Mexiko
Geschichte Mexikos: Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute
Kastenkrieg (1847-1901)
Auf der Halbinsel Yucatán begann die Maya-Bevölkerung sich gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung zu wehren. Unterstützt von den Briten aus Britisch Honduras (heute Belize) begannen sie einen Krieg gegen die Mexikaner. Zunächst hatten sie die Oberhand, doch schließlich siegten die Mexikaner. Viele Maya flohen nach Süden zu den Briten.
Gadsden-Kauf (1853)
1853 kauften die USA Mexiko das südliche Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten Arizona und New Mexico ab. So sollte eine günstigere Route für eine geplante Eisenbahnlinie nach Kalifornien möglich werden. Die wurde allerdings nie gebaut.
Verfassung von 1857 und Bürgerkrieg bis 1861
1857 trat eine neue Verfassung in Kraft. In ihr wurden viele Reformen verwirklicht, die die Rechte der katholischen Kirche beschnitten. Der spätere Präsident Benito Juárez hatte als Justizminister großen Anteil an diesen Reformen.
Die Kirche wollte diese nicht akzeptieren und es kam zu einem blutigen Bürgerkrieg gegen die Konservativen, der bis 1861 andauerte. Die Liberalen gewannen zwar, doch wirtschaftlich stand Mexiko am Abgrund.
Französische Intervention (1861/62) und Zweites Kaiserreich (1864-1867)
Mexikos Wirtschaft ging es schlecht und es konnte seine Schulden im Ausland nicht zurückzahlen. So landeten Franzosen, Spanier und Briten in Mexiko und besetzten es. Während die Briten und Spanier wieder abzogen, blieben die Franzosen, besiegten die mexikanischen Truppen und besetzten Mexiko-Stadt.
Der französische Kaiser Napoleon III. setzte Maximilian, den Bruder des österreichischen Kaisers Franz Joseph I., als Kaiser von Mexiko ein. Widerstand im Land und Druck von Seiten der USA brachten Frankreich aber 1867 dazu, seine Truppen abzuziehen. Maximilian blieb im Land, doch seine verbliebenen Truppen wurden geschlagen und er selbst gefangen genommen und hingerichtet.
Die Zweite Republik: Benito Juárez (1867-1872) und Porfirio Diáz (1876-1910)
Benito Juárez war 1861 zum Präsidenten Mexikos gewählt worden. Nach der Unterbrechung durch das Kaiserreich setzte er seine Präsidentschaft ebenso wie neue Reformen fort.
Nach Juárez' Tod 1872 wurde sein Nachfolger schließlich von einem General gestürzt: Porfirio Díaz. 1876 wurde er Mexikos neuer Präsident und blieb dies mit einer Unterbrechung, als 1880 bis 1884 Manuel González Präsident war. Seine Regierungszeit wird auch als Porfiriat bezeichnet.
PRI, PAN und PRD
PRI ist die Abkürzung der Partei der Institutionalisierten Revolution. Sie war über Jahrzehnte die beherrschende Partei Mexikos. Sie ist eine politisch links stehende Partei. Die PRD ist die Partei der Demokratischen Revolution. Sie steht gemäßigt links. PAN steht für die Partei der Nationalen Aktion. Sie ist christdemokratisch-konservativ ausgerichtet. Von 2012 bis 2018 regierte wieder die PRI unter Präsident Enrique Peña Nieto. Seit 2018 gibt es nun einen Präsidenten, der keiner dieser Parteien angehört.
Mexikanische Revolution (1910-1929)
Porfirio Díaz herrschte als Diktator. Wenige Reiche besaßen das Land und die Macht. Aufstände wurden blutig niedergeschlagen. Díaz' Herrschaft stützte sich auf das Militär und die Großgrundbesitzer. Der Großteil der Bevölkerung aber war arm, besaß kaum selbst Boden und verdingte sich als Landarbeiter.
1911 aber glückte die mexikanische Revolution: Díaz musste zurücktreten.
Doch die Revolutionäre waren selbst zerstritten. Das Land wurde von ständigen Unruhen erschüttert.
1929 wurde die PRI gegründet, die Partei der Institutionellen Revolution. Die PRI überzeugte die Armeen der Revolutionäre, sich aufzulösen und so kam es zur Gründung der Mexikanischen Armee. Damit war die Revolution endgültig vorbei.
Herrschaft der PRI und Mexikanisches Wunder
Die PRI blieb von 1929 bis zum Jahr 2000 die beherrschende Partei Mexikos. In den Zweiten Weltkrieg trat Mexiko 1941 an der Seite der Alliierten in den Krieg ein. Zwischen den 1940er und den 1970er Jahren wuchs die Wirtschaft Mexikos stark. Das bezeichnete man als mexikanisches Wunder. Wichtige Industriezweige entstanden.
Bei einem Erdbeben 1985 wurden in Mexiko-Stadt 20.000 Menschen getötet. 1995 trat das Nordamerikanische Freiheitsabkommen NAFTA in Kraft (siehe dazu Wirtschaft).
Präsidenten seit 2000
Im Jahr 2000 wurde Vicente Fox Quesada von der PAN zum Präsidenten gewählt. Damit war die 71 Jahre währende Herrschaft der PRI beendet. Ihm folgte von 2006 bis 2012 Felipe Calderón, ebenfalls der PAN angehörig.
2012 aber kam mit Enrique Peña Nieto wieder ein Kandidat der PRI ins Präsidentenamt. 2018 wurde dann Andrés Manuel López Obrador gewählt. Kurz wird er auch AMLO genannt. Er gehört der Bewegung der Nationalen Erneuerung, kurz: MORENA, an. Er steht politisch eher links und kündigte an, die Korruption im Land zu bekämpfen.
Drogenkrieg in Mexiko (seit 2006)
Unter Felipe Calderón nahm der Staat den Kampf gegen den Drogenhandel in Mexiko auf, nachdem er lange passiv geblieben war. Als Drogenkrieg bezeichnet man den Krieg der Polizei gegen die Drogenhändler, aber auch den Krieg mehrerer im Drogenhandel tätigen Organisationen (Drogenkartelle) gegeneinander. Die Kartelle verdienen nicht nur mit Drogenhandel Geld, sondern auch mit anderen kriminellen Handlungen: Sie erpressen Schutzgelder, entführen Menschen und betreiben Schmuggel.