Russland
Was wächst in Russland in Tundra und Taiga?
So groß wie Russland ist und so sehr, wie sich die Landschaften und das Klima unterscheiden, so unterschiedlich sind auch die Tiere, die hier leben, und die Pflanzen, die in Russland wachsen. Tundra und Taiga sind die wichtigsten Landschaften des Landes.
In der Tundra, wo der Boden fast das ganze Jahr über gefroren ist, wachsen nur niedrige Pflanzen wie Flechten, Moose und Gräser. Als Arten kommen zum Beispiel Nordische Brombeeren, Moorbeeren, Preiselbeeren und das Moorbesenkraut vor. Weiter südlich tauchen die ersten Zwergbirken und -weiden auf. Die Waldtundra geht in die Taiga über.
In der sich südlich anschließenden Taiga gibt es hingegen riesige Wälder. Hier wachsen Tannen, Kiefern und Fichten, im Osten von Sibirien auch Lärchen, Richtung Süden auch Laubbäume wie Birken und Espen.
Am subtropischen Schwarzen Meer gibt es dichten Laubwald. In der Steppe hingegen ist es so trocken, dass hier wiederum auch vor allem Gräser wachsen.
Welche Tiere leben in Russland?
In den Polargebieten ganz im Norden Russlands haben Eisbären ihr Zuhause. Ringelrobben, Grönländische Seehunde, Narwale, Weißwale und Walrosse bevölkern das kalte Wasser. Fische und Vögel kommen in wesentlich mehr Arten vor als Säugetiere. Zu den Vogelarten gehören Schneehühner und Schneeeulen.
In der Tundra leben Polarwölfe, Schneehasen und Sibirische Lemminge. Wölfe und Rentierherden sind hier ebenfalls zu finden. Dazu kommen um die 70 Vogelarten. Unter ihnen finden sich die Eisente, der Polartaucher und viele Schnepfenarten.
Noch weiter nach Süden hin nimmt die Artenvielfalt zu. In den Wäldern der Taiga leben Elche und Braun- und Schwarzbären, aber auch Eichhörnchen, Füchse, Dachse, Hasen, Zobel und der Vielfraß. Zobel und Vielfraß sind Marder. Wildschweine, Luchse, Nerze und Hirsche kommen ebenfalls vor. Viele Vögel leben hier, zum Beispiel Kraniche, Haselhühner, Auerhähne, Singdrosseln, Nachtigallen, Tannenhäher, Eulen und Käuze.
Nur noch ganz im Osten gibt es den Sibirischen Tiger. Sein Bestand ist stark gefährdet und wird auf nur noch 500 Tiere insgesamt geschätzt. Der Sibirische Tiger ist die größte Katze der Welt. Ähnlich ergeht es dem Amurleopard, von dem es sogar nur noch etwa 60 Tiere geben soll.
Im Südwesten Russlands, entlang der Flüsse Don, Wolga und Ural, lebt der Russische Desman. Das ist eine Maulwurfart, die am Wasser lebt. Ihre Nester sind unterirdisch und nur vom Wasser aus zugänglich (ähnlich wie beim Biber).
In der Steppe leben Hamster, Ziesel (ein Erdhörnchen), Iltis und Steppenfuchs. Hier findet man auch die Saiga-Antilope mit ihrer rüsselartigen Nase.
Eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt gibt es im sibirischen Baikalsee. Rund 1000 Arten kommen nur hier vor! Dazu gehört auch die Baikalrobbe, die einzige Robbenart, die im Süßwasser lebt. Dazu gibt es 68 Fischarten, unter ihnen viele Groppenarten. Zu ihnen gehört auch der Baikal-Ölfisch. Er ist schuppenlos und gelblich durchscheinend und wird gerne von den Baikalrobben gefressen. Flohkrebse sorgen dafür, dass das Wasser natürlich gereinigt wird. Sie fressen Algen und Bakterien.