Nordmazedonien
Das Schulsystem
Nordmazedonien wäre gerne ein Teil der EU und gibt sich Mühe, einige ihrer Standards an europäische anzupassen. Das gilt auch für das Schulsystem, das erst 2007 reformiert wurde. Dabei wurde zum Beispiel die Schulpflicht verlängert. Sie dauert jetzt neun Jahre.
Die Schule beginnt für Kinder ab sechs Jahren. Weil in vielen Ländern trotz Schulpflicht manche Kinder nicht die Schule besuchen, wird von der Regierung regelmäßig kontrolliert, ob die Kinder tatsächlich zur Schule gehen.
Unterricht in Mazedonien
In der Schule sprechen die Kinder überwiegend Mazedonisch. Nur in Regionen, in denen die Mehrheit zu den Albanern zählt, ist Albanisch Amtssprache und wird auch im Unterricht gesprochen. Außerdem lernen die Kinder immer häufiger zusätzlich Englisch in der Schule, das ist inzwischen zur Pflichtzweitsprache geworden.
In Fächern wie Orthodoxie (Religion) und Islam sollen die Kinder mehr über die eigene Kultur erfahren, aber gleichzeitig auch Offenheit gegenüber anderen Religionen lernen. Natürlich gibt es auch Fächer wie Mathe und Naturwissenschaften. Nach der Primar- und Sekundarstufe findet in Nordmazedonien eine Abiturprüfung statt. Im Anschluss können die Kinder mit einem Studium beginnen.
Probleme mit der Bildung
Auch wenn sich die Regierung um den Ausbau und die Verbesserung des Schulsystems bemüht, gibt es noch ein paar Probleme. Eines davon ist zum Beispiel die Finanzierung der ganzen Reformen. Es besteht also die Frage, wie man das alles letztlich bezahlen soll. Die mazedonische Wirtschaft hinkt anderen europäischen Staaten schließlich noch deutlich hinterher. Die mangelhafte Bildung der Bevölkerung ist außerdem noch ein Erbe aus sozialistischen Zeiten. Damals war das Ziel an Schulen und Universitäten weniger die Bildung der Menschen, sondern die Festigung des sozialistischen Weltbilds.
Diskriminierung von Romakindern
Kinder aus Romafamilien haben es in Mazedonien besonders schwer. Auch Lehrer, die eigentlich gut ausgebildet sind, halten die Romakinder oft für dümmer als andere Kinder. Die Vorurteile gegen die Minderheit sitzen tief und wurden den meisten Mazedoniern schon früh eingeprägt.
Selbst, wenn sich die Kinder beweisen und ihr Abitur erfolgreich bestehen, gibt es Hochschulen, die sie nicht zulassen. Das alles nur wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit, weil sie eben Roma sind. Andere werden gar nicht erst an der Schule angenommen.