Norwegens Flagge Norwegen

Einwohner von Norwegen: die Norweger

In Norwegen leben mehr als fünf Millionen Menschen. 2023 gab es 5,48 Millionen Einwohner in Norwegen.

84 Prozent der Norweger leben in der Stadt, 16 Prozent auf dem Land. Die meisten Städte liegen an der Küste des Landes, wo das Klima milder ist und die Gegend leichter zugänglich als im Gebirge. Die größten Städte sind Oslo, Bergen, Trondheim und Stavanger. Alle diese Städte liegen im Süden des Landes. Insgesamt ist der Süden wesentlich mehr besiedelt als der Norden.

Im Norden des Landes wohnt das Volk der Samen. Es verteilt sich über die Länder Norwegen, Schweden,  Finnland und Russland, wobei mit Abstand die meisten Samen in Norwegen leben. Man schätzt, dass in Norwegen 60.000 Samen leben. Ihr Siedlungsgebiet wird auch Lappland genannt.

Es leben noch weitere kleine Gruppen als Minderheiten in Norwegen. Zu ihnen gehören auch zwei Gruppen von Finnen. Waldfinnen wanderten im 17. Jahrhundert nach Norwegen (und Schweden) ein. Sie schufen zunächst in ihrer Heimat durch Brandrodung Flächen für Felder. Wenn der Ertrag nach einigen Jahren nachließ, mussten neue Wälder gerodet werden und so kamen die Finnen nach Norwegen. Ihr Siedlungsgebiet in Norwegen wurde Finnmark genannt. So heißt das Gebiet noch heute als norwegische Provinz. Die heute in Norwegen lebenden Menschen waldfinnischer Abstammung sind in die norwegische Gesellschaft integriert und sprechen auch kein Finnisch mehr.

Finnischer Abstammung sind auch die Kvenen. Etwa 10.000 leben in Norwegen. Sie kamen überwiegend im 18. und 19. Jahrhundert nach Norwegen, aber vor 1945. Ihr Sprache ist Kvenisch, das zwar mit Finnisch verwandt ist, sich aber doch auch erheblich unterscheidet.

Religion in Norwegen

63,8 Prozent der Norweger gehören der evangelischen Kirche an, der Norwegischen Kirche. Als größte Glaubensgemeinschaft gilt sie als eine Volkskirche.

Jeweils 3 Prozent der Einwohner Norwegens sind Katholiken sowie Muslime. Dazu kommen kleine Minderheiten von Buddhisten und Hindus. Rund 20 Prozent haben keine Religionszugehörigkeit.

Welche Sprache spricht man in Norwegen?

In Norwegen spricht man Norwegisch. Norwegisch gehört mit Dänisch, Schwedisch und Isländisch zu den Skandinavischen Sprachen. Sie entstanden aus dem Altnordischen, der Sprache der Germanen im Norden Europas. Mit Schweden und vor allem mit Dänen können sich Norweger ganz gut verständigen, wenn sie langsam sprechen.

Bokmål und Nynorsk

Es gibt im Norwegischen zwei Formen, die als Standardnorwegisch gelten (im Gegensatz zu Dialekten). Die meisten Norweger (85 bis 90 Prozent) nutzen Bokmål, das bedeutet übersetzt "Buchsprache". Es gründet sich auf das Dänische. Die zweite Form ist das Nynorsk ("Neu-Norwegisch"). Nynorsk wird vor allem im Südwesten benutzt und gründet sich auf ländliche norwegische Dialekte. Die Verteilung im Land kannst du auf der Karte sehen.

In der Schule werden übrigens beide Varianten unterrichtet. Hier ein Beispiel: "Wie heißt du?" ist auf Bokmål Hva heter du? und auf Nynorsk Kva heiter du? Der Unterschied ist gering, aber vorhanden. Beide sind Schriftsprachen. Gesprochen werden hingegen vor allem die Dialekte des Norwegischen.

Norwegisch hat übrigens für unser ä den Buchstaben Æ (Kleinbuchstabe: æ) und für ö gibt es Ø (Kleinbuchstabe: ø).  Das o wird meist als Å und å wiedergegeben. Steht im Wort hingegen ein o, wird das meist wie u ausgesprochen. Oslo spricht sich also eher wie "Uslu". Für ü gibt es das y.

Minderheitensprachen

Die Minderheiten im Land sprechen aber neben Norwegisch auch ihre eigenen Sprachen: Die Samen sprechen Samisch und die Kvenen Kvenisch. Nur die Waldfinnen haben sich vollständig angepasst und sprechen kein Finnisch mehr. Samische Kinder haben das Recht auf Schulunterricht in Samisch, sofern sie in samischen Gebieten leben oder mehr als zehn Kinder Samen sind.

letzte Aktualisierung am 23.02.2024