Grenada
Die ersten Bewohner in Grenada
Grenada wurde zunächst von den Arawak besiedelt, die von Südamerika aus auf die Insel kamen. Später wurden sie von den Insel-Kariben vertrieben.
Kolumbus und die Spanier
1498 entdeckte Christoph Kolumbus die Insel auf seiner dritten Reise und nannte sie Concepción. Spanische Seefahrer nannten sie später jedoch Grenada, wohl, weil die Insel sie an ihre spanische Heimat Granada erinnerte. Eine Besiedlung durch die Spanier erfolgte jedoch nicht, wahrscheinlich weil sich die Kariben gegen die Eindringlinge wehrten. Auch der Versuch von Engländern, die Insel zu besiedeln, scheiterte 1609.
Französische Kolonie
1649 siedelten Franzosen auf Grenada und besiegten die Kariben, die unter Häuptling Kairouane Widerstand leisteten. Die Franzosen gründeten Fort Royal, das spätere St. George's. Zuckerrohr und Indigo wurden angebaut, für die Arbeit auf den Plantagen wurden Sklaven aus Afrika geholt.
Grenada als britische Kolonie
1762 eroberten die Briten Grenada im Siebenjährigen Krieg und erhielten die Insel ein Jahr später auch offiziell im Frieden von Paris. Die Franzosen versuchten Grenada 1779 zurückzuerobern, gaben es dann aber 1783 erneut an Großbritannien zurück. 1795 kam es zu einem Aufstand gegen die britische Herrschaft, der erst ein Jahr später beendet werden konnte.
1834 wurde die Sklaverei abgeschafft. Weil nun Arbeiter fehlten, holten die Briten welche aus ihren indischen Kolonien nach Grenada. Der Muskatnussbaum wurde eingeführt und sein Anbau sowie der von Kakao verdrängte die alte Plantagenwirtschaft.
Unabhängigkeit von Grenada 1974
Am 7. Februar 1974 entließ Großbritannien Grenada in die Unabhängigkeit. Das Land blieb aber Mitglied im Commonwealth of Nations. Das Staatsoberhaupt ist damit der britische König bzw. die britische Königin, vertreten durch einen Gouverneur. Erster Premierminister wurde Eric Gairy. Er regierte jedoch zunehmend diktatorisch und wurde 1979 in einer unblutigen Revolution abgesetzt.
Maurice Bishop als Premierminister von Grenada
Eric Gairy folgte der politisch links stehende Maurice Bishop ins Amt. Die Beziehungen zur USA verschlechterten sich unter Präsident Reagan und es wurde 1981 ein Boykott gegen Grenada verhängt. Die soziale Situation im Land verbesserte sich unter Bishop, aber es gab keine freien Wahlen. Es wurde der Bau eines Flughafens begonnen. 1983 wurde Bishop von seinem Stellvertreter abgesetzt und ermordet.
Invasion der USA 1983
Der Generalgouverneur von Grenada bat in dieser Lage die USA um Hilfe. Die sozialistische Regierung wurde gestürzt.
Entwicklungen in Grenada seit 1984
1984 fanden freie Wahlen statt. Die konservativeNew National Party (NPP, Neue Nationale Partei) stellte in vielen Jahren die Regierung, ihr politischer Gegner ist die Partei National Democratic Congress. Von 1995 bis 2008 und erneut von 2013 bis 2022 war Keith Mitchell von der NPP Premierminister. Von 2008 bis 2013 regierte die NDC unter Tillman Thomas.
2004 wurde Grenada schwer von dem Hurrikan Ivan getroffen. Ein Großteil der Häuser wurde ebenso vernichtet wie die Muskatnussbäume, mehr als 30 Menschen starben. Wirtschaftlich warf der Wirbelsturm Grenada stark zurück. 2005 traf Hurrikan Emily die Insel und es kam erneut zu Schäden.
2022 wurde Dickon Mitchell Premierminister von Grenada. Er gehört der NDC an, die damit wieder die Macht übernommen hat.