Russland
Weihnachten in Russland mit Väterchen Frost
Weihnachten feiert man in Russland erst am 7. Januar. Und zwar deshalb, weil die russisch-orthodoxe Kirche den Julianischen Kalender verwendet (während beim Datum seit 1918 auch in Russland der Gregorianische Kalender wie bei uns gilt). Der 7. Januar entspricht nach dem Julianischen Kalender der 25. Dezember des Gregorianischen Kalenders. Der Heilige Abend ist in Russland darum also der 6. Januar. Er wird auf Russisch Sotschelnik genannt. Religiöse Menschen besuchen an diesem Abend die Festmesse.
So ist Weihnachten in Russland: Geschenke am 31. Dezember
Geschenke gibt es allerdings schon am 31. Dezember, also wenn wir Silvester feiern! Ein Tannenbaum wird aufgestellt und geschmückt und Väterchen Frost bringt die Geschenke. Er kommt also zum Jahreswechsel, nicht zu Weihnachten. In der kommunistischen Sowjetunion wurde Weihnachten 1925 verboten, weil man Religion ablehnte.
Den Menschen gefiel das aber nicht und so wurde 1935 das Jolkafest als nichtchristlicher Ersatz eingeführt, denn die Menschen wollten eben auf Weihnachten und das Beschenken nicht verzichten. Jolka heißt auf Russisch Tannenbaum. Am 1. Januar geht man gerne zur Neujahrsfeier. Kinder verkleiden sich dafür als Häschen, Bären oder Schneeflocken.
Russischer Weihnachtsmann: Väterchen Frost
Eine Art Weihnachtsmann gibt es auch in Russland. Er heißt Väterchen Frost, auf Russisch: Ded Moros. Er ist ursprünglich ein Zauberer aus einem Märchen. Er hat einen langen weißen Bart, trägt einen eisgrauen Pelzmantel und hat ein Zepter, das alles, was er berührt, zu Eis gefrieren lässt.
Er fährt einen Schlitten, der von drei Rentieren oder drei Schimmeln gezogen wird. Begleitet wird er von seiner Enkelin, dem hübschen Schneemädchen Snegurotschka. Sie kommt meist zuerst, die Kinder müssen ihr ein Gedicht aufsagen oder ein Lied vorsingen und dann wird gemeinsam nach Väterchen Frost gerufen.
Bräuche zu Weihnachten in Russland
Das typische Weihnachtsessen ist Sochiva, manchmal auch Kutja genannt. Es wird aus Getreide, Mohn, Nüssen und Honig gemacht und am Heiligen Abend gegessen. Reichlich gedeckt wird der Tisch am 7. Januar. Einen Adventskranz und den Adventskalender kennt man in Russland übrigens nicht. Weihnachtsmärkte gibt es inzwischen, aber sie haben keine Tradition wie bei uns, sondern es gibt sie erst seit kurzem.
Fastenzeit vor Weihnachten
Sehr gläubige Orthodoxe fasten in Russland 40 Tage vor dem Weihnachtsfest, das heißt also vom 28. November bis zum 6. Januar. Man soll in dieser Zeit kein Fleisch, keine Eier und keine Milchprodukte essen. Stattdessen werden Suppen, Brei und Gemüse aufgetischt.
Und wie wünscht man sich auf Russisch "Frohe Weihnachten"? Man sagt: Sraschdestwom! (С РОЖДЕСТВОМ!)