Griechenlands Flagge Griechenland

Der Zypernkonflikt

Ein immer wieder auftauchender Streitpunkt zwischen der Türkei und Griechenland ist die Insel Zypern. Zypern wechselte die "Besitzer". Mal gehörte die Insel zu Großbritannien, dann zu Griechenland und auch immer mal wieder zu der Türkei. In den 1950er Jahren gab es erste Bestrebungen, die Insel unabhängig zu machen. 1960 wurde dann tatsächlich die Unabhängigkeit erklärt und Zypern zum Inselstaat.

Doch die Bewohner waren weiterhin zum Teil Türken und zum Teil Griechen. Einige davon wollten Zypern dem ursprünglichen Heimatland zuordnen und die nationalen Bestrebungen sorgten für jede Menge Streit. Sowohl die türkische als auch die griechische Regierung unterstützten jeweils ihre Volksvertreter auf Zypern. Dabei ging und geht es nicht nur um politische Interessen, sondern auch um wirtschaftliche, denn im Meer um Zypern liegen jede Menge wertvolle Bodenschätze.  Wenn du noch mehr über Zypern und die Geschichte Zyperns erfahren willst, kannst du das nachlesen.

Die UN und vor allem Großbritannien verhinderten eine totale Eskalation des Konflikts, konnten jedoch auch keinen Frieden herbeiführen. 1974 wurde ein Teil Zyperns von türkischen Zyprioten erobert. Sie vertrieben die griechischen Zyprioten und schafften es, dass der damalige Staatspräsident Denktasch die Region für unabhängig erklärte. Von griechischer Seite wurde das allerdings nie anerkannt.

So entstanden zwei voneinander abgegrenzte Teile Zyperns. Dieser Zustand hält bis heute an. Frieden herrscht noch nicht und es gibt immer noch UN-Soldaten auf Zypern, die bemüht sind, eine Eskalation zu vermeiden. Weitere Informationen erhältst du unter Geschichte Zypern.

Griechenland in der Schuldenkrise

Zündstoff in Griechenland war in den 1980er und 1990er Jahren neben dem Zypernkonflikt auch der in den Nachbarländern anhaltende Jugoslawienkrieg. Auch mit der Türkei kam es weiterhin zu Streitigkeiten. Durch diplomatische Bemühungen sind dahingehend allerdings Verbesserungen zu bemerken. Die beiden Länder versuchten sich durch gegenseitige Staatsbesuche, vor allem zu Beginn des 21. Jahrhunderts, anzunähern.

Politische Fortschritte werden allerdings inzwischen von extremen wirtschaftlichen Problemen überschattet, denn Griechenland befindet sich in einer Schuldenkrise. Die EU unterstützt das Land enorm und auch Deutschland zahlte und zahlt viel Geld zur Schuldenüberwindung nach Griechenland, was hier stark diskutiert wird. In Griechenland wurde gleichzeitig versucht, ein Sparprogramm durchzusetzen, was in der Bevölkerung auf großen Widerstand stieß.

Der damalige Staatschef Papandreou wurde immer unbeliebter und 2011 durch eine Übergangsregierung ersetzt. Im Juni 2012 wurden Neuwahlen durchgeführt und es kam zu einer Koalitionsregierung. Diese erreichte 2012 neue Hilfskredite und Zahlungen. Man will bis 2020 erreichen, dass die griechische Wirtschaft sich wieder stabilisiert. Dazu wird weiterhin gespart. Oppositionsparteien sind allerdings gegen diese Sparpolitik. Es bleibt zu hoffen, dass sich die griechische Wirtschaft so bald wie möglich wieder erholt, was auch der politischen Lage des Landes zugute kommen würde.

Alexis Tsipras und Syriza

Zum Regierungschef in Griechenland wurde 2015 Alexis Tsipras. Dieser ist auch der Vorsitzende der Partei SYRIZA. Am 21. September 2017 trat er seine zweite Amtszeit an. Er versucht Griechenland aus der Schuldenkrise zu führen. Er muss sich dabei mit denjenigen verständigen, die dem Land Geld geliehen haben - also der EU und anderen. Aber gleichzeitig muss er auch die Bevölkerung überzeugen, dass die Griechenland auferlegte Sparpolitik zum Erfolg führen wird. Darüber gibt es sowohl in den europäischen Ländern wie auch in Griechenland selbst sehr unterschiedliche Meinungen. Ein großes Problem in Griechenland war und ist die Korruption.

Auch hat das Land versäumt, den reichen Leuten, zum großen Teil den Schiffseignern, Steuern aufzuerlegen. Das war ein Fehler, der sich bis heute in der Staatskasse des Landes bemerkbar macht. Viele reiche Leute wohnen mittlerweile nicht mehr in Griechenland und zahlen gar keine oder einfach nur sehr geringe Steuern.

Neuwahlen im Juli 2019

Bei den Wahlen vom 7. Juli 2019 wurde Tsipras abgelöst und die Oppositionspartei Nea Dimokratia  zur stärksten Partei gewählt. Tsipras hatte nach starken Verlusten bei der Europawahl im Mai 2019 die Wahlen vorgezogen. Der neue griechische Premierminister heißt Kyriakos Mitsotakis. Bei diesen Wahlen konnten die rechtsextremen Parteien sich nicht durchsetzen. Der neue Premier plant, die Steuern zu senken und vor allem die griechische Wirtschaft voran zu bringen.

Auch wenn es Griechenland etwas besser geht, kämpft das Land immer noch um das wirtschaftliche Überleben. Deshalb wurde Tsipras wohl auch abgewählt.

Der neue und alte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis

Schon der Großvater von Kyriakos Mitsotakis saß im Parlament - er hieß übrigens genauso wie sein Enkel - und sein Vater Konstantinos Mitsotakis war von 1990 bis 1993 Ministerpräsident in Griechenland. Seit 2016 ist Kyriakos Mitsotakis Vorsitzender der Partei Nea Dimokratia.

Die Wirtschaft des Landes erholte sich langsam. Doch wie in vielen Ländern hat auch die Corona-Krise vor allem dem Tourismus schweren Schaden zugefügt, allerdings blieben in Griechenland im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern sowohl die Infektionszahlen wie auch die Todeszahlen niedrig.

Kyriakos Mitsotakis wird 2023 wieder gewählt

Am 21. Mai 2023 fanden in Griechenland wieder Parlamentswahlen statt. Bei dieser Wahl siegten die Konservativen unter dem amtierenden Präsidenten namens Kyriakos Mitsotakis. Dieser lehnte allerdings eine Koalition mit den anderen Partien ab. So kam es nach der Verfassung zu einer erneuten Wahl. Der Ministerpräsident hoffte, mit seiner Partei alleine regieren zu können und keine Kompromisse mit anderen Parteien eingehen zu müssen. Dies gelang ihm auch bei den erneuten Wahlen Ende Juni 2023. 

 

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letzte Aktualisierung am 05.09.2024