorat der drei Länder stand. Aber der Frieden währte nicht lange und 1899 teilte man Samoa auf. Der westliche Teil kam zum Deutschen Reich, der östliche Teil zu den USA. Später hieß dieser Teil dann "Amerikanisch-Samoa" und gehört auch heute noch zu den USA. Großbritannien erhielt als Ausgleich andere Inseln im Pazifik.

Deutsch-Samoa

Von 1900 bis 1914 zählte der heutige Staat Samoa zu den deutschen Kolonien. Der Gouverneur der Inseln hieß Wilhelm Solf.

Solfs Kolonialpolitik kann man als "gemäßigt" umschreiben. Im Gegensatz zu den deutschen Siedlern, die gerne die einheimische Bevölkerung als unbezahlte Arbeiter auf den Plantagen gesehen hätte, gestand der Gouverneur der Bevölkerung Freiheiten zu, die es in anderen Kolonien so nicht gab.

Für die Arbeit auf den Feldern holte man sich chinesische Arbeiter, deren Behandlung allerdings zu wünschen übrig ließ. Solf baute die Infrastruktur aus, errichtete Schulen, die alle Kinder besuchen konnten, und kümmerte sich um das Sozialwesen.

Deshalb ist der Blick auf die Kolonialzeit der Deutschen heute nicht nur negativ. Doch insgesamt gibt es nicht mehr viele Zeugnisse dieser 14 Jahre, bis auf einige deutsche Namen und wenige Gebäude aus der kolonialen Zeit.

Vom Ersten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde der westliche Teil von Samoa durch Neuseeland besetzt und ab 1920 als Völkerbundmandat verwaltet. Hierbei wurden die Bewohner oftmals brutal unterdrückt. Die schon unter der deutschen Herrschaft entstandene Unabhängigkeitsbewegung bekam immer mehr Zulauf.

Doch erst 1962 wurde Westsamoa unabhängig. Zwei Stammeshäuptlinge riefen sich zu gemeinsamen Staatsoberhäuptern einer parlamentarischen Häuptlingsherrschaft aus. Damit war Samoa der erste polynesische Staat, der seine Unabhängigkeit erhielt.

Das Staatsoberhaupt wird mittlerweile alle fünf Jahre gewählt und seit 1970 ist Samoa auch Mitglied des Commonwealth of Nations. Aus Westsamoa wurde 1997 der Staat Samoa, während Amerikanisch-Samoa weiter zu den USA gehört. Samoa liegt übrigens auf der westlichen Seite der Datumsgrenze. Damit gehört es zur Zeitzone Neuseelands, mit dem es engere politische Beziehungen gibt und mit dem es Handel treibt.

letzte Aktualisierung am 18.01.2021